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Das Seegefecht bei Kap Santa Maria war ein Gefecht zwischen Einheiten der britischen und spanischen Marine am 5 Oktober 1804 bei welcher die Spanier eine komplette Niederlage erlitten Eine Besonderheit dieser Schlacht war dass sie mit dem Ziel den Kriegsausbruch zu verhindern oder zu verzogern vor dem eigentlichen Kriegsausbruch ausgetragen wurde und mithin einen Beitrag zum Kriegsausbruch leistete Seegefecht bei Kap Santa MariaDatum 5 Oktober 1804Ort Atlantischer Ozean nahe Kap Santa MariaAusgang Britischer SiegKonfliktparteienVereinigtes Konigreich 1801 Vereinigtes Konigreich Spanien 1785 SpanienBefehlshaberVereinigtes Konigreich Graham Moore Spanien Jose de BustamanteTruppenstarke4 Fregatten 4 FregattenVerluste2 Gefallene7 Verwundete 3 Fregatten erbeutet1 Fregatte explodiert257 Gefallenemindestens 50 Verwundete mindestens 900 Gefangene Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Einheiten 2 1 Grossbritannien 2 2 Spanien 3 Die Seeschlacht 3 1 Die Verhandlungen und die Gefechtsvorbereitungen 3 2 Das eigentliche Gefecht und die Verfolgungsjagd 4 Die gegenseitigen Verluste 5 Der spanische Schatz 6 Wiederentdeckung der Mercedes und Gerichtsverhandlung 7 Belletristische Rezeption 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenNach dem Ende des Friedens von Amiens 1803 zeichnete sich fur Grossbritannien ab dass Spanien wiederum Frankreich unterstutzen und Grossbritannien den Krieg erklaren wurde Jedoch erfuhr die Regierung in London davon dass die spanische Regierung noch Geld benotigte um die Flotte wieder zu mobilisieren Bereits 1801 musste Spanien einen Teil seiner Flotte an Frankreich verkaufen um den anderen Teil der Flotte einsatzfahig zu halten Die britische Regierung wusste auch dass der jahrliche Geldtransport aus den spanischen Kolonien in Mittel und Sudamerika die notwendigen Mittel bereitstellen konnte um die spanische Flotte zu mobilisieren Deshalb war es fur Grossbritannien unabdingbar dass dieser jahrliche Geldtransport sichergestellt oder erbeutet wurde Das spanische Geschwader hatte den Hafen von Montevideo am 9 August 1804 mit Kurs nach Spanien verlassen Des Weiteren war der britischen Regierung bekannt wie viele Schiffe den Transport im Jahre 1804 ubernahmen um das Geld sicher ins spanische Mutterland zu bringen Deshalb traf die britische Admiralitat einige Vorbereitungen Anfang Oktober 1804 wurde deshalb ein kleines Geschwader versammelt Unter anderem wurde die 44 Kanonen Fregatte HMS Indefatigable unter Capt Graham Moore zusammen mit der 38 Kanonen Fregatte HMS Lively Capt Graham Hamond sowie den 32 Kanonen Fregatten HMS Medusa unter Capt John Gore und HMS Amphion unter Capt Samuel Sutton vor der spanischen Kuste im Zeitraum vom 29 September 1804 bis zum 2 Oktober 1804 versammelt Sie sollten sich auf die Schiffsroute zum Hafen von Cadiz legen da dieser wahrscheinlich das Ziel der spanischen Schatzfregatten sein wurde 1 Einheiten BearbeitenGrossbritannien Bearbeiten Schiff Kanonen Kommandant Verluste Anmerkungengetotet verwundet InsgesamtHMS Medusa 32 Captain John Gore 0 0 0HMS Indefatigable 44 Commodore Graham Moore 0 0 0 FlaggschiffHMS Amphion 32 Captain Samuel Sutton 0 3 3HMS Lively 38 Captain Graham Eden Hamond 2 4 6Die HMS Indefatigable war ein sogenannter Razee Ursprunglich als ein 64 Kanonen Linienschiff gebaut wurde sie zu Beginn der Koalitionskriege wegen fehlender schwerer Fregatten umgebaut Danach wurde die HMS Indefatigable als eine 44 Kanonen Fregatte mit 26 24 Pfunder Kanonen im Hauptdeck und 14 12 Pfunder Kanonen sowie sechs 42 Pfunder Karronaden auf dem Vorschiff und dem Achterdeck mit 330 Mann Besatzung in den Schiffslisten der Royal Navy gefuhrt Die HMS Lively war dagegen eine 38 Kanonen Fregatte der Lively Klasse mit 28 18 Pfunder Kanonen auf dem Hauptdeck und vier 9 Pfunder Kanonen sowie 14 32 Pfunder Karronaden auf dem Vorschiff und dem Achterdeck mit insgesamt 46 Geschutzen an Bord Die HMS Medusa und die HMS Amphion waren 32 Kanonen Fregatten der Amphion Klasse Beide hatten 26 18 Pfunder Kanonen auf dem Hauptdeck sowie sechs 6 Pfunder Kanonen und sechs 24 Pfunder Karronaden auf dem Achterdeck und dem Vorschiff jeweils waren 38 Geschutze an Bord Spanien Bearbeiten Schiff Kanonen Kommandant Verluste Anmerkungengetotet verwundet InsgesamtFama 34 Miguel Zapiain y Valladares 11 50 61 gekapertMedea 40 Francisco de Piedrola y Verdugo 2 10 12 Flaggschiff Admiral Bustamante gekapertNuestra Senora de las Mercedes 34 Jose Manuel De Goicoa y Labart 237 237 explodiertSanta Clara 34 Aleson y Bueno 7 20 27 gekapertDas spanische Geschwader umfasste ebenfalls vier Fregatten Flaggschiff war die 40 Kanonen Fregatte Medea die in etwa einer britischen 38 Kanonen Fregatte entsprach wahrend die drei 34 Kanonen Fregatten Fama Clara und Mercedes einer britischen 36 Kanonen Fregatte entsprachen Die Seeschlacht BearbeitenAm Morgen des 5 Oktober 1804 wurden in der Dammerung gegen 6 Uhr auf den britischen Schiffen vier fremde Segel gesichtet Sofort nahm das britische Fregattengeschwader die Jagd auf und nahm Kurs auf die unbekannten Segel Gegen 8 Uhr morgens wurden die unbekannten Schiffe als das erwartete spanische Geschwader identifiziert Die Verhandlungen und die Gefechtsvorbereitungen Bearbeiten Nachdem die spanischen Fregatten ihre Gegenuber als britische Fregatten identifizierten bildeten sie eine Gefechtsformation Dabei ging die Fama in Fuhrung wahrend Medea Mercedes und Clara in Kiellinie folgten Kurz nach 9 Uhr vormittags ging das britische Geschwader auf Nahkampfdistanz auf Parallelkurs an das spanische Geschwader heran Die HMS Medusa legte sich neben die Fama die HMS Indefatigable legte sich neben das spanische Flaggschiff Medea die HMS Amphion neben die Mercedes und die HMS Lively neben die Clara Von der Indefatigable wurde mehrfach versucht das spanische Geschwader und insbesondere die Medea zum Kurzen der Segel zu bewegen Nachdem keine Reaktion erfolgte liess Capt Graham Moore der Medea einen Warnschuss vor den Bug setzen Erst daraufhin wurden auf der Medea und dem spanischen Geschwader die Segel gekurzt Einer der Offiziere der HMS Indefatigable Lt Thomas Arscott wurde zur Medea gerudert um dort Konteradmiral Bustamante den Befehl seines Captains bezuglich der spanischen Fregatten zu ubermitteln Sinngemass wurde dem spanischen Konteradmiral ubermittelt dass das spanische Geschwader wenn moglich ohne Blutvergiessen mitsamt dem Schatz interniert werden solle Jedoch bestand Capt Moore auf einer unverzuglichen Antwort von Konteradmiral Bustamante Nachdem Capt Moore auf eine Antwort warten musste und auch auf ein Signal an Lt Arscott keine Reaktion erfolgte liess Capt Moore einen weiteren Warnschuss vor den Bug der Medea setzen Daraufhin kehrte das Beiboot mit Lieutenant Arscott zuruck der allerdings nur die Weigerung Konteradmirals Bustamante uberbringen konnte Infolgedessen liess Capt Moore den Kurs seines Schiffes andern um die HMS Indefatigable vor den Bug der Medea zu legen Das eigentliche Gefecht und die Verfolgungsjagd Bearbeiten Als die HMS Indefatigable den Kurs anderte feuerte die Mercedes eine Breitseite auf die HMS Amphion Auch die Medea eroffnete wenige Augenblicke spater das Feuer auf die HMS Indefatigable Als Konsequenz daraus liess Capt Moore das Signal zum Angriff setzen Alle britischen Fregatten erwiderten umgehend das Feuer auf die spanischen Fregatten Nach neun Minuten Nahkampf Breitseite gegen Breitseite fiel bereits eine Vorentscheidung Nach einer Breitseite der HMS Amphion explodierte die Mercedes Kurz darauf schien die fuhrende spanische Fregatte Fama zu kapitulieren Nachdem die Mercedes explodiert war und ihre Uberreste von der Oberflache verschwunden waren setzte die HMS Amphion mehr Segel um die von der HMS Indefatigable angegriffene Medea von Steuerbord achtern anzugreifen Nach 17 Minuten Feuergefecht und den schweren Breitseiten der HMS Indefatigable und der aufkommenden HMS Amphion kapitulierte das spanische Flaggschiff Medea Diese Kapitulation bemerkte auch der Kommandant der spanischen Fregatte Fama an der Spitze der Formation Obwohl er moglicherweise bereits indem er die spanische Flagge eingeholt hatte kapituliert hatte setzte die Fama wieder ihre spanischen Nationalfarben und versuchte zu entkommen Ihr britisches Gegenuber die HMS Medusa segelte daraufhin unter das Heck der davonsegelnden Fama und feuerte ihr eine Breitseite ins Heck Jedoch hielt die Fama weiter Kurs was zur Folge hatte dass die HMS Medusa jetzt die Fama verfolgen musste Am Ende der Gefechtslinie bekampften sich derweil die HMS Lively und die Clara weiterhin Erst 22 Minuten nach Feuereroffnung senkte sich die spanische Flagge der Clara und der spanische Kommandant ubergab sein Schiff Capt Moore auf HMS Indefatigable signalisierte der HMS Lively nach der Kapitulation der Clara die Fama zu verfolgen Da die HMS Lively noch relativ unbeschadigt und ein guter Segler war war dieser Befehl sinnvoll Um 12 45 Uhr eroffnete die HMS Lively das Feuer auf die Fama mit ihren Bugjagdgeschutzen Gegen 13 15 Uhr senkte sich die Flagge der Fama und der spanische Kommandant ubergab sein Schiff endgultig 2 Die gegenseitigen Verluste BearbeitenDer Blutzoll dieses Gefechtes fiel recht unterschiedlich aus Auf britischer Seite waren zwei Tote und sieben Verletzte zu beklagen Auf HMS Amphion waren drei der Verwundeten verzeichnet Auf der HMS Lively waren die beiden Gefallenen und vier Verwundete zu vermelden Die beiden Gefallenen auf der Lively wurden durch Trummer der Mercedes verursacht Auf spanischer Seite wurden spater 257 Tote mindestens 50 Verwundete und mindestens 900 Gefangene registriert Auf der Medea waren zwei Gefallene und zehn Verwundete zu beklagen An Bord der Fama waren elf Mann gefallen und 50 verletzt worden auf der Clara waren sieben Gefallene und 20 Verwundete zu verzeichnen Von den 280 Mann Besatzung und Passagieren der Mercedes konnten 41 Mann gerettet werden zwei weitere Passagiere befanden sich zum Zeitpunkt des Gefechtes auf der Medea Die Uberlebenden der Mercedes befanden sich auf deren Vorschiff und waren vom Explosionsherd weit genug entfernt Sie wurden von Beibooten der Amphion aufgenommen Die Medea wurde zur HMS Imperieuse einer 38 Kanonen Fregatte Sie versah noch einen langen Dienst im Dienst der Royal Navy unter anderem unter Capt Lord Cochrane Die Fama und die Clara wurden als 36 Kanonen Fregatten eingestuft versahen aber nur Hafendienst Die Fama wurde 1812 die Clara wurde 1815 ausgemustert Der spanische Schatz BearbeitenAn Bord des spanischen Geschwaders befanden sich Handelswaren wie hochwertige Wolle Zinn Kupfer Robbenfelle und Robbenol An Barvermogen befanden sich an Bord 1 307 634 spanische Dollar der spanischen Krone 1 859 216 Dollar in Silber sowie 1 119 658 Dollar in Gold und 150 011 Goldbarren standen in anderem Eigentum Mit der Mercedes gingen 237 Menschenleben und 1 111 940 Dollar in Silber auf dem Meeresgrund verloren Die Angaben uber den Wert dieses Schatzes differieren zwischen 1 000 000 und 2 000 000 Pfund Sterling damaliger Wahrung und Wert in heutiger Kaufkraft zwischen 93 67 und 187 33 Millionen Pfund Die Prisen wurden zunachst nach Gibraltar eingebracht und dann nach Grossbritannien gebracht Die folgenden Verhandlungen vor dem Prisengericht der Admiralitat in London fuhrten dazu dass der Schatz uberwiegend konfisziert und nicht ausbezahlt wurde entgegen der Auszahlung nach dem Seegefecht vom 16 und 17 Oktober 1799 da sich Grossbritannien und Spanien nicht im Krieg befunden hatten Dem britischen Geschwader wurden nach einigen Diskussionen der Admiralitat letztendlich 250 000 Pfund Prisengeld zugewiesen Noch im Dezember 1804 erklarte Spanien aufgrund dieses Zwischenfalls nachdem ein Protest keine Wirkung gezeigt hatte Grossbritannien den Krieg Wiederentdeckung der Mercedes und Gerichtsverhandlung BearbeitenDas borsennotierte amerikanische Bergungsunternehmen Odyssey Marine meldete 2007 ein Schiffswrack mit einer grosseren Menge Gold gefunden zu haben 3 2011 entschied ein amerikanisches Gericht in Atlanta dass das Wrack und der zwischenzeitlich geborgene Schatz Spanien zustehe Im Gerichtsverfahren wurde auch bestatigt dass es sich dabei um die 1804 bei diesem Zwischenfall gesunkene spanische Fregatte Mercedes handelte 4 Belletristische Rezeption BearbeitenDie Schlacht wurde von C S Forester in seinem Roman Hornblower auf der Hotspur sowie von Patrick O Brian in Feindliche Segel literarisch verarbeitet Literatur BearbeitenWilliam James Naval History of Great Britain Volume III London 1837 S 111 122 Google Books PDF Robert Gardiner The Campaign of Trafalgar 1803 bis 1805 Mercury Books London ISBN 978 1845600082Weblinks BearbeitenBattle of Cape St Maria 5th October 1804 auf threedecks org englisch Einzelnachweise Bearbeiten Robert Gardiner The Campaign of Trafalgar 1803 1805 S 110 ff William James Naval history of Great Britain Volume III 1837 S 280ff Meldung von SPIEGEL Online vom 19 Mai 2007 http www spiegel de wissenschaft mensch 0 1518 483684 00 html Meldung von SPIEGEL Online vom 22 September 2011 http www spiegel de wissenschaft mensch 0 1518 787812 00 html Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seegefecht bei Kap Santa Maria amp oldid 239063269