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Die Steingutfabrik Paetsch war ein im In und Ausland bedeutender und anerkannter deutscher Hersteller von Steingutwaren mit Sitz in Frankfurt Oder Firmenstempel der Steingutfabrik Paetsch Kuchenplatte mit SpritzdekorGeschichte BearbeitenMit einer Veroffentlichung im Frankfurter Patriotischen Wochenblatt am 5 November 1840 gab Die Steingut Fabrik W E Paetsch mit der Empfehlung Geschirr zu billigen Fabrikpreisen zu verkaufen die Grundung seiner Steingutfabrik im Norden von Frankfurt Oder 1846 erschienenen im Adressbuch der Stadt Frankfurt Oder Joh Adam Hintze und der Kaufmann Wilhelm Eduard Paetsch als Eigentumer Ab 1863 anderte sich die Teilhaberschaft auf Georg Theodor Paetsch und Wilhelm Gust Leop Selle die Firma lief nun nur noch unter Steingutfabrik Paetsch 1890 nach dem Tod von Georg Theodor ubernahm sein Sohn Theodor und sein Bruder Walter von 1930 bis 1945 Theodor Paetsch jun und ab 1953 Irmgard Paetsch die Geschaftsleitung Die Steingutfabrik lag im Industrieviertel direkt an der Oder Damit konnten Rohstoffe und Brennmaterialien direkt uber den Wasserweg verschifft werden Mit einem Gleisanschluss konnten die Waren waggonmassig verladen zum Guterbahnhof und von dort uber die Niederschlesisch Markische Eisenbahn abtransportiert werden Mit den gunstigen Standortbedingungen folgte der umfangreiche Ausbau des Fabrikgelandes Zum Produktprogramm gehorte zunachst Kuchengeschirr wie Vorratsgefasse Milchtopfe und Kannen Das Sortiment war auf preiswertes Volksgeschirr mit hoher Nachkaufgarantie gerichtet Um diese preiswerte Serienfertigung gewahrleisten zu konnen ging man bei der Formgebung davon aus fur unterschiedliche Gefasse einen Formtyp zu verwenden Die Dekore wie Quadrate Zacken Winkel und Streifen wurden im Spritzverfahren und mit Schablonen in meist grellen Farben aufgetragen Uber lange Jahre wurden die Standardformen beibehalten und ermoglichten somit Austauschteile auf lange Sicht zu produzieren Weiterhin wurden kleinere Serien von Einzelstucken produziert die sich preislich durch ihren Dekor und ihre Goldstaffage zum einfachen Volksgeschirr abhoben Dazu gehorten neben Obsttellern mit farbigen Fruchtestillleben auch Spargelplatten deren Rander reliefartig goldstaffierte Spargelspitzen verzierten Ein Vorrecht in der Produktion von grossen Waschgarnituren wurde der Steingutfabrik zugestanden da die Herstellung in Porzellan nicht wirtschaftlich war Somit gehorte nun auch Sanitartechnik zur Produktpalette Mit diesem Warenangebot hatte sich die Firma Paetsch Ende des 19 Jahrhunderts einen grossen Absatzmarkt im In und Ausland geschaffen Ab 1899 wurden die ersten Exportgeschafte abgeschlossen So unter anderem nach Indien Mexiko und Sansibar Als eine der ersten Steinguthersteller verwendete die Firma Paetsch die Innovation Steingut mit Silber und Farbfond zu dekorieren Prasentationen der Steingutfabrik erfolgten von 1920 bis 1942 auf der Leipziger Messe in der Madlerpassage Die Zeitschrift Die Schaulade Deutscher Wert und Kunstarbeit stellte regelmassig die neuesten Kollektionen der Fabrik Paetsch vor 1933 veranderte sich die Formgebung und Dekoration Ornamente aus der Pflanzenwelt und bauerliche Motive die zum Teil handgemalt waren verzierten jetzt das Geschirr Alle Artikel erhielten geschwammelte Rander nach Vorbildern der schlesischen Keramik Die festgelegte Preisregelung durch die deutsche Steingutindustrie 1933 brachte der Firma Paetsch bestmogliche Umsatze Bedingt durch die Kriegswirtschaft mit Beginn des Zweiten Weltkrieges kamen nur noch wenige Produkte zum Geschirrangebot hinzu wie zum Beispiel ein Teewarmer mit Elfenbeinglasur und innerer roter Bemalung und die dazugehorige Teekanne 1945 mit Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das bis auf uber 10 000 m angewachsene Fabrikgelande zu 75 zerstort Der Wiederaufbau begann am 21 Mai 1945 1947 nahm die Firma wieder an der Leipziger Messe teil Die Nachfrage der Einkaufer an Geschirrgut war gross Da aber die Provinzialregierung fur Steingutwaren kein Messekontingent freigegeben hatte wurden nur wenige Auftrage im Interzonenhandel abgeschlossen Der Verkauf mit auslandischen Partnern erfolgte uber genehmigungspflichtige Vorverhandlungen da die Preise von der Regierung uber die Sowjetische Militaradministration in Deutschland festgelegt wurden 1953 erfolgte die Verstaatlichung und die Fabrik wurde nun unter der Bezeichnung VEB K Steingutfabrik Frankfurt Oder gefuhrt Die Produktpalette wurde um dekorative Schalen und Blumenubertopfe erweitert Nach einer kurzzeitigen Produktionsumstellung auf Drainagerohre wurde die Fabrik 1955 geschlossen Seit 8 September 2011 erfolgt im Museum Viadrina eine Ausstellung begehrter Sammlerobjekte 1 Einzelnachweise Bearbeiten Frauke Adesiyan Kulturgeschichte auf Tortenplatten In Markische Oderzeitung Frankfurt Oder 6 September 2011 moz de Jahrbuch 1995 der Stadt Frankfurt Oder Weblinks BearbeitenViadrina Ausstellung Normdaten Korperschaft GND 7851064 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Steingutfabrik Paetsch amp oldid 226136649