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Die Siedlung Soest Am Ardey Ruenstein bestand etwa zwischen 4800 und 4500 v Chr am westlichen Stadtrand der heutigen Stadt Soest in Westfalen Sie gehort der fruhen Rossener Kultur an einer fruhbauerlichen Kultur Die Siedlungskontinuitat im Stadtgebiet ist seither nicht mehr abgerissen wenn sich auch die Schwerpunkte noch mehrfach verlagert haben Inhaltsverzeichnis 1 Hauser 2 Graberfeld 3 Keramik 4 Jagd und Tierhaltung 5 Einordnung in die Besiedlungsgeschichte Gunstfaktoren 6 Literatur 7 BelegeHauser BearbeitenDie vier dokumentierten Hauser wurden an einem Quellteich errichtet auch wurde dort ein Graberfeld angelegt Recht gut erhalten gemessen an der Erhaltung mittelneolithischer Hausstrukturen war vor allem Haus V mit seinem schiffsformigen von Nordwest nach Sudost ausgerichteten Grundriss Innerhalb des Hauses befand sich eine fur diese Zeit typische Vorratsgrube in der sich neben einer geringen Zahl von Keramikscherben ein unbearbeitetes Stuck Bernstein fand Die Hauser II und IV sind genauso ausgerichtet wie Haus V und befinden sich etwas ostlich davon Zwischen diesen Hausern befand sich ein unregelmassiger Platz mit Gruben die dadurch entstanden waren dass man dort Lehm fur den Wandverputz entnommen hatte Unklar ist ob die Hauser gleichzeitig bestanden oder ob es sich um nacheinander errichtete Gebaude handelt Etwas weiter westlich stand ein viertes Haus Haus XIX Dieses ist allerdings ostwestlich ausgerichtet ein Hinweis darauf dass dieses Gebaude nicht zur selben Zeit bestand wie die anderen drei Das unvollstandig erhaltene Bauwerk konnte aber gleichfalls dem Mittelneolithikum angehoren Graberfeld BearbeitenEtwa 30 m sudlich von Haus V fand sich ein Graberfeld Dort wurden 21 Graber dokumentiert die genauso ausgerichtet waren wie die Hauser II IV und V Hierbei handelt es sich um den ersten Bestattungsplatz dieser Epoche in Nordrhein Westfalen Die meist nur wenige Zentimeter tief erhaltenen Grabgruben waren mit sehr dunkelbrauner Erde verfullt Knochen waren kaum erhalten und auch Zahne fanden sich nur in vier Grabern im nordwestlichen Bereich Anthropologische Untersuchungen zeigten dass es sich um einen sehr jungen Erwachsenen und drei Erwachsene handelte Nur aus sieben der Grabgruben konnte Fundmaterial geborgen werden Dabei handelte es sich um Silexgerate Keramikfragmente und Dechsel Ein Dechsel bestand aus Grundsandstein einem sehr weichen Material Dies legt nahe dass es sich um ein Werkzeug handelte das explizit fur die Beerdigung angefertigt worden war Ahnliches konnte fur die beigegebene nur schwach gebrannte Keramik gelten Insgesamt kann nur das Inventar von Grab 8 als vollstandig gelten Dem erwachsenen Menschen waren vier Silexklingen ein Pfeil mit querschneidiger Bewehrung ein kleiner flachbodiger mit Knubben verzierter Kumpf und eine Dechsel mit in das Grab gelegt 1 Da sich im Lossboden Holz kaum erhalten kann wird nur angenommen dass dem Toten ein Bogen nebst Pfeil en beigelegt worden sein mag Keramik BearbeitenWegen der Pflugetatigkeit der nachfolgenden Generationen hat sich Keramik nur sehr bruchstuckhaft erhalten Die wenigen besser erhaltenen Fragmente lassen eine Einordnung in die Rossener Kultur zu allerdings weisen einige Elemente womoglich in die vorausgehende Grossgartacher Kultur Der Ton war nicht gemagert Die Zusammensetzung des Tones deutet darauf hin dass die Bewohner dieselben Tonlagerstatten nutzten wie die Bewohner der Rossener Siedlung von Soest Deiringsen Ruploh Dies wiederum legt nahe dass die beiden Siedlungen etwa zur gleichen Zeit bestanden Jagd und Tierhaltung BearbeitenDie wenigen Knochenfunde weisen darauf hin dass hauptsachlich Rinder gehalten wurden Identifizieren liessen sich zudem je ein Knochen eines Wildpferdes und eines Schafes oder einer Ziege Einordnung in die Besiedlungsgeschichte Gunstfaktoren BearbeitenDer Fund einer weiteren Siedlung in diesem Gebiet der von Sassendorf Lohne weist darauf hin dass die fruchtbare Soester Borde mit ihren Lossboden bereits im Mittelneolithikum locker aufgesiedelt war Lesefunde aus dem gesamten Stadtgebiet bestatigen diese Annahme Neben den Boden und der Nahe zu Trinkwasser boten der West Ost Verkehrsweg Hellweg und die Suss und Salzwasserquellen weitere Gunstfaktoren Der nachstgelegene Susswasserquellteich befindet sich nur 350 m ostlich der Siedlung Die nachstgelegene Salzwasserquelle befand sich 2 km ostlich der Siedlung in der Soester Altstadt Kohlbrink eine weitere 2 5 km westlich in Soest Paradiese Soltbrink Literatur BearbeitenManuel Buczka Ingo Pfeffer Eine Siedlung der Rossener Kultur am westlichen Stadtrand von Soest in Thomas Otten Jurgen Kunow Michael M Rind Marcus Trier Hrsg Revolution Jungsteinzeit Archaologische Landesausstellung Nordrhein Westfalen 2015 S 352 356 Manuel Buczka Die mittelneolithische Besiedlung im Soester Westen Ergebnisse der Ausgrabungen Am Ardey Ruenstein Am Brinkenkamp in W Melzer Hrsg Neue Forschungen zum Neolithikum in Soest und am Hellweg Soester Beitrage zur Archaologie 13 2013 63 98 Torsten Capelle Ein germanischer Opferplatz in Soest Ardey In Ausgrabeungen und Funde in Westfalen Lippe 3 1985 1986 S 71 78 Rainer Halpaap Der Siedlungsplatz Soest Ardey Bodenaltertumer Westfalens Bd 30 Philipp v Zabern Mainz 1994 ISBN 9783805316750 Ingo Pfeffer Forschungen zum vor und fruhgeschichtlichen Siedlungszentrum im Soester Westen in Archaologie in Westfalen Lippe 2009 2010 S 200 203 Ingo Pfeffer Der Quellteich Soest Ardey ein naturheiliger Ort der romischen Kaiserzeit In Archaologie in Westfalen Lippe 2010 2011 S 96 99 Christoph Reichmann Siedlungsreste der vorromischen Eisenzeit jungeren Romischen Kaiserzeit und Merowingerzeit in Soest Ardey In Germania 59 1981 S 51 77 Belege Bearbeiten Manuel Buczka Ingo Pfeffer Eine Siedlung der Rossener Kultur am westlichen Stadtrand von Soest in Thomas Otten Jurgen Kunow Michael M Rind Marcus Trier Hrsg Revolution Jungsteinzeit Archaologische Landesausstellung Nordrhein Westfalen 2015 S 352 356 hier S 354 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