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Das Selbstrettungskonzept Abk SRK ist eine Handlungsanweisung fur Zugbegleiter bei Gefahrenfallen im Netz der Deutschen Bahn Anwendung findet das Selbstrettungskonzept im Gefahrenfall wie zum Beispiel bei einem Brand im Zug in einem Tunnel Der grosstmogliche Not oder Gefahrenfall ist hierbei die Raumung des Zuges in einem gefahrlichen Streckenabschnitt beispielsweise in einem Tunnel oder auf langen Brucken Eine Zugbegleiterin hilft einem Reisenden beim Ausstieg uber eine Rettungsleiter bei einer Rettungsubung im Gunterscheidtunnel April 2008 Dabei ist auch die Kommunikation zwischen den einzelnen Zugbegleitern und dem Triebfahrzeugfuhrer jederzeit zu gewahrleisten Die Reisezugwagen im Fernverkehr der Deutschen Bahn sind dafur entsprechend ausgerustet Der Triebfahrzeugfuhrer muss eine Moglichkeit haben das Zugpersonal im Zug wahrend der Fahrt uber Storungen wie z B das Ziehen der Notbremse zu informieren Das kann mittels spezieller Funkgerate geschehen oder uber eine Lautsprecheranlage mittels Signalwortern in den Wagen Notwendig ist ebenfalls eine funktionierende Notbremsuberbruckung sowie das Vorhandensein eines speziellen sogenannten Notfallkoffers der in der Regel im Dienstabteil untergebracht ist Dieser enthalt unter anderem ein Megaphon zur Information der Fahrgaste nach Ausstieg aus einem Zug sowie zwei Halogenlampen Geschichte BearbeitenDas Selbstrettungskonzept ging aus umfassenden Uberlegungen zur Tunnelsicherheit hervor die in den 1980er Jahren vor Inbetriebnahme der ersten Neubaustrecken in Deutschland angestellt wurden War das Netz bis dahin uberwiegend von kurzen Tunneln gepragt gingen im Zuge dieser neuen Schnellfahrstrecken eine Reihe Rohren mit Langen von mehreren Kilometern in Betrieb Waren bislang nur bei einzelnen langeren Rohren des Bestandsnetzes nur eine begrenzte Vorsorge fur den Ereignisfall getroffen worden nachdem uber rund 30 Jahre kein Unfall mit Todesfolge in einem Fernbahntunnel zu verzeichnen war kam eine neue Diskussion in Gang 1 In die sicherheitstechnische Uberlegungen der veranderten Tunnelsituation flossen dabei einerseits die geringe Eintrittswahrscheinlichkeit ein grosser Gleisabstand keine bahnhofsspezifischen Gefahren u a andererseits aber auch das hohere potentielle Schadensausmass von Hochgeschwindigkeitszugen in langen Tunneln Anfang der 1980er Jahre vergab die damalige Deutsche Bundesbahn eine methodische Risikobetrachtung an zwei Ingenieurburos Dazu wurde ein vierstufiges Konzept entwickelt das 1988 in einer ersten Fassung vorlag 1 ereignisverhindernde Massnahmen z B Entmischung von Personen und Guterverkehr ausmassmindernde Massnahmen insbesondere die Einfuhrung der Notbremsuberbruckung Selbstrettungsmassnahmen Fremdrettungsmassnahmen z B kurze Angriffswege Loschwasservorrate Funkversorgung Rettungsplatze Zu den Massnahmen der Selbstrettung zahlen Fluchtwege einschliesslich entsprechender Kennzeichnung Tunnelbeleuchtung Notruffernsprecher Notausgange Handlungsschema zur Durchfuhrung der Selbstrettung sowie Schulungen des Betriebspersonals Die erforderlichen Massnahmen sind in der Konzernrichtlinie Notfallmanagement festgehalten Zugbegleiter erhalten Stand 1997 die Handlungsablaufe ebenfalls im Taschenformat Vor Ort Ubungen wurden im Laufe der Zeit durch Trainings am PC ersetzt 1 Literatur BearbeitenHans Heinrich Grauf Franz Lennartz Das Selbstrettungskonzept fur Neubaustrecken In Die Bundesbahn 64 Nr 3 1988 ISSN 0007 5876 S 221 226 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Dieter Metz Erfahrungen im Bereich Tunnelsicherheit auf deutschen Schnellfahrstrecken In Personensicherheit beim Betrieb langer Eisenbahntunnel Unterlagen zu einer Fachtagung an der ETH Zurich 17 Oktober 1997 S 73 80 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Selbstrettungskonzept amp oldid 232563791