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Ein Streustrahlenraster auch Bucky Blende und Bucky Potter Blende umgangssprachl Rontgenraster englisch Potter Bucky grid oder diaphragm ist eine Vorrichtung in der Rontgentechnik die vor dem Bildempfanger Bildschirm Detektor oder Film angebracht ist und den Einfall von Streustrahlung auf diesen reduziert Dadurch wird der Kontrast des Rontgenbildes erhoht Das erste Streustrahlenraster wurde im Jahre 1913 von Gustav Peter Bucky entwickelt und ein Jahr darauf zum Patent angemeldet 1 Der US amerikanische Radiologe Hollis E Potter 1880 1964 verbesserte und erganzte es 1917 um eine Bewegungseinrichtung 2 Fokussiertes Streustrahlen raster im Format 35 43 cm 14 17 Zoll einer modernen digitalen Rontgenanlage Bj 2020 Fokusabstand F ist 140 cm das Verhaltnis von Lamellenhohe zu Lamellenabstand R ist 8 die Linienzahl betragt 40Streustrahlenraster halb herausgezogen von der Aufnahme eines RasterwandgeratesWie ein Streustrahlenraster ein Strahlenbundel filtert oben ohne Streustrahlenraster unten mit Streustrahlenraster Inhaltsverzeichnis 1 Funktionsweise 2 Siehe auch 3 Quellen 4 EinzelnachweiseFunktionsweise BearbeitenStreustrahlen entstehen uberwiegend durch Streuung der Rontgenstrahlen im durchleuchteten Objekt Die das Bild erzeugende Strahlung ist direkt von der Rontgenrohre auf den Bildtrager gerichtet die Streustrahlung hat jedoch davon abweichende Richtungen Streustrahlung verursacht eine relativ gleichmassige Dosisverteilung am Detektor Der relative Anteil der Streustrahlung steigt stark mit zunehmender Objektdicke und nimmt ab mit hoherer Energie der Rontgenstrahlung d h steigender Rontgenrohrenspannung Das Raster ist wie eine Lamellenjalousie aus schmalen Streifen von stark absorbierendem Material meist Bleifolie und durchlassigeren Abstandhaltern engl Spacer meist aus Aluminium oder Zellulose aufgebaut Die Streifen stehen parallel zur Strahlung Die erwunschte gerichtete Strahlung kann die Abstandshalterstreifen durchdringen Streustrahlung bleibt in den Bleistreifen hangen Die Rasterfrequenz liegt bei 20 80 Bleilamellen pro Zentimeter Hohere Frequenzen vermindern die Streuung erhohen aber die notwendige Strahlenexposition des Patienten Das Schachtverhaltnis ist das Verhaltnis von Spalthohe zu breite im Raster meist um 1 10 niedriger bei mobilen Rastern und in der Padiatrie Hohere Schachtverhaltnisse bedingen ebenfalls bessere Bildqualitat aber erhohte Patientenbelastung Der Bucky oder Rasterfaktor beschreibt das Verhaltnis der Strahlenmenge mit und ohne Raster die fur dieselbe optische Dichte des Rontgenfilms benotigt wird er liegt typischerweise bei 3 5 Raster konnen aus auf die Rontgenrohre fokussierten unterschiedlich geneigten Streifen oder parallelen Streifen aufgebaut sein Fokussierte Raster eignen sich nur fur den Abstand zwischen Rohre und Raster fur den sie konzipiert wurden z B 100 cm Parallele Raster hingegen haben bei geringem Abstand zur Rohre zum Rand hin Abschattungen und eignen sich nur fur grossere Fokusabstande Um Streustrahlen in beiden Dimensionen zu reduzieren werden zwei Raster im rechten Winkel benotigt ein Wabenraster oder anderes zweidimensionales Raster Um keine streifige Abbildung zu erhalten wird das Raster bewegt Diese Bewegung wird durch eine Federvorspannung Pendelraster oder durch einen Linearmotor erzeugt Vor der Belichtung wir das Raster aus der Federvorspannung entlassen und pendelt dann wahrend der Aufnahme hin und her Pendelraster oder der Linearmotor startet die Bewegung vor der Aufnahme lauft das Raster nicht schnell genug oder klemmt es an den Umkehrpunkten kommt es zur Abbildung von Streifen des Rasters auf dem Bild Durch leichten Federzug in einer Richtung am Raster wird versucht das immer vorhandene Spiel der Spindel im Linearmotor am Umkehrpunkt zu minimieren Das Spiel der Spindel im Linearmotor kann auch minimiert werden indem ein Fett Radlagerfett eingefullt wird in den Linearmotor damit geht das Spiel gegen null und die allfallige Abnutzung der Spindel ist maximal reduziert Wichtige Kenngrossen fur Rontgen Streustrahlenraster sind in der Europaischen Union in der Norm DIN EN 60627 2001 zuletzt revidiert 2015 3 festgelegt Die kontrastverbessernde Wirkung eines Streustrahlenrasters kann an dessen Selektivitat Quotient aus Primarstrahldurchlassigkeit und Streustrahlendurchlassigkeit abgelesen werden Der Belichtungszeitverlangerungsfaktor gibt an um welches Mass die Belichtungszeit erhoht werden muss um mit Raster die gleiche Schwarzung zu erzielen wie ohne Raster Er erlaubt eine Berechnung der durch das Raster erhohten Strahlendosis Die verbindliche Leitlinie der Bundesarztekammer 4 schreibt vor dass bewegte Streustrahlenraster mindestens 36 Linien pro Zentimeter und stehende Raster mindestens 60 Linien pro Zentimeter haben Die optimalen Schachtverhaltnisse sind untersuchungsabhangig Wenn am Gerat auch Kinder untersucht werden muss das Raster leicht entfernbar sein Kinder sollten nur ausnahmsweise mit Streustrahlenrastern untersucht werden wenn das untersuchte Korperteil uber 12 15 cm dick ist und das Schachtverhaltnis hochstens 8 bei Festrastern 15 17 betragt Siehe auch BearbeitenKollimatorQuellen BearbeitenTheodor Laubenberger Jorg Laubenberger Technik der medizinischen Radiologie Diagnostik Strahlentherapie Strahlenschutz Fur Arzte Medizinstudenten und MTRA Deutscher Arzteverlag 1999 ISBN 3 7691 1132 X Robert A Fosbinder Denise Orth Essentials of Radiologic Science Lippincott Williams amp Wilkins 2011 ISBN 978 0 7817 7554 0 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Einzelnachweise Bearbeiten Patent US1164987A Method of and Apparatus for projecting Rontgen Images Angemeldet am 3 Februar 1914 veroffentlicht am 21 Dezember 1915 Anmelder Siemens AG Erfinder Gustav Bucky E Barth In Memoriam Hollis E Potter In Radiology Bd 85 Oktober 1965 S 775 776 doi 10 1148 85 4 775 DIN EN 60627 beim Normenausschuss Radiologie Leitlinie der Bundesarztekammer zur Qualitatssicherung in der Rontgendiagnostik 2022 PDF 771 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Streustrahlenraster amp oldid 238097614