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Der Stadtetag war im 15 und 16 Jahrhundert eine bedeutende Institution der Freien und Reichsstadte im Heiligen Romischen Reich und in anderen Gebieten in denen deutsches Recht angewendet wurde ohne dass eine Zugehorigkeit zum Reich bestand etwa im Deutschordensstaat Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Zweck 3 Entwicklung 4 Literatur 5 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenIm Unterschied zu den mindermachtigen Reichsgrafen und Reichsrittern bildeten die Reichsstadte nicht nur eine eigene in Schwabische und Rheinlandisch untergliederte Reichstagskurie auf den Reichstagen sondern entwickelten aufgrund ihrer Sonderstellung mit dem Stadtetag zugleich eine andere reichsweite Institution die sich ab 1471 herausbildete Die Entstehung dieser kommunikativen Plattform war gleichzeitig Ausdruck eines politischen Verdichtungsprozesses um 1500 und sie war ausschlaggebend fur die politische Positionierung der Kommunen im Reich Zweck BearbeitenDer Stadtetag stellte eine relativ lockere Verbindung aller Freien und Reichsstadte dar in der sie sich untereinander absprachen und Interessen ausglichen Die Versammlungen wurden nach Bedarf einberufen und fanden in verschiedenen Stadten des Reiches statt manchmal auch gleichzeitig mit einem Reichstag Oft wurde gerade im Vorfeld eines Reichstages das Verhalten der Stadte untereinander abgestimmt Der intensive Austausch zwischen den Reichsstadten war ein wesentlicher Grund dafur dass die weit uberwiegende Mehrheit die Reformation ubernahm und damit besonderen Einfluss auf deren Verbreitung hatte 1 Entwicklung BearbeitenDer Stadtetag entwickelte sich bald zum entscheidenden Zentrum aller stadtischen Aktivitaten im Reich das in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts den Hohepunkt seiner reichspolitischen Bedeutung erlangte Auf dem Westfalischen Frieden 1648 wurde dem Stadtetag als Stadtkurie des Reichstages de jure das lange umstrittene votum decisivum zugestanden Mit der Einrichtung des immerwahrenden Reichstages in Regensburg ab 1653 54 auf dem sich die Stadte zunehmend durch Regensburger Burger vertreten liessen wurde der Stadtetag funktionslos 2 Literatur BearbeitenGeorg Schmidt Der Stadtetag in der Reichsverfassung Eine Untersuchung zur korporativen Politik der Freien und Reichsstadte in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts Steiner Stuttgart 1984 ISBN 3 515 03781 0 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Archivierte Kopie Memento des Originals vom 7 Juli 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www historicum net 18 September 2009 Helmut Neuhaus Das Reich in der Fruhen Neuzeit Enzyklopadie deutscher Geschichte Band 42 Oldenbourg Munchen 2003 ISBN 3 486 56729 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtetag historisch amp oldid 229913713