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Der St Mang Platz fruher Kirchhof 1 ist eine grosse Freiflache sudlich der Pfarrkirche St Mang in Kempten Allgau Sie bildet neben dem Rathausplatz die weitraumigste Platzanlage innerhalb der Altstadt die sudlich gelegenen Patrizierhauser gehoren mitunter zu den grossten und prachtvollsten der Stadt Die Hausfronten des querrechteckigen Platzes sudlich der Kirche ergeben trotz unterschiedlicher Bauzeiten ein geschlossenes Gefuge 2 St Mang Kirche am St Mang PlatzBlick uber den St Mang Platz Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksLage Bearbeiten nbsp Backerstrasse vom St Mang Kirchturm aus gesehenGen Westen schliesst sich der Bereich der Reichsstrasse und ihre Fortsetzung der Schutzenstrasse an Dem Platzbild gehoren auch die engeren Areale nordlich der St Mang Kirche mit an allen voran das Muhlberg Ensemble als historische Hausgruppierung 2 Nordwestlich schliesst der Rathausplatz an den St Mang Platz an Von West nach Ost geht ein Strassenzug durch der zunachst Mehlstrasse heisst daraufhin in St Mang Platz ubergeht und als Backerstrasse zur St Mang Brucke fuhrt Geschichte Bearbeiten nbsp Die bereits profanierte Friedhofsdoppelkapelle vor ihrem Abbruch im Jahr 1857 nbsp Ausgrabungen auf dem St Mang Platz im Hintergrund der St Mang BrunnenDer Platz entwickelte sich aus der Auflassung des alten reichsstadtischen Friedhofs um die Michaelskapelle heute als Schauraum Erasmuskapelle bekannt der 1535 37 unter der Burghalde neu eingerichtet wurde und als Evangelischer Friedhof heute bekannt ist 2 Im Jahr 1584 wurde der Platz mit einer neuen Mauer umgeben die im Jahr 1763 durch eine niedrigere ersetzt worden ist Im 19 Jahrhundert wurde sie vollstandig abgetragen 3 1857 wurde der Abbruch des bereits profanierten Bauwerks der ehemaligen Friedhofsdoppelkapelle beschlossen das Gebaude diente von etwa 1560 bis dahin gewerblichen Zwecken Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde auf dem Platz ein Splittergraben mit Erdbunker errichtet In den 1960er Jahren wurde hier ein Waschbetonplattenbelag verlegt Blumenbeete und eine niedrige Betonmauer zur Abgrenzung vom Parkplatz an der Durchfahrtsstrasse entstanden Bei archaologischen Untersuchungen in den 2000er Jahren wurden zahlreiche Grabstellen wenige Zentimeter unterhalb dieser Betonplatten gefunden Das alteste Skelett stammt aus dem 7 Jahrhundert und belegt dass hier bereits 50 bis 100 Jahre vor dem angeblichen Eintreffen des Allgau Apostels Magnus von Fussen christliche Bestattungen stattgefunden hatten Unter anderem wegen der Datierung dieser Bestattungen wird die Christianisierung durch Magnus in Kempten als Legende gedeutet Wegen der Platzneugestaltung wurden der Plattenbelag beseitigt sowie intensive archaologische Untersuchungen durchgefuhrt daraufhin wurde als Konsequenz die Erasmuskapelle als Schauraum mit in die Platzgestaltung integriert Im September 2010 wurde dieser medial ausgestattete Ausstellungsraum mit dem Platz feierlich eroffnet die Gesamtkosten beliefen sich mit der Platzneugestaltung auf 1 7 Millionen Euro Beschreibung BearbeitenDer Platz ist mit hellem Kies belegt und an den Seiten mit Baumen bepflanzt Ein Bronzeband markiert die Fundamente des Schauraums Eine Bronzetafel kennzeichnet die neu erstandene Gruft unterhalb des Platzes wo einige Uberreste der gefundenen Skelette aus den Grabstellen ausgestellt sind Vor dem Eingang in die Kirche befand sich eine Gerichtslinde und zwischen dem Rathaus und St Mang Platz das Briefturmle in dem wichtige reichsstadtische Dokumente archiviert waren In der Nahe des Kirchturms befindet sich der 1905 errichtete und im Jugendstil gehaltene St Mang Brunnen Die sudliche Hauserreihe wird dominiert durch das Rote Haus das Jenisch Haus sowie ehemalige Gasthauser nbsp Jenisch Haus St Mang Platz 1 nbsp Dekanatsamt St Mang Platz 2 nbsp Rotes Haus St Mang Platz 3 nbsp Pfarrhaus St Mang Platz 6 nbsp Muhlberg Ensemble St Mang Platz 12 10 und 8 nbsp Gestaltung des Platzes um 1990Einzelnachweise Bearbeiten Katastraler Plan der Stadt Kempten aus dem Jahr 1823 a b c Alexander Herzog von Wurttemberg Stadt Kempten Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaler in Bayern Band VII 85 Verlag Schnell amp Steiner Munchen Zurich 1990 ISBN 3 7954 1003 7 S 8 Michael Petzet Stadt und Landkreis Kempten Bayerische Kunstdenkmale Band 5 Deutscher Kunstverlag Munchen 1959 DNB 453751636 S 62 Literatur BearbeitenBirgit Kata Der Schauraum Erasmuskapelle in Kempten Allgau 1 Auflage Kunstverlag Josef Fink Lindenberg im Allgau 2011 ISBN 978 3 89870 706 0 Harald Derschka Elke Weinhardt Roger Mayrock Azer Arasli Ernst Sontheim Der St Mang Platz und seine Geschichte Hrsg Stadt Kempten Sikko Neupert Birgit Kata Kempten Allgau 2010 Ernst Sontheim Ausgrabungen am St Mang Platz In Der Altstadtbrief 2003 24 Jahrgang Nr 30 S 10 13 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Mang Platz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 47 7253 10 31955 Koordinaten 47 43 31 1 N 10 19 10 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Mang Platz amp oldid 227859687