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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Sinterbasierte additive Fertigungsverfahren ist eine Kategorie von Produktionsverfahren zur indirekten additiven Fertigung engl additive manufacturing AM von metallischen Bauteilen Sie werden unter anderem angewendet um Prazisionsteile mit hoher geometrischer Genauigkeit und Oberflachengute fur die Einzelteil und Kleinserienfertigung herzustellen Aktuelle Entwicklungsbemuhungen konzentrieren sich auf die AM Methoden Materialextrusion Binder Jetting und Badbasierte Photopolymerisation die eventuell auch das Potenzial haben den Markt des Metallpulverspritzguss MIM fur kleinere Stuckzahlen in Anwendungen zu offnen bei denen die Amortisation der MIM Werkzeugkosten eine kommerzielle Hurde darstellt Der Artikel gibt einen Uberblick uber die Funktionsweise dieser drei jungen AM Technologien und zeigt aktuelle Starken und Schwachen auf da jedes der Verfahren eine ganze Reihe komplexer Fertigungsschritte mit starken gegenseitigen Abhangigkeiten beinhaltet Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 2 Formgebung 2 1 Herstellung der Grunteile durch Material Extrusion MEX 2 2 Herstellung der Grunteile durch Metal Binder Jetting MBJ 2 3 Herstellung der Grunteile durch Lithography based Metal Manufacturing LMM 2 4 Herstellung der Grunteile durch Cold Metal Fusion CMF 3 Entbinder und Sintertechnologie 3 1 Entbinderung von MEX Grunteilen 3 2 Entbindern von MBJ Grunteilen 3 3 Entbindern von LMM Grunteilen 3 4 Thermisches Entbindern und Sintern von sinterbasierten AM Bauteilen 4 Oberflachenqualitat sinterbasierter AM Verfahren 5 QuellenEinleitung Bearbeiten Hauptartikel additive Fertigung Die additive Fertigung ist der Oberbegriff fur eine ganze Gruppe relativ junger Fertigungsverfahren das in vielen Industriezweigen eine hohe Entwicklungs und Anwendungsdynamik erfahrt Ausgehend von digitalen Modellen CAD Daten oder 3D Scans konnen mit AM hochkomplexe Teile im Schichtbauverfahren hergestellt werden Gewisse Vorteile von AM gegenuber spanenden Verfahren wie z B Herstellung von komplexen Geometrien und Freiformflachen oder Leichtbaustrukturen fuhren zu einem besonderen Interesse an der additiven Fertigung von Metallen fur Anwendungen in der Luft und Raumfahrt der Ol und Gasindustrie der Schifffahrt und der Automobilbranche sowie branchenubergreifend bei der Entwicklung neuer Produktionskonzepte mit werkzeugloser Fertigung Es gibt viele AM Techniken fur Metallpulver die in schmelzbasierte und sinterbasierte Verfahren unterteilt werden konnen Schmelzbasierte Verfahren werden unter dem Begriff Pulverbettbasiertes Schmelzen englisch Powder bed fusion PBF zusammengefasst und umfassen das selektive Laserschmelzen SLM PBF LB und das Elektronenstrahlschmelzen EBM PBF EB Zu den sinterbasierten Verfahren gehoren Materialextrusion MEX Polyjet Modeling PJM oder Metal Binder Jetting MBJ und Badbasierte Photopolymerisation VP LMM Fur die Herstellung komplex geformter Metallteile haben die PBF LB Technologien eine schnelle Marktdurchdringung erzielt Ein Laser mit hoher Leistungsdichte wird eingesetzt um metallische Pulver aufzuschmelzen und so lokal miteinander zu verbinden Das Verfahren eignet sich um Prototypen und Serienteile mit komplexen Anforderungen wie z B dunnen Wandstarken Hinterschneidungen oder Kuhlkanalen herzustellen oder auch ggf einfache Bauteile in geringen Losgrossen zu fertigen Aufgrund der Komplexitat des Verfahrens bei dem viele interagierende Fertigungsparameter die Qualitat der Oberflache und der mechanischen Eigenschaften beeinflussen sind die Entwicklungsfortschritte zur Fertigung von kleinen metallischen Prazisionsteilen mit hohen Anforderungen an die Masstreue und oder die Oberflachengute jedoch relativ gering Der Zusammenhang zwischen Pulvergrosse Laserstrahlleistung Prozesszeit Pulvermassenzufuhr Strahlfleckuberlappung und Schichtdicke erfordert viel Entwicklungsarbeit um die Genauigkeit und Oberflachenqualitat der Teile zu verbessern insbesondere bei den in Druckrichtung unten liegenden Oberflachen Da feinere Pulver in der Regel bessere Eigenschaften liefern fuhren die Kosten und die Handhabung solcher Pulver insbesondere unter Gesundheits und Sicherheitsaspekten feine Pulver sind selbstentzundlich ihre Partikel lungengangig und konnen daher krebserregend sein zu weiteren Hemmnissen bei der Verbreitung von L PBF Verfahren in der Prazisionsindustrie Verscharft werden diese Einschrankungen durch die Notwendigkeit von Stutzstrukturen im L PBF Verfahren die das Bauteil auf der Bauplattform fixieren uberhangende Strukturen stutzen Warme ableiten und so einen thermischen Verzug der Teile verhindern Da die fur die Stutzstrukturen verwendeten Materialien nach dem Druckprozess manuell entfernt werden mussen kann die Nachbearbeitung der Bauteile zu einer erheblichen Erhohung der Fertigungszeit und der Kosten fuhren Um diese Einschrankungen zu uberwinden besteht ein neuer Ansatz darin hochprazise Teile durch sinterbasierte additive Fertigung herzustellen bei der zunachst ein polymeres Grunteil mit einem hohen Metallpulveranteil gedruckt wird In aufeinander folgenden Schritten wird dann das Polymer entfernt und die Metallpartikel werden durch Warmebehandlung Sintern in ein dichtes metallisches Bauteil uberfuhrt Formgebung BearbeitenDie sinterbasierte additive Fertigung ist eine Weiterentwicklung von AM Prozessen die ursprunglich fur Polymerteile entwickelt wurden Diese werden mit Verarbeitungsschritten des Metallpulverspritzgiessens MIM kombiniert Hierbei zielen die sinterbasierten additive Fertigungsverfahren darauf ab den Spritzgussschritt des MIM Prozesses durch die additive Fertigung des Grunteils zu ersetzen und damit werkzeuglos zu arbeiten Aktuelle Entwicklungsbemuhungen konzentrieren sich auf die AM Methoden der Materialextrusion 1 2 3 4 5 6 Binder Jetting 7 8 9 10 und Vat Polymerisation Stereolithographie 11 12 13 14 15 16 Herstellung der Grunteile durch Material Extrusion MEX Bearbeiten nbsp Material Extrusion schematisch Hauptartikel Materialextrusion Die Materialextrusion MEX auch bekannt als Fused Deposition Modeling FDM oder Fused Filament Fabrication FFF ist heute gemessen an der Anzahl der Maschinen weltweit das beliebteste AM Verfahren Vorteile sind z B die niedrigen Maschinenkosten die einfache Bedienung und der unkomplizierte Wechsel des Filamentmaterials wobei bisher die geringe geometrische Prazision und die schlechte Oberflachenqualitat im Vergleich zu anderen AM Verfahren den Anwendungsbereich einschranken ME verwendet typischerweise ein Endlosfilament aus einem thermoplastischen Material Das Filament wird von einer Spule durch einen beheizten Druckerextruderkopf gefuhrt wie in der Abbildung rechts schematisch dargestellt Das geschmolzene Material wird aus der Duse des Druckkopfes gepresst und auf das wachsende Werkstuck aufgetragen Der Kopf wird computergesteuert bewegt um die gedruckte Form zu definieren Normalerweise bewegt sich der Kopf in zwei Dimensionen x y um jeweils eine horizontale Ebene abzuscheiden bevor sich die Grundplatte nach unten bewegt z um eine neue Schicht zu beginnen Die Geschwindigkeit des Extruderkopfes kann auch gesteuert werden um die Abscheidung zu stoppen und zu starten und eine unterbrochene Ebene zu formen ohne dass es zwischen den Abschnitten zu Fadenbildung oder unkontrolliertem Abtropfen kommt Um metallische Grunteile auf Standard ME Druckern zu formen wird speziell abgestimmtes metallbasiertes ME Feedstock Filamentmaterial mit einem Volumenanteil von ca 50 60 Pulver verwendet Metallbasiertes Feedstock Filament benotigt eine geeignete Viskositat und mechanische Eigenschaften um auf dem ME Drucker verarbeitet werden zu konnen Aufgrund der hoheren Temperaturleitfahigkeit des metallgefullten Filaments im Vergleich zu reinem Thermoplast muss der Druckkopf jedoch einen zuverlassigen Transport des erweichenden Materials durch die Druckduse ermoglichen um qualitativ hochwertige Druckergebnisse zu gewahrleisten Drucker mit Filamenttransporteinheiten die sich sehr nahe an der beheizten Duse befinden sind fur den Druck von Metallfilamenten eventuell nicht geeignet und mussen modifiziert werden z B Kuhlung der Transportrollen oder Riemenantriebssysteme Auch aufgrund der hoheren Temperaturleitfahigkeit der Grunteile muss der Temperatur in der Druckkammer des Systems besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden da eine ungleichmassige Verteilung wahrend des Formgebungsprozesses zu Verzug Verwerfung der Grunteile aufgrund thermischer Spannungen fuhren kann 17 Temperaturgeregelte Druckkammern sind daher zu bevorzugen und konnen hohere Druckgeschwindigkeiten ermoglichen Fur einen zuverlassigen Druck sind auch die Viskositat Flexibilitat und die Oberflache des Filaments wichtige Eigenschaften Ist diese nicht geeignet kann das Filament wahrend des Transports brechen wird nicht kontinuierlich transportiert und kann auch die Druckduse verstopfen was zu Geometrie und Oberflachenfehlern oder einem Stau der Maschine fuhren kann Dusendurchmesser und Schichtdicke bestimmen die Prazision des ME Grunteils wobei kleinere Werte zu einer hoheren Prazision fuhren Der minimale Dusendurchmesser wird durch die Pulverpartikelgrosse und den Pulvervolumengehalt des Filaments begrenzt und liegt typischerweise zwischen 0 1 und 0 5 mm Wie bei L PBF muss auch bei MEX jede neue Schicht von der darunter liegenden Schicht gestutzt werden so dass grossere Uberhange Bohrungen und Brucken mit zusatzlichen Druckunterstutzungsstrukturen unterstutzt werden mussen um einen erfolgreichen Druck zu gewahrleisten Verwendet der Drucker einen Multidruckkopf konnen die Stutzstrukturen aus einem anderen nicht metallischen Material hergestellt werden In diesem Fall mussen sie jedoch vor dem Sintern entfernt werden Herstellung der Grunteile durch Metal Binder Jetting MBJ Bearbeiten Hauptartikel Binder Jetting nbsp Metal Binder Jetting schematisch Beim Metall Binder Jetting MBJ engl werden Metallteile durch selektiven Tintenstrahldruck Inkjet Drucktechnologie eines flussigen Bindemittels in ein Pulverbett hergestellt wie in der Abbildung dargestellt Die ausgestossenen Bindemitteltropfchen benetzen die Pulverpartikel und verbinden sie zu einer zusammenhangenden Schicht Durch Auftragen einer neuen Pulverlage wird der Prozess Schicht fur Schicht wiederholt bis das Grunteil fertig gedruckt ist Wie andere Inkjet Drucktechnologien zeichnet sich MBJ dabei durch einen hohen Durchsatz aus Die Aushartung des Binders erfolgt durch Warmeeinbringung bei niedriger Temperatur 70 C daher wird das Risiko eines Verzugs wahrend des Drucks als gering eingeschatzt Allerdings konnten bisher keine Studien zu diesem Thema gefunden werden Das Pulverbett dient als Trager fur die Grunlinge so dass keine zusatzlichen Stutzstrukturen bei Uberhangen etc benotigt werden und mehrere Lagen von Teilen im selben Druckauftrag gedruckt werden konnen Nach Abschluss des Prozesses werden die Teile bei Temperaturen von 200 400 C ausgehartet um die Grunlingsfestigkeit durch Verdampfen der losungsmittelhaltigen Binderkomponenten zu erhohen Dies geschieht typischerweise wahrend die Teile noch im Pulverbett eingebettet sind um mechanische Beschadigungen zu vermeiden Die Teile werden dann mit Hilfe von z B Druckluft oder Pinsel manuell dem Pulverbett entfernt was die Produktivitat des Prozesses bisher erheblich einschrankt Im Gegensatz zu MIM und MEX Teilen sind die Grunteile nicht vollstandig dicht da nur zwischen ca 2 und 8 Vol Binder auf das Pulver aufgespritzt werden Da die Packungsdichte des Pulvers im Pulverbett je nach Partikelgrosse und Partikelgrossenverteilung nur zwischen 50 und 65 Vol betragt verbleibt am Grunteil eine offene Porositat mit ca 30 40 Vol Luft Ohne thermische Aushartung ist eine Entnahme der Teile aus dem Pulverbett nicht moglich und auch nach der Aushartung ist ihre Festigkeit gering Dies macht die Handhabung von BJ Grunteilen anspruchsvoller als bei jeder anderen Metall AM Technologie und beinhaltet bis dato eine hohe potentielle Grunteil Fehlerrate insbesondere bei filigranen Merkmalen und dunnwandigen Produkten Eine weitere Herausforderung beim Binder Jetting ist das Erreichen einer homogenen Pulverbettdichte mit maximaler Packung um die geometrischen Abweichungen zu minimieren Ansatze zur Uberwindung solcher Beschrankungen sind die Vibration des Auftragswerkzeugs 18 19 Anwendung von Schallenergie 20 Doppelglattungs oder mehrstufige Verdichtungssysteme bestehend aus mindestens einer Streu und einer Verdichtungswalze zur Verdichtung des Pulverbettes 18 Die maximale Verdichtung wird jedoch durch das Risiko der Grunteilverschiebung und oder zerstorung aufgrund der vom Verdichtungssystem ausgeubten ausseren Krafte begrenzt Im Gegensatz zu ME und VP ist bei BJ die Handhabung von feinen Pulvern wahrend des Drucks und die Entnahme der Teile aus dem Pulverbett erforderlich Der erhohte Aufwand im Umgang mit potenziell brennbaren und krebserregenden Pulvern impliziert erhebliche Nachteile sowohl gegenuber ME bei dem die Pulverpartikel im Filament gebunden werden als auch gegenuber VP siehe unten bei dem der Feedstock Slurry eine Verbreitung der Partikel in der Raumluft verhindert Herstellung der Grunteile durch Lithography based Metal Manufacturing LMM Bearbeiten nbsp Sinterbased AM Lithography Based Metal Manufacturing schematisch Hauptartikel Stereolithografie Lithography based Metal Manufacturing LMM engl basiert auf dem Prinzip der badbasierten Polymerisation besser bekannt als Stereolithografie SLA Das Verfahren verwendet als Ausgangsmaterial eine Mischung aus Metallpulver und Photopolymeren die in ultraviolettem Licht aushartbar sind Das Ausgangsmaterial hat im gekuhlten Zustand eine butterartige Konsistenz verflussigt sich aber bei Erwarmung So kann es mit Hilfe einer beheizten Klinge fein auf der Oberflache der Arbeitskammer verteilt werden Schichtdicke typischerweise zwischen 20 µm und 50 µm Ein digitaler Projektor DLP belichtet die Oberflache des photohartenden Binders In den belichteten Bereichen wird der Binder photochemisch verfestigt und bildet eine einzelne Schicht des gewunschten 3D Objekts Dann senkt sich die Bauplattform um eine Schicht ab und die beheizte Klinge beschichtet die Oberflache erneut mit LMM Feedstock Dieser Vorgang wird fur jede Schicht des Designs wiederholt bis das 3D Objekt vollstandig ist Aufgrund der schichtweisen DLP Belichtung konnen mehrere Teile auf einmal gedruckt werden ohne dass sich die Zykluszeit erhoht Nach Abschluss des Druckauftrags wird der abgekuhlte und damit feste Feedstock Block aus dem LMM Drucker entnommen Er wird auf ca 50 C erhitzt wobei sich das nicht belichtete Material verflussigt und zur direkten Wiederverwendung gesammelt werden kann Die verbleibenden Grunteile werden in einem Ultraschallbad oder mit Hilfe von Losemittel gereinigt um Reste von nicht belichtetem Material ca 2 5 Vol zu entfernen Dieses Material durchlauft ein Filtersystem in dem das Metallpulver gesammelt wird und ohne weitere Aufbereitung fur die Feedstock Produktion verwendet werden kann Daher hat LMM eine Materialeffizienz von nahezu 100 was den Prozess fur Edelmetalle und andere versorgungskritische Materialien qualifiziert Die Grunlinge haben eine sehr hohe Festigkeit so dass keine besondere Sorgfalt bei der Handhabung erforderlich ist Da bei LMM keine Warme zur Materialverarbeitung eingesetzt wird besteht kein Risiko fur Verzug wahrend des Drucks Wie bei BJ benotigt LMM keine zusatzlichen Supportstrukturen und es konnen mehrere Schichten von Teilen im selben Druckauftrag gedruckt werden da das Ausgangsmaterial im abgekuhlten Zustand eine starke Stutzfunktion hat Dies ermoglicht sogar einen geringeren Abstand zwischen den Teilen 1 mm im Vergleich zu MBJ und erlaubt eine maximale Ausnutzung der Druckkammer Besondere Herausforderungen fur LMM sind die maximale Beladung des Feedstocks mit Metallpulver typischerweise ca 50 Vol und die prozesssichere Durchdringung der Feedstock Mischung fur das UV Licht um einen Zusammenhalt zwischen den Schichten des Grunlings ohne Delamination zu erreichen Herstellung der Grunteile durch Cold Metal Fusion CMF Bearbeiten nbsp Sinterbased AM Cold Metal Fusion Feedstock schematisch nbsp Sinterbased AM Cold Metal Fusion Druckprozess schematisch nbsp Sinterbased AM Cold Metal Fusion Druckprozess Detailansicht Cold Metal Fusion CMF basiert auf der Integration von Metallpulvern in ein funktionales Bindersystem Die spharischen CMF Feedstockpartikel bestehen aus einem thermoplastbasierten mehrkomponentigen Binder der einen hohen Fullgrad an handelsublichen MIM Pulvern aufweist Die Form der Partikel lasst sich dabei mit z B einer Brombeere vergleichen Die Funktionalitat des CMF Prozesses beruht auf der guten Fliessfahigkeit dieser Feedstockpartikel so dass diese auf Selective Laser Sintering SLS 3D Druck Systemen verarbeitet werden konnen die sonst fur die Verarbeitung von Polymeren genutzt werden Der additive Druckprozess ist dabei dem Powder Bed Fusion Verfahren sehr ahnlich Das gewunschte Bauteil schichtweise durch Schmelzen des Binders mit einer Temperatur von weniger als 80 Grad Celsius aufgebaut ebenso wie bei den bereits beschriebenen sinterbasierten AM Verfahren erfahrt dabei das Metallpulver bei der Grunteilfertigung keine Eigenschaftsveranderung so dass das Grunteil im Prinzip aus einem hochgefullten Polymerbauteil besteht Stutzstrukturen sind beim CMF nicht notwendig da das Pulverbett im SLS Verfahren fur Kunststoffe eine tragende Wirkung hat Nach Beendigung des Druckvorgangs werden die Grunteile aus dem Pulverbett entnommen Vorteilhaft gegenuber dem MBJ Verfahren ist dabei dass die Feedstockpartikel aufgrund ihrer Polymerbindung mutmasslich keine karzinogene Wirkung haben was das Pulverhandling deutlich erleichtert Die anschliessende Reinigung Entpulverung der Grunteile kann aufgrund deren hoher Festigkeit mittels Luftdruck oder Wasserstrahl geschehen Der nicht verarbeitete Feedstock ist vollstandig wiederverwendbar muss allerdings bei Agglomeratbildung ggf wiederaufbereitet werden Die bereits erwahnte hohe Festigkeit erlaubt eine mechanische Nachbearbeitung des Grunteils beispielsweise durch Frasen Bohren Drehen oder Schleifen und damit eine Erhohung der Bauteilgenauigkeit Entbinder und Sintertechnologie Bearbeiten nbsp Loesemittelentbinderung schematisch nbsp Temperatur Zeitdiagram eines typischen Entbinder und Sintervorgangs schematisch Alle beschriebenen sinterbasierten AM Verfahren verwenden ein Metall Polymer Gemisch als Ausgangsmaterial aus dem der Grunling durch Aushartung eines Polymers geformt wird wahrend das eingebettete Metallpulver beim Druck unberuhrt bleibt Trotzdem unterscheiden sich die Entbinderstrategien der drei Verfahren aufgrund ihrer unterschiedlichen Binderzusammensetzung grundlegend Entbinderung von MEX Grunteilen Bearbeiten MEX Feedstock Filamente basieren auf Mehrkomponenten Bindersystemen 6 Der Hauptbinder ermoglicht die Herstellung und Handhabung des Filaments und sorgt fur eine gute Fliessfahigkeit wahrend der Formgebung wahrend der Backbone Binder dem resultierenden Braunteil genugend Festigkeit verleiht um fur den Sintervorgang gehandhabt zu werden Ahnlich wie beim MIM Prozess wird bei MEX Grunteilen der Hauptbinder entweder thermisch oder mit Hilfe von Losungsmitteln entfernt Beim Losungsmittel Entbindern wird das Grunteil fur eine bestimmte Zeit typischerweise mehrere Stunden abhangig von der Teilegrosse einem Losungsmittel ausgesetzt das die Hauptbinderkomponente auflost und eine offenporige Struktur hinterlasst wie rechts dargestellt Der Backbone Binder ist in dem verwendeten Losungsmittel unloslich und halt die Pulverpartikel zum Sintern zusammen Je nach Losungsmittel kann die Entbinderung auch bei erhohter Temperatur oder unter hohem Druck erfolgen wobei das Bauteil dann einem Losemitteldampf ausgesetzt wird ahnlich wie bei der thermischen Entfettung MEX Filamente die fur die katalytische Entbinderung hergestellt werden sind ebenfalls kommerziell erhaltlich Hier wird das Hauptbindemittel meist Polyacetal in Stickstoffatmosphare bei erhohter Temperatur in Gegenwart eines Katalysators z B Salpetersaure depolymerisiert und anschliessend durch kontrollierten Austausch der Gasatmosphare entfernt Solche Systeme haben einen Backbone der durch die katalytische Reaktion nicht beeintrachtigt wird Der Vorteil dieser Methode ist die schnelle Entbinderungszeit allerdings erfordern die entsprechenden Entbinderungsanlagen sehr strengen Sicherheitsmassnahmen in einer entsprechenden Labor oder Produktionsinfrastruktur Fur MEX Filamente die fur die katalytische Entbinderung ausgelegt sind konnen keine Losungsmittel als Entbinderungsmittel verwendet werden Entbindern von MBJ Grunteilen Bearbeiten Die Binder Jetting Technologie verfolgt eine andere Strategie als die Materialextrusion und tragt einfach gesagt nur den Backbone binder auf das Pulver auf Technisch gesehen produziert MBJ also kein Grunteil sondern ein Braunteil und daher muss kein Haupt Binder durch Losungsmittel oder katalytisches Entbindern entfernt werden Der gesamte verbleibende Binder wird im Sinterofen entfernt Entbindern von LMM Grunteilen Bearbeiten Gleiches gilt fur die Lithographie basierte Metallfertigung allerdings wiederum aus anderen Grunden Das verwendete Photopolymer kann aufgrund seiner chemischen Struktur nicht durch Losungsmittel oder in einer katalytischen Reaktion entfernt werden und muss in einem thermischen Verfahren das in den Sinterlauf integriert ist entfernt werden Wenn man also bei der MIM Terminologie bleibt ist die Binderkomponente in LMM Teilen Haupt Binder und es wird kein Backbone Binder verwendet Thermisches Entbindern und Sintern von sinterbasierten AM Bauteilen Bearbeiten nbsp Sinterschwund Vergleich von MEX und LMM nbsp Gesinterte Zugstabe aus Feedstock mit unterschiedlichem PulverfuellgradBei allen hier beschriebenen sinterbasierten AM Technologien wird der verbleibende Binder in einem thermischen Verfahren als Teil eines zweistufigen Prozesses in einem MIM Sinterofen unter Schutzatmosphare entfernt Die Teile werden hierzu zuerst bei Temperaturen gehalten die geeignet sind die verwendeten Polymere vollstandig thermisch zu zersetzen typischerweise in einem Bereich von ca 200 350 C Nicht nur in Abhangigkeit von der Geometrie sondern auch vom eingesetzten Feedstocksystem variieren die Haltezeiten erheblich wobei LMM 50 Vol Binderanteil fur ein geometrisch ahnliches Teil verstandlicherweise langere Entbinderungszeiten aufweist als MBJ 2 8 Vol Ein konstanter Schutzgasstrom sorgt dafur dass die zersetzten Binderreste von den Proben entfernt und durch ein Rohrleitungs und Absaugsystem aus der Sinterretorte transportiert werden Wie in der Abbildung rechts anhand eines Temperatur Zeit Diagramms dargestellt werden die Teile im Sinterschritt schnell auf eine Temperatur nahe dem Schmelzpunkt des Materials erhitzt um die Partikel durch Kapillarkrafte zu verdichten Die Verringerung der freien Oberflachenenergie verandert die Geometrie des dichten Objekts durch nicht verdichtende und verdichtende Mechanismen 21 Dies fuhrt bei allen drei verglichenen Technologien zu nahezu porenfreien Proben mit komplexen Formen und feinkornigem Gefuge Die gesinterten Teile sind jedoch etwa 14 22 kleiner als die gedruckten Grunlinge 22 wobei der genaue Faktor von der Grunlingsdichte des verwendeten Materials und der Drucktechnologie abhangt siehe Bild rechts Fur die Materialextrusion MEX und die lithografiegestutzte Metallfertigung LMM ist der Faktor selbst sehr gut reproduzierbar wobei die Schrumpfung in allen drei Dimensionen ahnlich ist 12 34 Dies erlaubt eine einfache Skalierung der CAD Zeichnung oder der gescannten Daten im Rahmen des Konstruktionsschritts wie sie von MIM Produkten bekannt ist Bei MBJ gibt es starke Hinweise darauf dass die Schwindung in der z Achse grosser ist was zu einem anisotropen Sinterverhalten fuhrt 23 24 25 was die Bauteilkonstruktion von geometrisch exakten Prazisionsteilen erschwert Der Grund dafur konnen komplexe Fluid Pulver Wechselwirkungen wahrend des Binder Jetting Vorgangs sein Alle sinterbasierten Teile haben idealerweisezumindest eine ebene Auflageflache um Sinterverzug durch Schwerkrafteinflusse zu vermeiden Wenn die gewahlte Geometrie eine flache Auflage nicht zulasst kann ein passender Sintertrager erforderlich sein Die Auflage muss aus dem gleichen Material wie das zu sinternde Teil bestehen und sich im Grunlingszustand befinden um eine identische Sinterschrumpfung und damit Masshaltigkeit des Fertigteils zu gewahrleisten Im Gegensatz zum MIM bei dem ein zweites Werkzeug benotigt wird ist es bei der sinterbasierten AM viel weniger aufwendig einen passenden Sintertrager zu drucken Im Falle von MEX konnen die fur den Druck benotigten Stutzstrukturen auch fur das Sintern verwendet werden Um den sehr arbeitsintensiven Aufwand zu vermeiden sie nach dem Sintern zu entfernen kann das Drucken einer dunnen Keramikschicht zwischen Teil und Trager mit keramischem Filament aus einem zweiten Druckkopf eine sinnvolle Alternative sein Da der Pulverfullungsgrad aller derzeit erhaltlichen sinterbasierten AM Ausgangsmaterialien niedriger ist als bei kommerziellen MIM Ausgangsmaterialien typischerweise im Bereich von 50 55 Vol bei aktuellen AM Technologien im Vergleich zu gt 60 Vol bei MIM kann der Sinterverzug grosser sein als bei MIM Teilen wie rechts fur die unter gleichen Bedingungen gesinterten Zugstabe dargestellt Es ist zu erkennen dass die gesinterten Stabe mit hoherem Fullgrad ihre ursprungliche Form beibehalten wahrend die Stabe mit geringerem Fullgrad eine erhebliche Biegung aufweisen Oberflachenqualitat sinterbasierter AM Verfahren Bearbeiten nbsp Beispielhafte Binder Jetting Fliesssimulation nbsp Sinterbasiertes AM Oberflaechen nbsp Durch sinterbasierte AM Verfahren hergestellte BauteileDie erzielbare Oberflachenqualitat der drei untersuchten Technologien unterscheidet sich deutlich wobei die Materialextrusion MEX die raueste Oberflachentopographie und die Lithographie basierte Metallfertigung LMM die gleichmassigste aufweist Bedingt durch die Umformtechnik von MEX sind die Drucklinien auf der Oberflache des Grunteils recht ausgepragt siehe auch Abb Sinterschwund Sie verschwinden wahrend des Sinterprozesses nicht was zu einer hohen Oberflachenrauhigkeit mit regelmassigem Aussehen fuhrt Beim Binder Jetting MBJ hangt die Produktqualitat von der Art der Wechselwirkung zwischen den gedruckten Tropfchen im und mit dem Pulver ab was ein komplexer und hochdynamischer Prozess ist Die Wechselwirkungen konnen je nach Dichte Grosse Form Pulver und Druckmuster stark variieren Bestimmte Kombinationen von Pulvern und Druckmustern erzeugen eine bemerkenswerte Kantenqualitat 26 aber im Allgemeinen lassen die Kapillarkrafte der Pulverpartikel bei der Verteilung des Binders keine scharfen Kanten entstehen siehe Abb rechts wodurch MBJ Teile im Allgemeinen ein leicht raues sandgestrahltes Oberflachenbild erhalten Bei LMM ermoglicht die digitale Lichtverarbeitung die Belichtung scharfer Konturen 16 was zu den besten Oberflacheneigenschaften der drei verglichenen sinterbasierten AM Technologien fuhrt Typische gesinterte Oberflachenstrukturen in Druckrichtung z Achse sind in der Abbildung rechts zu sehen beruhrungslose Rautiefen und Profilmessung an einem konfokalen 3D Laserscanning Mikroskop Quellen Bearbeiten Guohua Wu Noshir A Langrana Rajendra Sadanji Stephen Danforth Solid freeform fabrication of metal components using fused deposition of metals In Materials amp Design Band 23 Nr 1 1 Februar 2002 S 97 105 doi 10 1016 S0261 3069 01 00079 6 S H Masood W Q Song Development of new metal polymer materials for rapid tooling using Fused deposition modelling In Materials amp Design Band 25 Nr 7 1 Oktober 2004 S 587 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