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Der Staebler Wronski Effekt SWE bezieht sich auf lichtinduzierte metastabile Veranderungen in den Eigenschaften von hydriertem amorphem Silizium a Si H Dabei nimmt die Defektdichte von hydriertem amorphem Silizium a Si H bei Lichteinwirkung zu was zu einem Anstieg des Rekombinationsstroms fuhrt und die Effizienz der Umwandlung von Sonnenlicht in Strom verringert Er wurde 1977 von David L Staebler und Christopher R Wronski entdeckt Sie zeigten dass der Dunkelstrom und die Lichtleitfahigkeit von hydriertem amorphem Silizium durch langere Beleuchtung mit intensivem Licht erheblich verringert werden konnen Durch Erhitzen der Proben auf uber 150 C konnten sie diesen Effekt jedoch umkehren 1 Inhaltsverzeichnis 1 Erklarung 2 Effekte 3 Gegenmassnahmen 4 EinzelnachweiseErklarung BearbeitenEs wurde beobachtet dass die Lichtleitfahigkeit und die Dunkelleitfahigkeit zunachst rasch abnehmen bevor sie sich bei einem niedrigeren Wert stabilisieren Unterbrechungen der Beleuchtung haben keinen Einfluss auf die nachfolgende Anderungsrate Sobald die Probe wieder beleuchtet wird sinkt die Lichtleitfahigkeit als ob es keine Unterbrechung gegeben hatte Daruber hinaus leidet nanokristallines Silizium weniger unter dem Staebler Wronski Effekt als amorphes Silizium was darauf hindeutet dass die Unordnung im Si Netzwerk des amorphem Siliziums eine wichtige Rolle spielt Andere Eigenschaften die eine Rolle spielen konnten sind die Wasserstoffkonzentration und ihr komplexer Bindungsmechanismus sowie die Konzentration von Verunreinigungen Die genaue Art und Ursache des Staebler Wronski Effekts ist noch immer nicht genau bekannt In der Vergangenheit war das beliebteste Modell das Modell der Wasserstoffbruckenbindung Umschaltung 2 Es besagt dass ein durch das einfallende Licht gebildetes Elektronen Loch Paar in der Nahe einer schwachen Si Si Bindung rekombinieren kann und dabei genugend Energie freisetzt um die Bindung zu brechen Ein benachbartes H Atom geht dann eine neue Bindung mit einem der Si Atome ein und hinterlasst eine nicht abgesattigte Bindung Diese nicht abgesattigte Bindungen konnen Elektron Loch Paare einfangen und so den Stromfluss verringern Neue experimentelle Erkenntnisse lassen jedoch Zweifel an diesem Modell aufkommen Alternativ wurde das H Kollisionsmodell vorgeschlagen bei dem zwei raumlich getrennte Rekombinationsereignisse die Emission von mobilem Wasserstoff aus Si H Bindungen verursachen Dabei bilden sich zwei nicht abgesattigte Bindungen wobei ein metastabiler gepaarter H Zustand die Wasserstoffatome an einem entfernten Ort bindet 3 Effekte BearbeitenDer Wirkungsgrad einer Solarzelle aus amorphen Silizium sinkt in der Regel wahrend der ersten sechs Monate des Betriebs Dieser Ruckgang kann je nach Materialqualitat und Bauart zwischen 10 und 30 liegen Der grosste Teil dieses Verlusts entfallt auf den Fullfaktor der Zelle Nach diesem anfanglichen Abfall erreicht der Effekt ein Gleichgewicht und verursacht nur noch eine geringe Verschlechterung Das Gleichgewichtsniveau verschiebt sich mit der Betriebstemperatur sodass sich die Leistung der Module in den Sommermonaten tendenziell etwas erholt und in den Wintermonaten wieder abfallt Bei den meisten handelsublichen a Si Modulen liegt die SWE Degradation im Bereich von 10 15 und die Lieferanten geben den Wirkungsgrad in der Regel auf der Grundlage der Leistung nach Stabilisierung der SWE Degradation an Bei einer typischen Solarzelle aus amorphem Silizium sinkt der Wirkungsgrad in den ersten sechs Monaten aufgrund des Staebler Wronski Effekts um bis zu 30 und der Fullfaktor fallt von uber 0 7 auf etwa 0 6 Diese lichtbedingte Verschlechterung ist der grosste Nachteil von amorphem Silizium als photovoltaischem Material Gegenmassnahmen BearbeitenFolgende Massnahmen konnen den SW Effekt verringern Verwendung von nanokristallinem Silizium anstelle von amorphem Silizium Betrieb bei einer hoheren Temperatur Dies kann durch die Integration der PV in einen photovoltaisch thermischen Hybrid Sonnenkollektor PVT erreicht werden Stapelung einer oder mehrerer dunnerer Schichten aus amorphem Silizium zusammen mit anderen Materialien zur Bildung einer Mehrfachsolarzelle 4 Das hohere elektrische Feld das in den dunneren Schichten wirkt scheint die SWE zu verringern Einzelnachweise Bearbeiten D L Staebler C R Wronski Reversible conductivity changes in discharge produced amorphous Si In Applied Physics Letters 31 Jahrgang Nr 4 1977 ISSN 0003 6951 S 292 doi 10 1063 1 89674 bibcode 1977ApPhL 31 292S englisch A Kolodziej Staebler Wronski effect in amorphous silicon and its alloys In Opto Electronics Review 12 Jahrgang Nr 1 2004 S 21 32 englisch infona pl abgerufen am 31 Oktober 2015 Howard M Branz Hydrogen collision model Quantitative description of metastability in amorphous silicon In Physical Review B 59 Jahrgang Nr 8 American Physical Society APS 15 Februar 1999 ISSN 0163 1829 S 5498 5512 doi 10 1103 physrevb 59 5498 bibcode 1999PhRvB 59 5498B englisch Staebler Wronski effect in amorphous silicon PV and procedures to limit degradation Memento vom 6 Marz 2007 im Internet Archive EY 1 1 28 Oktober 2005 Benjamin Strahm Ecole Polytechnique Federale de Lausanne Centre de Recherches en Physique des Plasmas Power Point Prasentation Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Staebler Wronski Effekt amp oldid 228184309