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Der Runenstein von Eggja auch als Eggjum Nr N KJ101 bezeichnet und norwegisch Eggjasteinen genannt ist ein norwegischer Runenstein Er tragt die langste bekannte Runeninschrift des alteren Futharks InschriftInhaltsverzeichnis 1 Fundort und Datierung 2 Inschrift 3 Deutungsgeschichte 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksFundort und Datierung BearbeitenDer 160 cm lange Stein wurde 1917 nahe dem Hof Eggja in Sogndal am Sognefjord beim Pflugen gefunden Der Stein bedeckte nach den Beigaben zu urteilen ein Mannergrab wobei die Runen nach unten gerichtet waren Der Fundort liegt auf einem naturlichen Hugel der vom Fjord aus zu sehen ist Die Grabbeigaben und der Stil der Pferdezeichnung auf dem Stein lassen sich ungefahr auf das Jahr 700 datieren was durch die Sprache der Inschrift bestatigt wird Letztere steht am Ubergang zwischen Urnordisch und Altnordisch Die in Altnordisch verfasste Inschrift enthalt einige urnordische Wendungen Das verwendete Runenalphabet ist das altere Futhark kurz vor dem Ubergang in das jungere Futhark Der Stein befindet sich heute im Universitatsmuseum Bergen Inschrift BearbeitenDie Inschrift besteht aus 192 Runen in drei Zeilen Nach heutiger Lesegewohnheit kommt die Zeile II zuerst dann folgt Zeile III linkslaufig und auf dem Kopf stehend und zuletzt Zeile I durch die eine Pferdezeichnung verlauft Es hat sich durchgesetzt die Zeilen ihrem Inhalt gemass in der Reihenfolge unten oben mitte zu lesen Einige Runen sind verwittert und daher unlesbar im folgenden Text durch x markiert I ni s solu sot uk ni sakse stain skorin ni xxxx maR nakdan isnx x rxxR ni wiltiR manR lagiII hin warb naseu maR made thaim kaiba i bormotha huni huwaR ob kam harisa hi a lat gotna fiskR oR fxxnauim suwimade fokl i fxaxx xxx galande III alu misurki 1 Ubertragung ins Deutsche nach Krause I Nicht ist s das Werk von der Sonne getroffen und nicht der Stein von einem Sax geschnitten Nicht moge jemand den Stein nackt hinlegen nicht mogen in die Enge getriebene nicht irregeleitete Manner den Stein weglegen II Diesen Stein bewarf der Mann mit Leichensee Kenning fur Blut rieb ab damit die Dollen in dem bohrmuden angebohrten rituell unbrauchbar gemachten Baren Schiff Als wer in welcher Gestalt ist der Heer Ase Odin gekommen hierher auf das Land der Krieger Fisch aus dem Schreckensstrom schwimmend Vogel in der Feinde Schar schreiend III Zauber dem Missetater dem Grabfrevler oder dem Wiederganger 1 Deutungsgeschichte BearbeitenDer erste Runologe der sich an der Deutung der Inschrift versuchte war Magnus Olsen Seit ihm haben viele Runologen u a Lis Jacobsen Gerd Host Ottar Gronvik teils sehr unterschiedliche Deutungen vorgelegt Die hier wiedergegebene Deutung von Wolfgang Krause ist nur eine von vielen Die ohnehin schon schwer leserliche Inschrift enthalt besonders in Zeile II viele unleserliche Runen Diese Zwischenraume konnen nur gefullt werden wenn man die Inschrift in einen Kontext stellt der von Runologe zu Runologe unterschiedlich ist Uber die erste Zeile ni s solo sot herrscht weitgehend Ubereinstimmung sowohl in der Lesung als auch in der Deutung Die zweite Zeile wird voraussichtlich nie einstimmig gedeutet werden konnen Grob gesagt lasst sich die Inschrift als Warnung verstehen die sowohl gegen mogliche Grabfrevler als auch gegen den Bestatteten selbst gewendet ist Die Steinplatte lag mit der Runenseite nach unten so dass der Tote gehindert wird als Wiederganger die Lebenden heimzusuchen Diese Form der Verwendung von Runen wird besonders von der Formel alu nahegelegt die haufiger auf Steinen auftaucht z B beim Stein von Elgesem oft auch linkslaufig Siehe auch BearbeitenRunen Sequenz ALULiteratur BearbeitenKlaus Duwel Runenkunde 3 Auflage Metzler Stuttgart Weimar 2001 ISBN 3 476 13072 X Ottar Gronvik Runene pa Eggjasteinen en hedensk gravinnskrift fra slutten av 600 tallet Universitetsforlaget Oslo 1985 Ottar Gronvik Om Eggjainskriften enda en gang In Goran Hallberg Christer Platzack et al Hrsg Arkiv for nordisk filologi ANF Band 115 der Gesamtausgabe Selbstverlag Lund 2000 S 2 25 mehrsprachig journals lub lu se PDF Gerd Host Eggja In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 6 2 Auflage Berlin New York 1986 S 460 466 Wolfgang Krause Die Sprache der urnordischen Runeninschriften Carl Winter Heidelberg 1971 S 143 144 Terje Spurkland I begynnelsen var Runer 2 Auflage Cappelen Oslo 2005 Einzelnachweise Bearbeiten a b Wolfgang Krause Die Sprache der urnordischen Runeninschriften S 143Weblinks BearbeitenPer Ditlef Fredriksen Runene i den tomme grava auf Norgeshistorie no Universitat Oslo norwegisch Bilder N KJ101 Eggja am Ende der Seite 61 2395 7 0524 Koordinaten 61 14 22 2 N 7 3 8 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Runenstein von Eggja amp oldid 223685956