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Die Seeklause in Steeg Gemeinde Bad Goisern am Hallstattersee ist ein zu Beginn des 16 Jahrhunderts erbautes Stauwerk mit dem der Wasserstand des Hallstatter Sees reguliert werden kann Die Seeklause gilt als das alteste technische Denkmal des oberosterreichischen Salzkammerguts das noch zu Beginn des 21 Jahrhunderts in Betrieb ist steht samt Klauswarterhaus unter Denkmalschutz und gehort zum UNESCO Welterbegebiet Hallstatt Dachstein Salzkammergut Klause links und Polster rechts von der Brucke Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Ubersicht 2 2 Klause 2 3 Klaustore 2 4 Polster 3 Denkmalwert 4 Vergleichsbeispiele 5 Weblinks 6 QuellenBaugeschichte BearbeitenBis zum Einbau der Steeger Seeklause in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts gestaltete sich die Verschiffung des Salzes auf der oberen Traun durch deren unbestandige Wasserfuhrung ausserst schwierig Die Schifffahrt musste oft ausgesetzt werden wodurch der Salzvertrieb empfindlich gestort wurden Mit Hilfe der Klause wurde es moglich den Wasserstand der Traun zu regulieren und sowohl fur die Naufahrt die Fahrt flussabwarts der Salzzillen und die Holztrift als auch fur die Gegenzuge die Fahrt flussaufwarts die notige Wassertiefe zu bieten Die an vielen Stellen mit 1511 angegebene Datierung des ersten Vorgangerbaus der Seeklause konnte anhand primarer Quellen bisher noch nicht nachgewiesen werden Fur das Jahr 1523 ist der Bestand der Seeklause belegt Ein grosserer Umbau die Erhohung der Klause erfolgte zwischen 1564 und 1573 unter der Leitung des Hallstatter Holz Klaus Wuhr und Forstmeisters Thomas Seeauer geb um 1500 gest 1586 87 wodurch die bis heute erhaltene Form im Wesentlichen bestimmt wurde 2002 wurde ein automatisches Tor eingebaut Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Die Klause nbsp Der Polster nbsp Das KlauswarterhausDie Seeklause besteht aus zwei voneinander getrennten Bauten der eigentlichen Klause und dem Polster einem 40 m flussabwarts gelegenen Gegenwehr Zwischen diesen beiden Bauteilen fuhrt die 1997 erneuerte Brucke uber die Traun Ubersicht Bearbeiten Die eigentliche Klause besteht aus zwolf holzernen mit Steinen gefullten Kasten den Klausstuben welche in einer Reihe quer uber dem Seeausfluss stehen Die elf Offnungen zwischen den Klausstuben konnen durch Tore verschlossen werden die um senkrechte Achsen drehbar sind Diese Drehachsen decken sich nicht mit den Symmetrieachsen der Tore die so selbstregulierend in die Stromungsrichtung des Wassers einpendeln Um die Klaustore im geschlossenen Zustand vom Wasserdruck zu entlasten wurde unterhalb der Klause der Polster ein etwas niedrigerer Zwischenstau geschaffen Klause Bearbeiten Das 110 23 m lange auf Holzpfahlen gegrundete Bauwerk dient heute lediglich zur Sicherung bestimmter Wasserstande des Hallstatter Sees und der Traun wobei der Seespiegel bis zu einem Meter gehoben werden kann Jede Klausstube besteht aus vier holzernen Umfassungswanden von denen drei als Spundwande ausgebildet sind Diese in den Grund gerammten Pfahle weisen Querschnittsflachen von 12 18 cm auf und ragen 1 5 uber die Flusssohle auf Die vierte zum See weisende Wand ist durch horizontal liegende Pfosten verschlossen Die ausseren Masse der zwolf Klausstuben schwanken zwischen 7 40 2 90 m und 3 10 2 90 m wobei jene die den Anschluss an das rechte Ufer bildet sogar eine Lange von 11 15 m aufweist Klaustore Bearbeiten Die drehbaren Klaustore werden im geschlossenen Zustand durch einen Holzprugel die Torspreize festgehalten Um die Klause zu offnen wird dieser Holzprugel herausgeschlagen wodurch sich der Abfluss aus dem Hallstatter See um bis zu 35 m pro sec erhohen lasst Beim Schlagen aller Klaustore was von einer Person innerhalb von 15 Minuten zu bewaltigen ist entsteht ein Wasserschwall der traunabwarts wandert und der als Klausschlag oder bloss Klaus bezeichnet wird Je nach Anzahl der geoffneten Klaustore ist es moglich den Traunwasserstand bis zu einem halben Meter in Bad Ischl beziehungsweise um bis zu 35 cm in Ebensee zu erhohen Polster Bearbeiten Der Polster besteht aus dem horizontal in der Flusssohle liegenden Dockenbaum einem Vierkantholz von 28 40 cm Querschnittsflache und den darin jeweils zwei Meter voneinander entfernt schrag nach oben eingesteckten Docken Diese Rundholzer von etwa 15 cm Durchmesser und 2 m Lange sind am freien Ende stielartig zugespitzt und jeweils durch eine flussabwarts liegende Schragstutze abgespreizt Um den Wasserspiegel hinter der Klause zu heben werden an die Docken horizontale quer zum Fluss liegende Versetzbretter angeschoben Denkmalwert BearbeitenDie in originaler Bauweise erhaltene Seeklause in Steeg kann als die grosste historische Anlage ihrer Art angesprochen werden und zahlt zu den altesten technischen Denkmalern Oberosterreichs Dieses Denkmal bezeugt wie massiv die fruhneuzeitliche Salzindustrie in den Naturraum eingriff und dessen Ressourcen nutzbar machte Vergleichsbeispiele BearbeitenGossl Toplitzseeklause Grundlsee Grundlseer Seeklause demoliert 1978 Konigssee Berchtesgaden Seeklause am KonigsseeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Seeklause Steeg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Seeklause Steeg Audio files Quellen BearbeitenHofkammerarchiv Wien Altes Bancale rote Nummer 286 alte Aufstellungsnummer 9693 Jan 1751 Bericht von Quiex fol 36 F Hafner Bau und Verwendung von Triftklausen in Osterreich vom 13 Jh bis zur Auflassung der Trift im 20 Jh In Blatter fur Technikgeschichte 39 40 Heft 1980 S 48f Alfred Hoffmann Thomas Seeauer der Alte In Der Heimatgau 3 Jahrgang Linz 1941 42 S 90 107 ooegeschichte at PDF Ernst Neweklowsky Die Schiffahrt und Flosserei im Raume der oberen Donau Linz 1952 Band 1 S 477f Franz Rosenauer Die Seeklause am Hallstattersee in Steeg In Heimatgaue Zeitschrift fur oberosterreichische Geschichte Landes und Volkskunde 15 Jahrgang Linz 1934 Seite 128 137 ooegeschichte at PDF Carl Schraml Der Weg des Salzes von Hallstatt nach Linz In Blatter fur Geschichte der Technik Erstes Heft 1932 S 160 Carl Schraml Das oberosterreichische Salinenwesen vom Beginne des 16 bis zur Mitte des 18 Jahrhunderts Wien 1932 S 245 http www idam at Startseite downloads Ausgewahlte Denkmalschutzobjekte in Bad Goisern am Hallstattersee Chorinsky Klause Evangelische Pfarrkirche Bad Goisern Pfarrkirche Bad Goisern Seeklause in SteegAusfuhrliche Information zu allen Denkmalern Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Bad Goisern am Hallstattersee 47 611255269744 13 632402420044 Koordinaten 47 36 40 5 N 13 37 56 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seeklause in Steeg amp oldid 236576154