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Schrofeln im 19 Jahrhundert auf dem Schrofen 1 ist ein unbewohnter Gemeindeteil der oberbayerischen Gemeinde Jachenau 2 und ehemaliger Standort der Verarbeitungsanlage des Olschieferbergwerks Kurt Er liegt im Isartal an der Mautstrasse links der Isar auf halbem Wege zwischen Wallgau und dem Ochsensitz westlich Vorderriss Olschieferwerk Schrofeln im Oberen Isartal auf Karte von 1956Geschichte BearbeitenSchon 1350 ist in Tirol die Steinolbrennerei nachweisbar 3 Fur das Obere Isartal sind dazu erste bergmannische Tatigkeiten im 18 und 19 Jahrhundert erwahnt 1749 und 1751 wurde aus den Steinkohlen im Grasberg etc die sogenannte Frankfurter Schwarze verfertigt und nach Augsburg versendet 4 1846 erhielt Franz Karner Enkel des bekannten Mittenwalder Fassadenmalers Franz Karner 1737 1817 die Konzession den Olschiefer im Unteren Olgraben einem rechten Zufluss zur Isar fur sich nutzbar zu machen Mitte der 1850er Jahre stellte er seine Bemuhungen ein Im Sommer 1857 bewarb sich ein Munchner Unternehmen vergeblich um die Abbaurechte Eine mogliche Storung der Jagd des Bayerischen Konigshauses in diesem beliebten Jagdgebiet sollte ausgeschlossen werden 5 Als nachster explorierte der Pasinger Unternehmer Kurt von Koeppel 1917 im Unteren Olgraben und errichtete auf einer Hohe von 900 m uber NN nordlich unterhalb des Unteren Grasberges 1727 m das Olschieferbergwerk Kurt In diesem Bergwerk das Kurt von Koeppel 1918 in die Olschiefer Karwendel GmbH einbrachte wurde asphalthaltiger Schiefer zur Gewinnung von Steinol abgebaut Das ehemalige Bergwerk liegt im Gemeindegebiet von Lenggries und ist heute als Geotop Nr 173G001 des Bayerischen Landesamts fur Umwelt registriert 6 Eine Materialseilbahn transportierte das olhaltige Gestein vom Bergwerk uber die Isar an die Strasse bei Schrofeln Dort wurde es in einem Steinbrecher in eigrosse Stucke gequetscht und mit Hitze und Pressluft zu Steinol destilliert einem schon im 14 Jahrhundert in diesem Raum genutzten Allheilmittel fur Mensch und Tier Mehrere Gebaude waren in Schrofeln entstanden darunter Unterkunftsbaracken und eine Kantine mit Ausschankerlaubnis Die Besitzer wechselten haufig In den Jahren 1943 44 beantragten die Rofanolwerke Schrofeln den Um und Anbau eines Gefolgschafthauses Nach dem Krieg wurde der Betrieb erst 1952 wieder aufgenommen 1954 ubernahm die Ichthyol Gesellschaft in Hamburg den Grubenbesitz einschliesslich der Anlagen in Schrofeln Im Jahr 1962 schloss die Grube Kurt ihren Betrieb wegen zu schwieriger und zu teurer Forderung Die Betriebsgebaude in Schrofeln wurden im Juli 1962 geschleift der 40 m hohe Fabrikschornstein wurde gesprengt 7 Die Fundamente der Anlage sind hart sudlich der Strasse noch zu erkennen Erst 1955 kam das bis dahin aussermarkische Gelande in den Verband der Gemeinde Jachenau 8 und wurde daher erstmals zur Volkszahlung am 6 Juni 1961 in einem amtlichen Ortsverzeichnis genannt als Einode mit einem Einwohner 9 In den folgenden amtlichen Ortsverzeichnissen wurde Schrofeln als unbewohnt nachgewiesen war aber immer noch amtlich benannter Gemeindeteil 2 Einzelnachweise Bearbeiten auf dem Urpositionsblatt 865 Walchensee Stand 1863 Auf dem Schrofen bessere Auflosung im BayernAtlas a b Gemeinde Jachenau Liste der amtlichen Gemeindeteile Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium fur Digitales abgerufen am 15 Mai 2021 Ladurner Justinian Anfang des Steinolbrennens in Tirol in Archiv fur Geschichte und Altertumskunde Tirols Band 2 1865 S 375 377 Glonner Stephan Chronik der Hofmark Hohenburg im Isarthal Lenggries Hohenburg Transkription des Fordervereins Burgruine Hohenburg e V 2016 2017 S 247 und 248 Siehe https www hohenburg lenggries de wp content uploads ChronikGlonner Umschrift online pdf Schwarz Peter Der Olschiefer Bergbau an der oberen Isar bei Wallgau und Krun in Lech Isar Land 2007 Heimatverband Lech Isar Land e V Weilheim i Oberbayern S 201 f Bayerisches Landesamt fur Umwelt Geotopkataster Bayern Olschieferabbau Grube Kurt ENE von Wallgau Tolzer Kurier Montag 16 Juli 1962 Jost Gudelius Die Jachenau Jachenau 2008 ISBN 978 3 939751 97 7 S 140 u 141 Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand am 1 Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszahlung 1961 Heft 260 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1964 DNB 453660959 OCLC 230947413 Abschnitt II Sp 47 Digitalisat Weblinks BearbeitenBayerischer Rundfunk Steinol aus dem Karwendel BR de In www br de 19 November 2016 abgerufen am 2 November 2019 deutsch Schrofeln in der Ortsdatenbank des bavarikon 47 542777777778 11 356388888889 819 Koordinaten 47 32 34 N 11 21 23 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schrofeln amp oldid 237111164