www.wikidata.de-de.nina.az
Supply Chain Management Software wird verwendet um moderne Planungs und Steuerungsmethoden in Unternehmen zu integrieren und diese innerhalb der Lieferkette englisch supply chain zu vernetzen Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Historische Entwicklung 3 Integrierte Supply Chain Management Systeme 3 1 Advanced Planning amp Scheduling und Supply Chain Management Systeme 3 2 Funktionsumfang 4 Add ons und Integration in ERP Systeme 4 1 Aufgabe der Add ons 4 2 Optimierungsmoglichkeiten durch Add ons 4 3 Voraussetzung fur eine Supply Chain Optimierung 5 Unterschiede zwischen Add on und integrierten SCM Systemen 6 Moglichkeiten sowie Grenzen Vorteile und Nachteile 7 Cloud Computing im Hinblick auf das Supply Chain Management 8 Literatur 9 EinzelnachweiseDefinition BearbeitenSupply Chain Management Software ist die informationstechnische Umsetzung zum Supply Chain Management Um unternehmensspezifische Anforderungen zu erfullen steht eine Vielzahl unterschiedlicher Softwarelosungen zur Auswahl Dabei wird zwischen integrierten Supply Chain Management Systemen und Add on Losungen unterschieden Ziel der Supply Chain Management Software ist die Steigerung der Wettbewerbsfahigkeit durch den Einsatz von Planungs und Steuerungsinstrumenten Historische Entwicklung BearbeitenDie Anfange der Supply Chain Management Software liegen in den Material Requirements Planning Systemen MRP Systemen aus den 1960er Jahren Nachdem diese Materialbedarfsplanungssysteme zu den Manufacturing Resources Planning Systemen MRP II Systemen erweitert wurden umfassten sie alle Bereiche der Produktionsplanung und Steuerung Aufgrund der sequentiellen Arbeitsweise ist diese Technologie fur moderne Planungsverfahren und Simultanplanungsmethoden ungeeignet 1 In den 90er Jahren wurden die genannten Systeme erstmals durch ERP Systeme ersetzt welche auf einer unternehmensweiten Datenbank beruhen Ihre Funktionen decken alle innerbetrieblichen Bereiche eines Unternehmens ab und konnen auch uberbetrieblich erweitert werden Um den Funktionsumfang zu erweitern wurden Advanced Planning and Scheduling Systeme APS Systeme entwickelt Neben der Verfeinerung der internen Planungsmoglichkeiten ist ihr Zweck umfangreiche Funktionen zur uberbetrieblichen Planung zu ermoglichen Die Supply Chain Management Systeme sollen ebenfalls durch spezialisierte Module Funktionen zur Planung und Steuerung der Lieferkette bieten 2 Die Abgrenzung der heute im Einsatz befindlichen Softwaretypen ist aufgrund der verschwimmenden Grenzen schwierig Teilweise wird sie auch gar nicht mehr vorgenommen So bezeichnet der Softwareentwickler SAP sein komplettes Softwarepaket nur noch als SAP ERP 3 Integrierte Supply Chain Management Systeme BearbeitenAdvanced Planning amp Scheduling und Supply Chain Management Systeme Bearbeiten APS Systeme arbeiten auf Basis von existierenden ERP Systemen und stellen in Verbindung mit diesen die Voraussetzung fur das uberbetriebliche Supply Chain Management dar Ihr Zweck ist hauptsachlich eine Verbesserung der internen Planungsmoglichkeiten und der Produktionsplanung sowohl im Sinne der Zuverlassigkeit als auch der Geschwindigkeit denn haufig erreichen ERP Systeme trotz ihres hohen Preises nicht den gewunschten Effekt Allerdings bieten sie auch erstmals durch den Einsatz komplexerer Verfahren umfangreiche Funktionen zur uberbetrieblichen Planung konnen also auch als zentrales unternehmensubergreifendes System etabliert werden um somit der Koordination der Lieferkette zu dienen 4 Dabei ist jedoch zu beachten dass der Mensch als Entscheidungstrager in der Regel nicht ersetzt werden soll sondern eine entscheidungsunterstutzende Funktion angestrebt wird Der Funktionsumfang von Supply Chain Management Systemen kann wiederum nicht eindeutig definiert werden und schwankt stark Ebenso wie ERP und APS Systeme bestehen SCM Systeme aus Modulen und bieten somit je nach Bedurfnissen unterschiedliche Funktionen In der Regel werden hierbei Funktionen zur betriebsinternen Produktionsprogrammplanung ebenso geboten wie Hilfen zur Lieferkettensteuerung Aufgrund des ahnlichen Funktionsumfangs ist eine Unterscheidung zu APS Systemen problematisch Existiert bereits ein APS System welches in das ERP System integriert ist dann ist also eine Erweiterung um die fehlenden Module aus dem SCM System sinnvoll Funktionsumfang Bearbeiten Die angebotenen Funktionen von Supply Chain Management Software beginnen mit der strategischen Unternehmensplanung welche die grosste Langfristigkeit besitzt Darauf folgen die taktische Lieferkettenplanung englisch Supply Chain Planning und schliesslich die operative Planung mit der geringsten Langfristigkeit Zur strategischen Unternehmensplanung gehort die Netzwerkplanung welche das Unternehmen dabei unterstutzt passende Standorte fur Werke und Lager zu finden Dabei ist nicht nur die Ortsbestimmung relevant sondern auch die Anzahl der Standorte Daraufhin werden optimierende Verfahren so angewendet dass alle Produkte auf die Lager oder die Produktionsstandorte verteilt werden In diese Verfahren konnen vielerlei Faktoren einwirken so z B die Struktur der eigenen Lieferanten und Kunden die durch Kapazitaten entstehenden Mengenbeschrankungen und bestimmte Servicelevel die mit den Kunden vereinbart wurden Im Weiteren folgt die kurzfristigere taktische und operative Lieferkettenplanung Der Grund weshalb auch innerbetriebliche Planungsschritte miteinbezogen sind ist die Voraussetzung ihrer hundertprozentigen Richtigkeit fur die erfolgreiche uberbetriebliche Planung Absatzplanung Netzwerkbezogene Produktionsplanung Produktionsplanung Materialbedarfsplanung Distributionsplanung Available to promise ATP und Capable to promise CTP Funktionen Produktionsfeinplanung Beschaffungsfeinplanung TransportplanungAdd ons und Integration in ERP Systeme BearbeitenDie zweite Losung neben dem integrierten Supply Chain Management System die sich anbietet um die Lieferkette zu optimieren sind die sogenannten Add ons Bei dieser Art von Softwarelosung versucht man nicht die komplette Lieferkette zu uberdenken indem man Strukturen und Ablaufe andert sondern das vorhandene System erganzt und unterstutzt Man verbessert sozusagen lediglich Teile der internen Lieferkette Aufgabe der Add ons Bearbeiten Damit ein Add on in das Unternehmen integriert werden kann muss bereits ein klassisches Transaktionssystem z B ERP System vorhanden sein 5 Add ons wirken dem Hauptproblem dieser klassischen Transaktionssysteme entgegen Dieses Defizit ist die mangelnde Transparenz in der Planungssituation Denn die Systeme unterstutzen die Planungsentscheidungen nur im geringsten Umfang Erschwerend kommt hinzu dass Schwachen bei der Bedienung von Warenwirtschaftssystemen auftreten die nicht fur das Planen uber einen langeren Zeitraum ausgelegt sind und auch nicht auf entstehende Probleme aufmerksam machen z B Aufbau von zu hohen Sicherheitsbestanden Die Aufgabe der Add ons ist es nun das bestehende Transaktionssystem so zu unterstutzen dass das Produktionsmodell uber eine langere Zeitspanne angefangen in der Vergangenheit bis hin zur Zukunft widergespiegelt werden kann Ausserdem soll die Softwarelosung die Benutzeroberflache des Systems vereinfachen so dass eine einfache Bedienung moglich ist und dabei selbst schnell und optimiert entscheiden Unumganglich fur eine Verbesserung der Reaktionsschnelligkeit ist dass das System vorausschauend planen kann Dabei kommt es vor allem darauf an die Auswirkungen der ermittelten Prognosen richtig zu interpretieren Beispielsweise muss die Vorhersage auf den Materialbedarf veranderte Nachfrage auf die Kapazitat und Engpasse zutreffend gedeutet werden Die Softwarelosung muss intelligent genug sein um jederzeit auf jede Art von Problemen innerhalb der Lieferkette reagieren zu konnen und die optimale Antwort zu geben Optimierungsmoglichkeiten durch Add ons Bearbeiten Customer Relationship Management CRM Supplier Relationship Management SRM Supply Chain Management Tools SCM Advanced Planning Systems APS Warehouse Management WMS Business Intelligence BI Voraussetzung fur eine Supply Chain Optimierung Bearbeiten Fur die Initialisierung von Supply Chain Optimierungen gibt es keine expliziten Voraussetzungen Es muss sich lediglich um ein Industrie oder Handelsunternehmen handeln welches seine Prozesse und Bestande uber ein PPS Produktionsplanungs und Steuerungssystem oder ein Warenwirtschaftssystem steuert In den einzelnen Bereichen dieser Systeme gibt es genug Unstimmigkeiten und Ansatzpunkte um die Prozesse mit Hilfe einer Supply Chain Management Software Losung zu optimieren 6 Unterschiede zwischen Add on und integrierten SCM Systemen BearbeitenGrundsatzlich versuchen beide Ansatze das gleiche Ziel namlich die Verbesserung der Wettbewerbsfahigkeit durch optimalen Kundenservice bei minimalen Kosten Bei der Add on Losung geht es ausschliesslich darum das Hauptproblem in der Lieferkette zu lokalisieren und spater zu optimieren Deshalb nehmen die Add ons nur einen geringen Einfluss auf die interne Lieferkette und befassen sich nur mit dem wichtigsten Glied Spater lasst sich diese Softwarelosung aber problemlos erweitern so dass sich ein sehr grosser Teil der Lieferkette optimieren lasst Im Gegensatz zu den Add ons beschaftigen sich die integrierten Supply Chain Management Systeme mit einer ganzheitlichen Verbesserung Diese Software zielt auf eine Komplettlosung ab Dabei beziehen sich die integrierten SCM Systeme auf die ganze vorhandene Lieferkette 7 Es werden alle vorliegenden Daten Prozesse und Partner vernetzt und im Unternehmen integriert so dass nicht nur Teile der internen Lieferkette sondern die gesamte Lieferkette optimiert werden kann 8 Moglichkeiten sowie Grenzen Vorteile und Nachteile BearbeitenDas integrierte Supply Chain Management System stellt gegenuber einfacheren Systemen eine teurere Losung dar bietet aber Konzernen die international orientiert sind mehr Vorteile da durch diese Software von der Absatzplanung uber die Fertigungssteuerung bis hin zur Auslieferung alle Teile der Lieferkette abgedeckt sind Es wird also die gesamte Lieferkette neu konfiguriert Diese Softwarelosung ist deshalb nur fur Unternehmen rentabel die weltweit vernetzte Beschaffungsketten haben und das notige Investitionskapital besitzen Allerdings werden dabei haufig nur grosse Partner oder 1st Tier Lieferanten in die Lieferkette eingebunden Mittelstandische Dienstleister werden nicht integriert weil die hohen Investitionskosten in die Software eine zu hohe Einstiegsbarriere darstellen Solche Dienstleister konnen somit nicht von dem Projekt profitieren wahrend dem zentralen System wiederum die Daten zu den kleineren Partnern fehlen Eine Vielzahl der Konzerne scheut sich jedoch davor in so eine kostspielige Komplettlosung zu investieren Fur diese Unternehmen ist eine Add on Softwarelosung sinnvoller denn hier geht man kein hohes finanzielles Risiko ein wenn man seine Lieferkette durch ein Add on verbessert Ausserdem lasst man sich auch die Moglichkeit offen durch weitere Investitionen in Add ons die Lieferkette weiter zu perfektionieren Somit ist solch eine Ausgabe fur mittelstandische Unternehmen meist effizienter und risikoarmer Eine weitere Problematik ergibt sich in der integrierten Lieferkette sobald ein Unternehmen nicht nur in eine sondern in mehrere unterschiedliche Lieferketten eingebunden ist Es ist dabei gut moglich dass dann die Softwarelosungen von mehreren Anbietern in die Firma integriert und benutzt werden mussen um mit den ubergeordneten Systemen kompatibel zu sein Module bestehen somit doppelt und es entstehen unnotig hohe Kosten Besitzt das Unternehmen zudem neben dem zentralen Planungssystem z B ein APS System kein eigenes dann kann es ausserhalb der Lieferkette nur begrenzt agieren Diese Punkte sprechen wiederum fur einen dezentralen Supply Chain Management Ansatz wenn auch nur unter der Voraussetzung der Standardisierung aller IT Systeme 9 Cloud Computing im Hinblick auf das Supply Chain Management BearbeitenAnstatt Software und Hardware lokal im Unternehmen zu betreiben werden diese beim Cloud Computing uber einen dritten Anbieter zur Verfugung gestellt und der Service vermietet Die Verbreitung der Cloud Computing Ansatze liegt in deutschen mittelstandischen Unternehmen bei elf Prozent Diesbezuglich wurde allerdings von 2012 auf 2016 eine Verdreifachung des Umsatzvolumens vorausgesagt Im Hinblick auf das Supply Chain Management werden u a folgende Vorzuge geschatzt Standortunabhangiger Datenzugriff Weniger inkompatible Daten und Hardwareschnittstellen Geringere Investitionskosten Einfachere Integration neuer Partner in die Lieferkette Schnelle Durchfuhrung von globalen Softwareupdates und SystemanpassungenDie sinkenden fixen Kosten fur die Kunden verschieben sich auf steigende variable Kosten Der Grund dafur liegt in dem ublichen Bezahlmodell dass der Dienstleister des Cloud Services nach Nutzung bezahlt wird Im Weiteren folgen Problematiken und Unsicherheiten des Cloud Computing Ungewissheit uber wichtige Aspekte des Datenschutzes und der Datensicherheit Juristische Probleme die aus der Ortlosigkeit der Daten entstehen konnen Fehlen von grossen etablierten Anbietern von Cloud LosungenDie Europaische Kommission will zukunftig durch Zertifizierungen und Standardisierungen das Cloud Computing fur Unternehmen attraktiver gestalten Vorher sollen diese Standards jedoch erst von der Branche selbst ausgearbeitet werden 10 Literatur BearbeitenG Knolmayer P Merterns A Zeier Supply Chain Management auf Basis von SAP Systemen Springer Verlag Berlin Heidelberg 2000 ISBN 3 540 65512 3 N Gronau Enterprise Resource Planning 2 Auflage Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Munchen 2010 ISBN 978 3 486 59050 0 C Alberg Unternehmensubergreifendes Supply Chain Management Oxygon Verlag Munchen 2008 ISBN 978 3 937818 37 5 D B Grant D M Lambert J R Stock L M Ellram Fundamentals Of Logistics Management European Edition McGraw Hill Education Berkshire 2006 ISBN 0 07 710894 9 Einzelnachweise Bearbeiten Bertrand Muntslag Production Control in Engineer to Order Firms 1993 S 21 Albert Unternehmensubergreifendes Supply Chain Management 2008 S 71ff Christoph Siepermann Enterprise Resource Planning System www wirtschaftslexikon gabler de Abgerufen am 16 Juni 2014 Fuchs IT steigert die Supply Chain Leistung immer In HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik Nr 50 dpunkt verlag 2013 S 107 ff Knolmayer Merterns Zeier Supply Chain Management auf Basis von SAP Systemen 2000 Der Mittelstand sollte die Werkzeuge nutzen Memento des Originals vom 24 April 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www beschaffung aktuell de beschaffung aktuell de Abgerufen am 16 Juni 2014 Interview mit Prof Dr Dr Hans Jurgen Zimmermann Baumgarten Walter Trends und Strategien in der Logistik 2001 S 57 Gronau Enterprise Resource Planning 2010 S 264ff Albert Unternehmensubergreifendes Supply Chain Management 2008 S 151 ff Schlatt Supply Chain Management Planung durch die Wolke muss noch einige Hurden nehmen GBI Genios Deutsche Wirtschaftsdatenbank GmbH 2012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Supply Chain Management Software amp oldid 238577650