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Die St Heribert Kirche in Hallenberg im Hochsauerlandkreis ist eine katholische Pfarrkirche deren Entstehung ins 13 Jahrhundert zuruckreicht Trotz zahlreicher Brande die dem Gebaude zum Teil erheblich zugesetzt haben besteht die Kirche im Wesentlichen in ihrer ursprunglichen Form St Heribert HallenbergGrundrisszeichnung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Entwicklung 1 1 Kirchengebaude 1 2 Kircheninneres 1 2 1 Raumaufteilung und Wandbemalung 1 2 2 Altare 1 2 3 Glocken 1 2 4 Orgel 1 2 5 Sonstiges 1 3 Naheres Umfeld 2 Literatur und Quellen 3 Einzelnachweise 4 WeblinksGeschichte und Entwicklung Bearbeiten nbsp Luftaufnahme von der Kirche nbsp Pfarrkirche St Heribert von Osten gesehenDie Abtei Deutz hatte im 12 Jahrhundert auf ihrem Hof Merklinghausen ostlich vom heutigen Stadtkern eine dem heiligen Heribert dem Grunder der Abtei geweihte Kapelle erbaut Diese erhielt im 13 Jahrhundert Pfarrrechte Um die Mitte des 13 Jahrhunderts ging dieser Hof in den Besitz des Kolner Erzbischofs uber der darauf die Stadt Hallenberg als Grenzfestung gegen Hessen und Wittgenstein errichtete Die bald nach Grundung der Stadt entstandene Stadtkapelle Sankt Nicolai und Katharina wurde im 14 Jahrhundert Pfarrkirche indem man die Pfarrgerechtsame und das Patrozinium der Merklinghauser Kirche auf sie ubertrug Deshalb lag auch das Patronatsrecht beim Abt von Deutz 1 der es auch noch im Jahr 1800 besass Zu Ende des 16 Jahrhunderts hatte das Kloster wahrend der Zeit der Gegenreformation Schwierigkeiten einen Pfarrer zu stellen so dass zeitweise die Glindfelder Kreuzherren einen ihrer Mitbruder als Pastor nach Hallenberg schickten 2 Unter den Stadtbranden durch welche die Kirche stark beschadigt wurde war der schlimmste der vom Jahr 1519 Unabhangig davon wurde der quadratische Turm im Westen der Kirche 1708 09 auf einem alten Sockel neu errichtet Abgeschlossen wird er von einer dreifach gestuften achtseitigen Barockhaube einem Werk des Hallenberger Meisters Konrad Hesse der auch Arbeiten in Eversberg Wormbach und Hesborn durchfuhrte Uber den beiden Ecken des Chors finden sich auf dem Kirchendach kleinere Entsprechungen des Hauptturmes Die Grundflache des Turms ist nur wenig kleiner als die Grundflache des Chors etwa 6 Meter mal 6 Meter im Quadrat Die Kirche besitzt eine umfangreiche historische Pfarrbibliothek mit Werken ab dem 16 Jahrhundert mit Schwerpunkt auf Werken aus dem 18 Jahrhundert 3 nbsp Pfarrkirche St Heribert von Suden gesehenKirchengebaude Bearbeiten Die Kirche ist eine Hallenkirche wie sie in Sudwestfalen mehrfach vorkommt Sie besteht aus drei Jochen einem Mittelschiff und zwei Seitenschiffen Ostlich schliesst sich der quadratische Chor an Er ist ein wenig nach Norden geneigt und soll in seiner Symbolik den Tod Christi verkorpern Er neigte sein Haupt und starb Neben dem Chor befand sich bis 1860 eine Sakristei die als Schulbau diente Sie wurde ersetzt durch einen Anbau in Verlangerung des Chors Aus dem 19 Jahrhundert das Nordportal ist datiert auf 1857 stammen die beiden Eingange im Norden und im Suden der Kirche Das Material der Mauer ist aus Bruchstein mit aufgetragenem weissen Putz Das Dach ist mit Schiefer gedeckt Fur Besucher ist die Kirche vom Turm her geoffnet das Hauptschiff aber durch ein schmiedeeisernes Gitter 1983 erstellt verschlossen Die Wandmalereien der Kirchen waren im Juli 2010 Denkmal des Monats in Westfalen Lippe Kircheninneres Bearbeiten Raumaufteilung und Wandbemalung Bearbeiten Auf im Verhaltnis zur Grosse des Mittelschiffs 18 50 Meter mal 15 Meter vier machtigen Rundpfeilern stutzen sich Kreuzgratgewolbe in gotischer Spitzbogenmanier ab Der Umfang der Pfeiler betragt etwa 4 50 Meter Der Fussboden ist von Westen nach Osten hin leicht geneigt In der Mitte befindet sich im Osten der Chor 6 20 Meter mal 6 20 Meter mit dem Hauptaltar umgeben von halbrunden Mauernischen in den beiden Seitenschiffen mit jeweils einem Seitenaltar Eine Seltenheit in Westfalen ist die fast vollstandig erhaltene stilistisch der Renaissancezeit zuzuordnende Bemalung der Wande ausgefuhrt in Secco Technik 4 Sie stammt aus dem Jahr 1558 und war lange Zeit ubertuncht 1880 wiederentdeckt und beschrieben war es erst 1962 technisch moglich eine Freilegung und dauerhafte Restaurierung vorzunehmen An hervorragender Stelle zu nennen ist eine uber 3 Meter grosse Figur des Goliath am nordostlichen Pfeiler dem auf dem nordwestlichen Pfeiler ein ebenfalls uber 3 Meter grosser David gegenubersteht Daneben sind Apostel mit Credo Versen zu sehen Altare Bearbeiten Kirchenheiliger ist der heilige Heribert Kirchweihfest ist der 16 Marz Fur das Jahr 1474 ist ein Kreuzaltar nachweisbar 5 1520 ein Heribertaltar 6 sowie 1539 ein Nikolausaltar 7 1666 erhielt der Maler Antonius Windrack aus Hildesheim den Auftrag die drei Altare neu zu bemalen Heute befindet sich ein holzerner barocker Hochaltar im Chor Der vorher dort stehende Renaissancealtar wurde abgebaut und in der Merklinghauser Kapelle wieder aufgestellt wo er heute noch zu sehen ist Jener stellt die Heilige Dreifaltigkeit dar die von Engeln angebetet wird Im Zentrum sieht man ein Bild der Himmelfahrt Mariens Davor sind angeordnet Figuren des heiligen Petrus als Stadtpatron des heiligen Heribert von Deutz als Kirchenpatron und der heiligen Barbara als Beschutzerin vor Feuersbrunsten Am Eingang zum Chor befinden sich vier Holzplastiken Einmal sind dies zwei Heiligenfiguren aus dem 16 Jahrhundert Nikolaus und Bonifatius Aus dem Jahr 1744 stammen die beiden Figuren des heiligen Josef und des heiligen Antonius von Padua Im nordlichen Seitenschiff befindet sich in der Wandnische ein Marienaltar Er wurde zwischen 1785 und 1788 vom Bildhauer A Destadt und dem Schreiner Th Grobell angefertigt Beide stammten aus Schmallenberg Bemalt wurde der Altar von dem Arnsberger Maler K J Hahn Weitere Figuren in diesem Seitenschiff sind eine spatgotische Eichenplastik der Schmerzensmann um 1500 sowie die heilige Agnes Im sudlichen Seitenschiff ist der Kreuzaltar aufgebaut Er wurde von denselben Kunstlern wie der Marienaltar angefertigt Im Zentrum findet man Christus am Kreuz neben ihm die beiden anderen Gekreuzigten Ausserdem befindet sich dort eine Darstellung der heiligen Veronika mit dem Schweisstuch Christi Unter der Kreuzigungsgruppe sieht man eine gotische Pieta aus dem Jahr 1420 aus Lindenholz gefertigt Eine weitere Holzplastik stellt den heiligen Johannes Nepomuk den Patron des Beichtgeheimnisses dar Uber dem sudlichen Turportal befindet sich die Buste eines Bischofs vermutlich des heiligen Heribert und in Richtung Westen ist der heilige Aloysius Patron der Studenten platziert Im Mittelschiff ist eine Doppelmadonna im Strahlenkranz aufgehangt eine Stiftung des Hallenberger Pastors J B Pollmann aus dem Jahr 1666 Glocken Bearbeiten Beim Brand von 1519 waren alle Glocken zerschmolzen 1522 wurden dafur Ersatzglocken gegossen von Meister Curd von Homberg Fur 1544 sind diese als Nonaglocke als Vesperglocke sowie als grosse Glocke uberliefert Diese wurde etwa ab 1600 als eine Sturm und Brandglocke genutzt Um diese Zeit wurde eine besondere Uhrglocke in Giessen gegossen Diese stand zunachst hinter dem Hauptaltar im Chor wurde aber schon bald propter strepitum wegen des Larmens in den Turm geschafft 8 1742 und 1757 wurden zwei weitere Glocken angeschafft Auf dem Glockenturm befanden sich um 1950 zwei Glocken die 1726 vom Glockengiesser Gottfried Lapaix gegossen wurden Sie wogen 800 Kilogramm und 500 Kilogramm Zwei weitere kleinere Glocken von denen die grossere 300 Kilogramm wog und die kleinere 1821 von Josef Greve aus Meschede gegossen worden war wurden im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen Orgel Bearbeiten nbsp Orgel mit der Inschrift Laudate Dominum chordis et organo Psalm 150 4 Erstmals uberliefert ist die Existenz einer Orgel furs Jahr 1601 9 Die jetzige Orgel wurde um das Jahr 1635 errichtet und stammt wahrscheinlich aus der Werkstatt der westfalischen Orgelbauerfamilie des Arnold Bader 1974 wurde sie von der Firma A Tombusch aus Ascheberg wiederhergestellt Unterhalb des Pfeifenwerks findet sich die Inschrift Laudate Dominum chordis et organo Psalm 150 4 Deutsch Lobet den Herrn mit Saiten und mit Orgel Das Orgelwerk besteht aus 18 Registern und enthalt 1480 Pfeifen von denen 110 aus Holz sind Sonstiges Bearbeiten Ein Marienbild wurde 1666 vergoldet 10 vermutlich dasjenige das 1771 als Bild der gnadenreichen Mutter Gottes auf dem Nikolausaltar uberliefert ist 11 Eine Kanzel aus dem Jahr 1785 aus Holz ist am sudostlichen Hauptpfeiler angebracht Aussen befestigt sind die vier Evangelisten mit ihren Symbolen Beichtstuhle und Kommunionbank stammen aus dem Jahr 1850 Der Taufstein aus Sandstein wird in die Zeit um 1670 datiert Er hat eine Kelchform ist achtseitig und steht neben dem Kreuzaltar Naheres Umfeld Bearbeiten nbsp Grabplatte des Richters Johannes SynesiusDer Pfarrkirchhof lasst sich 1615 nachweisen 12 Offensichtlich wurden die Toten zusatzlich auf einem neben der nahegelegenen Merklinghauser Kapelle gelegenen Friedhof beerdigt wie eine Nachricht aus dem Jahr 1744 belegt 13 Noch heute besteht dort ein Friedhof mit alten Grabsteinen Ostlich der Pfarrkirche befindet sich der sogenannte Petrusbrunnen wie man schon auf dem Katasterblatt von 1831 erkennen kann 14 An der Ostwand der Sakristei war bis etwa 1960 eine Sandsteintafel fur den 1692 verstorbenen Burgermeister Anton Schnorbusch und fur dessen 1665 verstorbenen gleichnamigen Vater angebracht Sie hatte eine Hohe von 2 12 Meter und eine Breite von 95 Zentimetern Sie wurde von dort entfernt und liegt mittlerweile zerbrochen bei der Merklinghauser Kapelle 15 Eine zweite gusseiserne Grabplatte fur den 1686 verstorbenen Hallenberger Richter Johannes Synesius und dessen Ehefrau Anna Maria Bange steht aufrecht am ostlichen Ende der Pfarrkirche Sie hat eine Hohe von zwei Metern und eine Breite von einem Meter 16 Literatur und Quellen BearbeitenAlfred Bruns Hallenberger Quellen und Archivverzeichnisse Munster 1991 Albert Homberg Kirchliche und weltliche Landesorganisation Munster 1938 Wilhelm Rave Herausgeber Bau und Kunstdenkmaler von Westfalen Band 45 Kreis Brilon Bearbeitet von Paul Michels Munster 1952 S 242 257 Klaus Saeger Kath Pfarrkirche St Heribert Hallenberg Schnell Kunstfuhrer Nr 1783 2 Auflage 1996 ISBN 3 7954 4041 6 Karen Schaelow Weber Katholische Pfarrkirche St Heribert Hallenberg Peda Kunstfuhrer Nr 985 Passau 20217 ISBN 978 3 89643 985 751 110337 8 621259 Koordinaten 51 6 37 2 N 8 37 16 5 OEinzelnachweise Bearbeiten Bruns Nr 233 fur 1566 Bruns Nr 350 fur 1585 Pfarrbibliothek St Heribert in Hallenberg Denkmal des Monats Juli in LWL Archiv 2010 Seite des LWL 2010 Bruns Nr 57 Bruns Nr 108 Bruns Nr 133 Bruns Nr 151 Bruns Nr 238 Bruns Nr 2286 Bruns Nr 2703 Bruns Nr 1137 Michels S 244 Bruns S XVIII Bruns S XIV Bruns S XXIIWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Heribert Kirche Hallenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Geografikum GND 1024417018 lobid OGND AKS VIAF 252515886 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Heribert Kirche Hallenberg amp oldid 231260841