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Der Steinway Tunnel ist ein U Bahn Tunnel unter dem East River mit zwei eingleisigen schmalprofiligen Rohren der die New Yorker Stadtteile Midtown Manhattan und Long Island City miteinander verbindet Er gehort zur heutigen IRT Flushing Line der New York City Subway und wird von der Linie 7 befahren Benannt ist er nach dem ersten seiner beiden Erbauer William Steinway und August Belmont junior Steinway Tunnel Inhaltsverzeichnis 1 Vorhaben 2 Ara Belmont 3 Ausbau als U Bahn Tunnel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorhaben BearbeitenDie ersten Planungen einen Eisenbahntunnel unter dem East River hindurch zu graben stammen aus dem Jahr 1885 Am 22 Dezember wurde die East River Tunnel Railroad Company gegrundet mit dem Ziel die Gleise der Long Island Rail Road LIRR in Long Island City und der New York Central amp Hudson River Railroad in New York City 1 auf unterirdischem Wege miteinander zu verbinden Dies geschah vor dem Hintergrund des damals grossten ortlichen Verkehrsproblems uberhaupt dass der Grossraum New York durch grosse schwer zu uberwindende Wasserflachen in viele Teile zerschnitten war Ausserdem kamen die Planungen zum Bau der Queensboro Bridge zu dieser Zeit nicht voran Doch die East River Tunnel Railroad Company kam nicht uber Bodenuntersuchungen hinaus und so grundeten daraufhin Walter S Gurnee und Malcolm W Niven am 22 Juli 1887 2 die New York amp Long Island Railroad Company und schon bald begannen die Planungen Der Tunnel sollte auf New Yorker Seite in der Nahe der Hudson River Docks in Manhattan beginnen von dort aus entlang der 42nd Street zum Grand Central Bahnhof fuhren und weiter geradeaus unter dem East River hindurch In Long Island City sollte der Tunnel in Hohe der Fifth Street heute 49th Avenue die Uferlinie queren dann nacheinander die 4th Street heute 50th Avenue die Jackson Avenue und schliesslich die Thomson Avenue entlangfuhren und schliesslich den damaligen Endbahnhof Hunter s Point der LIRR erreichen Die Gesamtkosten fur den 5 6 Meilen etwa 9 km langen Tunnel sollten 11 7 Millionen US Dollar betragen Die veranschlagte Summe uberstieg die finanziellen Moglichkeiten der Gesellschaft bei weitem So stieg im Juli 1891 der Klavierbauer William Steinway der in Astoria neben seiner Fabrik betrachtliches Immobilienvermogen erworben hatte als Hauptaktionar ein und wurde neuer Vorsitzender der Gesellschaft Der Tunnel sollte daraufhin seinen Namen erhalten Steinway Tunnel Steinway Tunnel Am 7 Juli 1892 begannen die Bauarbeiten An der Ecke Vernon Boulevard Jackson Avenue und 50th Avenue wurde zuerst ein 85 Fuss 25 91 m tiefer Schacht gegraben an dessen Sohle ab Dezember der horizontale Vortrieb begann Am 28 Dezember kam es beim Versuch gefrorenes Dynamit zu erwarmen zu einer unkontrollierten Sprengstoffexplosion die funf Tote und zwolf Verletzte forderte Zahlreiche umliegende Hauser wurden teils schwer beschadigt Angesichts entsprechend hoher Schadenersatzforderungen sah sich die Gesellschaft dadurch faktisch ruiniert Der Versuch weitere Gelder einzuwerben scheiterte am Borsenkrach von 1893 Daraufhin wurden die Bauarbeiten nach nunmehr insgesamt 32 Fuss 9 75 m Tunnel eingestellt Ara Belmont BearbeitenIm Februar 1902 kaufte die Interborough Rapid Transit Company IRT unter August Belmont junior die New York amp Long Island Railroad und dazu den Strassenbahnbetreiber New York and Queens County Railway aus Long Island City auf Belmont hatte 1899 den Zuschlag fur Bau und Betrieb der ersten New Yorker U Bahn Strecke erhalten und sich mit Ubernahme der Manhattaner Hochbahnen eine monopolartige Stellung im Nahverkehr der Stadt verschafft Er hoffte sich mit dieser Ubernahme auch in Queens eine entsprechende Stellung verschaffen zu konnen Dazu wurden die Bauplane fur den Tunnel dahingehend geandert dass er nur noch von der elektrischen Strassenbahn befahren werden sollte Der Tunnelquerschnitt wurde verkleinert die Steigungen erhoht und die Strecke verkurzt Der Tunnel sollte nun mit einer Wendeschleife Ecke 42nd Street und Fourth Avenue in Manhattan beginnen und bis zum Vernon Boulevard in Queens fuhren Dort sollte uber eine Rampe die Strassenbahn der New York and Queens County Railway angeschlossen werden Dazu kamen drei unterirdische Stationen Lexington Avenue in Manhattan sowie Jackson Avenue und Van Alst Avenue mit einer weiteren Wendeschleife in Queens Die Gesamtkosten beliefen sich auf nunmehr 8 Millionen US Dollar Die Bauarbeiten begannen am 14 Juli 1905 diesmal wurde von vier Stellen aus gegraben Zu dem bisherigen Schacht kam eine Baugrube in Hohe Lexington Avenue und dazu noch zwei Senkkastenpaare das eine inmitten des East River und das andere auf dem Man o War Riff dem heutigen Belmont Island Im September 1907 war der Tunnel nach 26 Monaten Bauzeit vollendet Die Eroffnung fand am 24 September statt Fur den Betrieb standen 50 Strassenbahnwagen zur Verfugung Sie besassen einen 42 5 12 93 m langen und 8 11 2 72 m breiten Ganzstahl Wagenkasten mit beidseitigen halboffenen Einstiegen an den Enden und liessen Mehrfachtraktion zu Als Stromzufuhr diente eine von der Tunneldecke abgehangte Eisenschiene die von einem 11 3 8 29 cm hohen gefederten Scherenstromabnehmer auf dem Wagendach von unten bestrichen wurde Fur den Einsatz auf den Strassen Long Island Citys waren die Wagen zusatzlich mit Stangenstromabnehmern ausgerustet Allerdings war die ursprunglich gewahrte Konzession bereits am 1 Januar selbigen Jahres ausgelaufen und die Stadt New York war nicht bereit diese weiter zu verlangern Die Stadt wollte im Gegensatz zu fruheren Jahren keine U Bahnen im Privatbesitz mehr dulden und verhinderte mit einigen juristischen Winkelzugen die eigentliche Inbetriebnahme So blieb der Tunnel fur die folgenden funf Jahre ausser Betrieb Belmont verkaufte ihn 1913 schliesslich im Zuge der Doppelvertrage fur 3 Millionen Dollar nach heutigem Wert ca 85 000 000 US Dollar an die Stadt New York die ihn in ihre U Bahn Plane aufnahm Die geplante Schnellbahnstrecke sollte vom Times Square durch den Tunnel hinuber nach Long Island City und von dort weiter Richtung Flushing fuhren fur den Betrieb sollte die IRT verantwortlich sein 3 Ausbau als U Bahn Tunnel BearbeitenIm Zuge der Eignungsprufung wurde festgestellt dass der Tunnelquerschnitt den Spezifikationen der bisherigen U Bahnen entsprach Daraufhin entschied man sich entgegen den ursprunglichen Planungen der IRT die eine Wiederaufnahme des Strassenbahnbetriebs vorsahen fur den Ausbau zum vollwertigen U Bahn Tunnel 4 Dazu wurden die Bahnsteige verlangert und erhoht sowie Stromschienen und Signale eingebaut Gleiswechsel ersetzten die beiden Wendeschleifen und die Station Van Alst Avenue wurde stillgelegt Am 22 Juni 1916 begann zwischen der Station an der Lexington Avenue die fortan Grand Central hiess und Jackson Avenue ein provisorischer Pendelverkehr nbsp Tunnelrampe in Long Island CityWahrenddessen wurden die Bauarbeiten an der geplanten Strecke fortgesetzt Im Osten wurde der Tunnel bis in Hohe des LIRR Bahnhofs Hunters Point Avenue verlangert und erhielt in der Nahe eine gleichnamige U Bahn Station Unmittelbar im Anschluss daran entstand eine Rampe hinauf zur elevated subway 5 Richtung Queens Plaza Hunters Point Avenue eroffnete am 15 Februar 1916 und am 5 November desselben Jahres ging es weiter bis zur Station Queensboro Plaza Wegen der fehlenden Gleisverbindung zum restlichen Netz der Interborough wurde an der Tunnelrampe eine provisorische Betriebswerkstatt eingerichtet die bis 1928 genutzt wurde Im Westen begannen die Arbeiten Mitte 1922 Der Tunnel wurde unter der 42nd Street dem Bryant Park und der 41st Street bis zur Eighth Avenue gefuhrt Dabei wurden alle anderen U Bahn Strecken dieser Gegend unterquert 6 Die Stationen 5th Avenue Public Library heute 5th Avenue und Times Square mit Umsteigemoglichkeiten zu den Manhattaner Stammstrecken eroffneten am 22 Marz 1926 und am 14 Marz 1927 Da die Tunnelrampen Richtung Queens mit einer Steigung von 4 erheblich steiler waren als die Spezifikationen der IRT erlaubten mussten fur den Steinway Tunnel spezielle Fahrzeuge beschafft werden Diese Wagen vom Typ Steinway besassen die gleichen Abmessungen wie ein gewohnlicher U Bahn Wagen der IRT waren jedoch mit einer Getriebeuntersetzung ausgestattet 7 Fur den ursprunglichen Pendelverkehr wurden anfanglich zwolf Wagen beschafft Mit dem Weiterbau der Strecke bis 1926 kamen noch weitere 126 Exemplare hinzu Die 50 Wagen des Typs World s Fair die fur Verstarkerfahrten zur Weltausstellung 1939 New York World s Fair im Flushing Meadows Park eingesetzt wurden besitzen die gleiche technische Eigenschaft Mit Einfuhrung der viermotorigen U Bahn Wagen der Typen R12 und R14 im Jahre 1948 fiel die Notwendigkeit eines speziellen Antriebs weg so dass der Steinway Tunnel nunmehr von konventionellen Triebwagen befahren werden konnte Gleichzeitig wurde das heute noch gultige Linienschema auf den IRT Strecken eingefuhrt wonach die Kurse durch den Steinway Tunnel der Linie 7 zugeordnet wurden Literatur BearbeitenDavid Rogoff The Steinway Tunnels in Electric Railroads New York City 29 April 1960 englisch Clifton Hood 722 Miles Johns Hopkins University Press Baltimore 2004 S 162ff ISBN 0 8018 8054 8 englisch behandelt politische Hintergrunde der New Yorker U Bahn Brian J Cudahy Under the Sidewalks of New York the story of the greatest subway system in the world Fordham University Press New York 1995 2 Aufl S 62f ISBN 0 8232 1618 7 englisch Erik Baard Thomas Jackson Richard Melnick The East River Greater Astoria Historical Society Arcadia Publishing Charleston 2005 ISBN 0 7385 3787 X englisch Weblinks BearbeitenIRT Flushing Line auf nycsubway org englisch The East River Star Journal 1916 Subway Construction englisch Einzelnachweise Bearbeiten Die beiden damals noch selbststandigen Stadte New York City und Long Island City wurden erst 1898 vereinigt Rogoff The Steinway Tunnels 22 Juli Hood 722 Miles 30 Juli State of New York Public Service Commission New Subways for New York The Dual System of Rapid Transit Kap 1 State of New York Public Service Commission New Subways for New York The Dual System of Rapid Transit Kap 2 Aufgestanderte U Bahnen aus dieser Zeit heissen in New York City elevated subways Karte auf nycsubway org Gene Sansone New York Subways an illustrated history of New York City s transit cars Johns Hopkins University Press Baltimore 2004 S 73f ISBN 0 8018 7922 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Steinway Tunnel amp oldid 228809234