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Die Sklavenkuste oder auch Diego Cao benannt nach dem portugiesischen Entdecker Diogo Cao ist ein historischer Name der Kuste von Togo Benin und dem westlichen Nigeria Die Sklavenkuste liegt am Golf von Guinea an der Bucht von Benin und ist ca 450 km lang In der Vorkolonialzeit war sie eine der am dichtesten bevolkerten Regionen Afrikas Die Hafen an der Sklavenkuste waren vom 16 bis 19 Jahrhundert wichtige Zentren des Sklavenhandels Die Einteilung der Guineakuste gemass ihren Produkten im 16 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Entdeckung und Kolonialisierung 2 Sklavenhandel 2 1 Methode des Sklavenfangs 2 2 Niedergang des Sklavenhandels 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseEntdeckung und Kolonialisierung BearbeitenIm 15 Jahrhundert entdeckten portugiesische Seefahrer die einen Seeweg nach Indien suchten die Kuste Nach der Entdeckung setzte bald eine Phase der Konkurrenz zwischen Spanien und Portugal ein Mit dem Vertrag von Tordesillas wurden 1494 die Interessensgebiete beider Staaten aufgeteilt Portugal ubernahm die Expedition des schwarzen Kontinents Spanien konzentrierte sich auf seine amerikanischen Gebiete Portugal errang dadurch fruhzeitig eine Vormachtstellung deren Folgen sich noch bis ins 20 Jahrhundert auswirken sollten Sklavenhandel BearbeitenBald nach der Erkundung des Gebiets setzte ein schwunghafter Handel mit Zwangsrekrutierten und gejagten Afrikanern ein die zu den verschiedenen Sklavenmarkten der Kuste verschleppt wurden Die Entfuhrung und der Grosshandel mit den Sklaven war fest in der Hand von muslimischen Sklavenhandlern 1 Von der Kuste aus entfaltete sich der atlantische Sklavenhandel Etwa 20 Prozent der rund 20 Millionen gefangenen Sklaven wurden an der Diego Cao verschifft anfanglich von portugiesischen Flotten spater offnete sich der Markt und Danen Franzosen Englander sowie ab 1682 auch Brandenburger 2 3 stiessen hinzu Methode des Sklavenfangs Bearbeiten nbsp Sklaventransport in Richtung KusteDie Seefahrer uberliessen den afrikanischen Stammen die Verschleppung der Menschen die spater in verschiedenen Hafen entlang der afrikanischen Westkuste gehandelt wurden wie zum Beispiel im von Portugiesen gegrundeten Porto Novo oder Lagos Die hochmilitarisierten Volker wie Aschanti Oyo oder Dahomey fuhrten Feldzuge in den Hochlandern fernab der Kuste Ziel dieser Raubzuge war es vor allem junge Manner zwischen 15 und 30 Jahren zusammenzutreiben die fur die Sklavenmarkte besonders lukrativ waren Frauen wurden oft dem Hofstaat einverleibt oder teilweise im gebarfahigen Alter auch veraussert damit sich weitere Generationen in der Knechtschaft bilden Ein Teil der Gefangenen wurde fur den Adel zuruckbehalten die meisten wurden jedoch gewinnbringend verkauft Die strapaziosen Fussmarsche in die Kustenstadte forderten ihren Tribut Altere Schwache und Kinder starben an Erschopfung Niedergang des Sklavenhandels Bearbeiten Mit Einsetzen der Industrialisierung in den Absatzmarkten der Handler verlor das Geschaft mehr und mehr seine Bedeutung Zudem entwickelten sich abolitionistische Bewegungen die die Abschaffung des Sklavenhandels durchzusetzen versuchten 1803 verbot Danemark als erste Sklavenhandelsnation den Sklavenhandel Als erste Grossmacht untersagte 1807 Grossbritannien den Sklavenhandel die Vereinigten Staaten folgten 1808 wobei sich das System der Sklaverei bis zum Ende des amerikanischen Burgerkriegs in den sudlichen Bundesstaaten hielt Auf dem Wiener Kongress 1815 setzte Grossbritannien ein grundsatzliches Verbot des Sklavenhandels durch Damit endete auch die Zeit der kriegerischen Volksstamme die sich in Erbfolgestreitigkeiten und Burgerkriegen weiter gegenseitig schwachten Das ermoglichte schliesslich eine leichte Kolonialisierung und den Aufstieg des westlichen Imperialismus wie er in die Geschichte einging Siehe auch BearbeitenMediterraner Sklavenhandel Ostafrikanischer Sklavenhandel SklavenbefreiungWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Slave Coast Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien http www geschichte uni hannover de Auswirkungen und wirtschaftlicher Sinn des Sklavenhandels auf die DahomeyEinzelnachweise Bearbeiten Earnest N Bracey Places in Political Time Voices from the Black Diaspora University Press of America 2005 S 64 f Marc von Lupke Schwarz Als die Brandenburger mit Sklaven handelten In dw com 17 August 2013 abgerufen am 18 November 2022 Gregor Delvaux de Fenffe Deutscher Sklavenhandel In planet wissen de 2006 abgerufen am 18 November 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sklavenkuste amp oldid 236416299