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Das Schloss Ort im Innkreis lag in der gleichnamigen Gemeinde im Bezirk Ried im Innkreis von Oberosterreich Das Schloss lag auf einem vorspringenden Hugel auf dem Aichaberg Eichberg Der Name Ort Orth Ortt Hort ist eventuell von dem lateinischen hortus Garten abgeleitet nach einer alternativen Deutung kann Ort auch das Ende einer Gemarkung also Rand Grenze bedeuten Nach dem Stich von Michael Wening war Schloss Orth ein ummauerter zweigeschossiger turmartiger Bau auf dem Aichaberg In Ort selbst waren zwei Hofmarken die Obere Hofmark gehorte zum Stift Reichersberg die Untere Hofmark zum Schloss Ort Schloss Ort Kupferstich von Michael Wening 1721 Inhaltsverzeichnis 1 Burgstall von Ort 2 Geschichte 3 Heutige Situation 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBurgstall von Ort Bearbeiten nbsp Planskizze des Burgstalls nach Wilhelm Mahler nbsp Burgstall von Ort Graben In der Gemeinde Ort wurde vor kurzem der Burgstall von Ort gefunden 1 Diese aus der ersten Halfte des 10 Jahrhunderts stammende Fliehburg liegt zwischen der Unteren Hofmark und dem Anwesen Haghuber Stott Nr 5 Der beinahe runde Kernbereich der Anlage hat einen Durchmesser von etwa 30 Metern Er ist im Halbkreis von Norden bis Suden von einem rund zehn Meter breiten und drei Meter tiefen Graben geschutzt wobei diesem ein zweiter vorgelagert war an dessen sudlichem Ende sich eine runde Grube befindet die etwa 50 cm tief ist und zehn Meter im Durchmesser betragt Auch ein dritter Wall lasst sich noch nachweisen eventuell eine Koppel um das Vieh in Sicherheit zu bringen An der Westseite war diese Befestigungsanlage durch das steile Gelande Hangabfall zur Antiesen geschutzt Diese Fliehburg war vermutlich als Schutz gegen die Magjareneinfalle gebaut worden In unmittelbarer Nahe 280 m entfernt zu dieser mittelalterlichen Wehranlage liegen die Reste des Schlosses Ort Eine Urkunde des Stiftes Reichersberg von 1407 deutet einen Streit mit Hanns von Messenpeck an denn hier wird gefordert Von des paws wegen des Purkhestals ze Ort soll der Messenpeck der Herrschaft einen brief geben Dies fuhrt zu der Vermutung dass die Herren von Ort auf dieser Fluchtburg und nicht auf dem Schloss das in der Radierung von Wening gezeigt wird ansassig waren eventuell wurde die alte Fluchtburg im 11 Jahrhundert zu ihrem Ansitz reaktiviert und das Schloss Ort ist erst spater von den Messenpecks gebaut worden Geschichte BearbeitenErbaut wurde die Burg Ort eventuell im 11 Jahrhundert sie war Stammsitz der Herren von Ort die hier bis 1320 die Besitzer waren Die ersten sicher hier ansassigen Herren von Ort waren die Bruder Wikpoto und Wernhard circa 1140 1170 der 1100 20 genannte Richerus de Orto gehort nicht hierher er war Ahnherr der Herren von Wesen Wikpoto und Wernhard waren edelfreie Gefolgsleute der Grafen von Formbach Nach deren Aussterben 1158 war die nachste Generation teils Ministeriale des Hochstifts Passau Ulrich ca 1180 1230 teils der Grafen von Andechs Wernhard ca 1180 1203 4 Spatere Orter waren Wernhard 1235 40 und Hermann 1262 mit vier Kindern Die Orter werden noch bis 1393 genannt waren damals aber Untertanen des Stiftes Reichersberg Der letzte Orter war Walchum der orter Die Bedeutung der Orter geht daraus hervor dass sie etwa hundertmal als Zeugen in Urkunden bzw in den Traditionscodices von Reichersberg Formbach St Nicola oder des Bistums Passau genannt werden Um 1320 gelangte Ort in den Besitz der Ritter von Messenpeck Chunrad und Heinrich die in Messenbach einem heutigen Ortsteil von Lambrechten ihren Stammsitz hatten Diese hielten Ort bis 1486 im Besitz 1388 und 1400 geriet Weigl Messenpeck mit dem Stift Reichersberg in Streit und fugte dem Stift grossen Schaden zu Hanns von Messenpeck 1454 liess Schloss Ort umbauen auch er lag mit Reichersberg wegen verschiedener Ubertretungen im Streit sein Grabstein findet sich in der Pfarrkirche von Ort die Umschrift auf seinem Grabstein lautet anno domini 1454 ist alda begraben der edel hanns von messenpach hie in ort gesessen Sein Sohn Lazarus von Messenpeck 1473 war Pfleger von Ried im Innkreis er starb in Ried sein Grabstein befindet sich in der Rieder Kirche Stadtpfarrkirche Schloss Ort war Lehen der Grafen von Andechs und spater der Grafen von Ortenburg 1486 verkauften die Messenpecks Ort an Friedrich Mautner von Katzenberg Um 1500 kam es an den Herzog Georg von Bayern dieser verkaufte Ort im gleichen Jahr an das Bistum Chiemsee hier verblieben Schloss und Hofmark bis 1684 Ort besass auch die niedere Gerichtsbarkeit diese wurde unter den Chiemseern nach Scharding verlegt die Verwaltung der Hofmark kam zur Herrschaft Raab 1684 erwarb Johann Veit Graf von Maxlrain und Hohenwaldeck Schloss und Hofmark Da er ohne Nachkommen verstarb kam Ort durch Erbschaft 1704 an die Freiherren von Neuhaus 1709 kaufte das Stift Reichersberg das Schloss mit der zugehorigen Hofmark 1732 liess der Propst Hercula das baufallige Schloss abreissen und baute aus dem Material des Schlosses den Pfarrhof zu Ort auf Die Schlosskapelle wurde unter Kaiser Joseph II gesperrt Die Hofmark Ort gehorte noch 1772 dem Stift Reichersberg Heutige Situation Bearbeiten nbsp Burgplatz des ehemaligen SchlossesZur Lagestelle des fruheren Schlosses fuhrt ein Fussweg Am Burgplatz sind Rastbanke aufgestellt die eine gute Aussicht auf die Kirchturme der umliegenden Gemeinden Obernberg Reichersberg Antiesenhofen und Munsteuer erlauben Am Anfang des Burgplatzes steht das sogenannte Schmied Kreuz das an das Suicid des Schmiedes Karl Hochaspock 1897 wegen der Einlieferung seiner Frau in die Nervenheilanstalt Linz erinnert Wie man aber auf der Darstellung von Michael Wening sehen kann ganz rechts im Bild war bereits fruher bei Schloss Ort ein Kreuz mit einem Votivbild zur Erinnerung an einen Kutschenunfall von 1742 vorhanden das dann in die Brundlkapelle verbracht wurde Literatur BearbeitenPeter Fussl Walter Trausinger Wilhelm Bartel Heimatbuch der Gemeinde Ort i I Oberosterreichischer Landesverlag Ried im Innkreis 1980 Oskar Hille Burgen und Schlosser in Oberosterreich einst und jetzt Verlag Ferdinand Berger amp Sohne Horn 1975 ISBN 3 85028 023 3 Georg Grull Burgen und Schlosser in Oberosterreich Band 2 Innviertel und Alpenvorland Birken Verlag Wien 1964 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Ort im Innkreis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ort im Innkreis auf RiS KommunalEinzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Mahler Zwei neue Bodendenkmaler im Antiesental Der Bundschuh 2007 10 S 7 13 48 319263888889 13 434458333333 Koordinaten 48 19 9 4 N 13 26 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Ort im Innkreis amp oldid 238821068