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Das Stahlbad Andelsbuch fruher auch Bad zum Fahl und Bad Gfall 610 m u A war ursprunglich ein Heilbad und Gasthaus in Andelsbuch in Vorarlberg Osterreich Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Badebetrieb und Heilquelle 3 Geographie Topographie 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Heilquelle des Stahlbad in Andelsbuch wurde seit dem fruhen Mittelalter genutzt und es entwickelte sich dieses Heilbad zu einem der wichtigsten in Vorarlberg wobei es jedoch zu Beginn des 20 Jahrhunderts stark an Attraktivitat verlor Eine genaue Datierung des Beginns des Badebetriebs in Andelsbuch ist nicht moglich Aus Aufzeichnungen der Gemeinde Andelsbuch lasst sich um 1764 auf einen immer noch anhaltenden Badebetrieb schliessen 1 1835 erhielt Josef Feuerstein die Badgerechtsame und erbaute 1836 ein massives Badehaus mit siebzehn Fremdenzimmern anstelle der bisherigen holzernen Badehutten 2 Der in Dornbirn Kehlen geburtige Wundarzt Michael Lecher 1802 1853 war ab 1846 beim Stahlbad Andelsbuch tatig 3 Er uberschrieb 1849 mit Blick auf einen drohenden Konkurs das Bad an seine Gattin es kam dennoch 1850 zur Versteigerung und Maria Beer erwarb das Bad 4 Am 6 Juni 1854 wurde eine Armenhausstiftung durch zwolf Andelsbucher gegrundet welche das Badhaus am Fahl von Maria Beer aus Andelsbuch erwarben 5 Die Armenhausstiftung bestand parallel zum Bad und beeintrachtigte den Badebetrieb nicht hierfur wurde ein neues Badhaus mit Trinkhalle errichtet 6 1864 wurde das Gasthaus Zum Bad von Franz Xaver Matzler aus Andelsbuch dazu gebaut und von seiner Gattin Maria Bilgeri vulgo Badmari 1893 geleitet 7 1890 ist der Besuch von Pfarrer Kneipp in diesem Bad belegt da der Gemeindearzt Michael Konig 1829 1899 das Bad samt seiner heilkraftigen Wirkung mit der Kneipp Wasseranwendung verband 1882 und 1895 ging das Eigentum im Erbweg in der Familie weiter Am 29 Juni 1900 wurde der Gasthof Bad um 16 000 Kronen an Jodok Thuringer auch Duringer geschrieben und dessen Gattin Maria Katharina geb Pfanner vulgo Fahlerbasle verkauft 8 Bereits 1901 wurde der Gasthof an einen Baron Freiherr von Coreth verpachtet der diesen wiederum bereits 1903 wieder verliess Am 6 Marz 1903 kaufte der Uhrmachermeister Josef Ritter 1854 1914 9 den Gasthof samt Liegenschaften und bewohnte diesen mit seiner Familie Seine zweite Gattin Johanna geb Kirchebner erbte den Gasthof am 19 Oktober 1917 und bereits 1918 fand eine Zwangsversteigerung statt Neuer Eigentumer wurde um 20 000 Kronen am 17 Januar 1919 die Sparkasse der Gemeinde Egg welchen denselben bereit am 24 Marz 1919 an Anna Katharina Matzler geb Hiller 31 August 1932 verkaufte welche dringend notwendige Sanierungen veranlasste und den Kurbetrieb wieder eroffnete 10 Die Tochter der Anna Katharina Matzler und des Kaufmanns Josef Matzler 1898 Maria Gabriela 1898 trat am 14 September 1924 in den Orden der Barmherzigen Schwestern in Innsbruck ein Schwester Anselma und am 14 April 1925 wurde der bisherige Gasthof Bad an die Barmherzigen Schwestern in Innsbruck verkauft und es begannen Umbauarbeiten und die Umbenennung in Marienheim 1925 wurde das Stahlbad in Andelsbuch vom Architekten Alfons Fritz an einem neuen Standort einige hundert Meter vom bisherigen entfernt neu errichtet Badebetrieb und Heilquelle BearbeitenBei der akratischen Heilquelle handelt es sich um eine kalte Eisenquelle sog Stahlbad ahnlich der Heilquelle in Bad Reuthe in Reuthe 11 bzw Bad Diezlings in Horbranz Im Jahr 1871 besuchten das Bad 148 inlandische und 24 auslandische Badegaste 12 Eine Badekur im Stahlbad dauerte im 19 Jahrhundert etwa 3 Wochen in denen 21 Bader genommen wurden Ein Bad kostete 30 Kreuzer fur Fremde und 25 Kreuzer fur Einheimische 13 Im Andelsbucher Weiler Pfister bestand kurze Zeit ebenfalls ein kleines Bad mit Heilquelle welches von Johann Konrad Fontain betrieben wurde 14 Geographie Topographie BearbeitenDer Stahlbad liegt etwa 300 m Luftlinie vom Dorfzentrum von Andelsbuch entfernt Literatur BearbeitenWerner Vogt Alte Heilbader in Vorarlberg eine Reise durch die Vorarlberger Baderlandschaft Verlag Benvenuti Feldkirch 2001 ISBN 3 901522 07 7 Christoph Vallaster Kleines Vorarlberger Heilbaderbuch Buch Spezial Verlag Dornbirn 1984 ISBN 3 900496 03 3 Josef Zehenter Die Mineralquellen Vorarlbergs mit vorzuglicher Berucksichtigung ihrer chemischen Zusammensetzung In Zeitschrift des Ferdinandeums fur Tirol und Vorarlberg Innsbruck 1895 S 143 180 zobodat at PDF Einzelnachweise Bearbeiten Leo Metzler Chronik Marienheim Andelsbuch S 1 Christoph Vallaster Kleines Vorarlberger Heilbaderbuch S 37 ff Leo Metzler Chronik Marienheim Andelsbuch S 2 Sein Sohn Konrad Zacharias Lecher 1829 1905 studierte Innsbruck und Munchen und ging nach Wien wo er dem Gemeinderat angehorte und u a als Journalist arbeitete und Mitgrunder des Wiener Journalisten und Schriftstellervereins Concordia nunmehr Presseclub Concordia war Dessen Sohn Ernst Lecher 1 Juni 1856 in Wien 19 Juli 1926 in Wien war ein bekannter osterreichischer Physiker der als Begrunder der Messtechnik im Hochfrequenzbereich gilt Die Enkelin von Michael Lecher war Emma Lecher Gattin von Adolf Lorenz und Mutter von Konrad Lorenz ein Urenkel von ihm der Architekt Alfons Fritz Christoph Vallaster Kleines Vorarlberger Heilbaderbuch S 37 Die Stiftung wurde 1939 aufgehoben und 1948 neu gegrundet Christoph Vallaster Kleines Vorarlberger Heilbaderbuch S 37 Der Vater der Maria Katharina Matzler war der Kaufmann Peter Bilgeri Ortsvorsteher von Andelsbuch 1861 1863 Maria Katharina war zuvor unter der Leitung der Badmari Zimmermadchen im Bad Dieser war auch ab 1877 stellvertretender Zunftmeister in der Handwerkszunft in Andelsbuch Handwerksverein Andelsbuch Handwerker und Gewerbeverein Andelsbuch 1791 1991 S 9 Anna Katharina Matzler betrieb bereits zuvor eine Pension in Andelsbuch Pension Matzler Eduard Jos Koch in Abhandlung uber Mineralquellen in allgemein wissenschaftlicher Beziehung und Beschreibung aller in der Oesterreichischen Monarchie bekannten Bader und Gesundbrunnen Wien 1843 Pichler Band 1 S 180 und O Wigand Archiv der Heilkunde 1876 Band 17 S 108 Christoph Vallaster Kleines Vorarlberger Heilbaderbuch S 37 Josef Zotl Johann Goldbrunner Die Mineral und Heilwasser Osterreichs Geologische Grundlagen und Spurenelemente S 115 f Google Books Siehe Statistisches Jahrbuch fur das Jahr 1871 der K K Statistischen Central Commission Wien 1873 S 563 Google Books Christoph Vallaster Kleines Vorarlberger Heilbaderbuch S 38 Christoph Vallaster Kleines Vorarlberger Heilbaderbuch S 139 47 41360513 9 89927425 Koordinaten 47 24 49 N 9 53 57 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stahlbad Andelsbuch amp oldid 223190776