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Das Sonnenhaus oder auch die Sonnenburg ist ein Jugendstilgebaude das in der oberfrankischen Stadt Coburg in der Alexandrinenstrasse 4 steht Das Sonnenhaus wurde 1902 03 errichtet und ist das einzige Bauwerk Coburgs das in der floralen beziehungsweise vegetabilen Jugendstilrichtung gestaltet wurde Aufgrund des Sonnenemblems auf der Fassade wird das stattliche Burgerhaus im Volksmund Sonnenhaus beziehungsweise in Zusammenhang mit dem zinnenbekranzten Turm auch als Sonnenburg bezeichnet HauptfassadeSudseiteNordseite Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenWie bei den meisten seiner etwa 30 Hauser plante und baute der Baumeister Carl Otto Leheis der in Coburg ein Architekturburo mit angeschlossenem Baugeschaft und Steinbruch sowie ein Sage und Hobelwerk besass das Mietshaus auf eigene Rechnung Es gehort zu einem Ensemble von acht Villen am Fusse des Glockenberges in der Alexandrinen und Marienstrasse das Leheis von 1902 bis 1904 errichtete Der Bauantrag mit den Planen wurde am 17 Januar 1902 bei der Stadt eingereicht und am 27 Februar genehmigt Nach dem Kauf des Bauplatzes vom Geheimen Finanzrat und Bankdirektor Emil Riemann am 25 September 1902 begannen die Bauarbeiten 1903 war das Gebaude fertiggestellt Als 1907 Leheis zahlungsunfahig wurde kam es am 20 Juni 1907 zur Zwangsversteigerung des mit 58 500 Mark taxierten Gebaudes 1 Den Zuschlag erhielt der Kaufmann Richard Burmeister In den nachsten Jahrzehnten wechselten mehrmals die Eigentumer 1977 78 kam es zu einer ersten umfangreichen Instandsetzung 1985 folgte ein Umbau und die Sanierung des Dachgeschosses und 1995 96 eine weitere Instandsetzung Architektur BearbeitenDie Fassade des dreigeschossigen Mietshauses in Hanglage ist im Jugendstil mit asymmetrischen grossflachigen aufgeputzten vegetabilen Ornamenten dekoriert und lehnte sich in der Gestaltung an den belgischen Jugendstil und Munchner Hauser wie das Atelier Elvira des Architekten August Endell und das Verlagshaus der Allgemeinen Zeitung von Martin Dulfer an Sie besteht grosstenteils aus verputztem Ziegelmauerwerk wobei der Putz mit einer geritzten Quaderung gestaltet ist Die Ornamente bestehen aus Stuckmortel der mit von Rabitzgewebe ummantelten Rundstahlen mit 10 Millimeter Durchmesser im Mauerwerk verankert ist Die Hauptfassade an der Alexandrinenstrasse hat im Sockel im Keller und Erdgeschoss zwei Fensterarkadenreihen wahrend in den Obergeschossen nur noch aussen angeordnete Rechteck und dreigeteilte Rundfenster vorhanden sind Bestimmend ist links der korbbogige Giebel mit Stuckornamenten bestehend aus einem emporwachsenden Blattkelch einer Sonnenscheibe und der Halbsichel des zunehmenden Mondes im Rund eines Fenstergewandes Rechts steht uber einem polygonalen Eckerker mit Spitzbogen dessen Konsole eine Schlange in einem Flechtwerk von Bandern zeigt ein gotisches Zinnenturmchen links ist die Eingangstur mit einem Okulus daruber und flankierenden Spangen angeordnet Die linke Nordseite besitzt ein tief heruntergezogenes Dach und weist mittig einen Treppenhausrisalit mit schmalen gestuften Fenstern auf der oben seitlich von Pilastern eingerahmt und von einem Schweifgiebel abgeschlossen ist Auf dem Sockel des rechten Pilasters steht ein Frauenkopf Rechts davon befindet sich uber dem Eingang eine jugendstilhafte Fachwerkkonstruktion mit zwei Vorhangfenstern und einem Rundfenster daruber Auch die Innenraumgestaltung wurde entsprechend dem Gedanken eines Gesamtkunstwerkes im Jugendstil gestaltet Dem Formkonzept entsprechen die Turen und das Treppenhausgelander aber auch ein Kachelofen Literatur BearbeitenPeter Morsbach Otto Titz Stadt Coburg Ensembles Baudenkmaler Archaologische Denkmaler Denkmaler in Bayern Band IV 48 Karl M Lipp Verlag Munchen 2006 ISBN 3 87490 590 X S 30 31 Wolfgang Fischer Dokumentation uber das Sonnen Haus Malerwerkstatt W Fischer Untersiemau 1978 Helmut Wolter Das Hauserbuch der Stadt Coburg 1400 1945 Band 2 Dr Peter Morsbach Verlag Regensburg 2002 ISBN 978 3 937527 16 1 Einzelnachweise Bearbeiten Regierungsblatt fur das Herzogtum Coburg 4 Mai 190750 254916666667 10 966666666667 Koordinaten 50 15 17 7 N 10 58 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sonnenhaus Coburg amp oldid 222043144