www.wikidata.de-de.nina.az
Die Schleierlingsverwandten Cortinariaceae sind eine sehr artenreiche Familie innerhalb der Ordnung der Champignonartigen Agaricales Die Typusgattung der Familie ist Cortinarius Schleierlinge die diesen Namen tragt weil ihre Fruchtkorper ein schleierartiges Velum besitzen das man als Cortina oder zu Deutsch als Schleier bezeichnet Neben den Schleierlingen enthalt die Familie weitere neun Gattungen deren Vertreter ebenfalls eine Cortina aufweisen Die Cortina besteht aus haarartigen Fasern die die jungen Lamellen wie ein Schleier schutzend verhullen Neben den typischen Blatterpilzen kommen Arten mit sekotioiden Fruchtkorpern bei denen die Lamellen und der Stiel stark reduziert sind und gasteroide truffelartige Arten vor SchleierlingsverwandteLila Dickfuss Cortinarius traganus SystematikAbteilung Standerpilze Basidiomycota Unterabteilung AgaricomycotinaKlasse AgaricomycetesUnterklasse AgaricomycetidaeOrdnung Champignonartige Agaricales Familie SchleierlingsverwandteWissenschaftlicher NameCortinariaceaeR Heim ex Pouzar nom cons 1 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Systematik 3 Speisewert und Giftigkeit 4 Quellen 4 1 Literatur 4 2 Einzelnachweise 5 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Schleierlingsverwandten sind fleischige oder hautige Hut oder Bauchpilze deren Fruchtkorper oft auffallend gefarbt sind Typisch sind vor allem gelbliche rotliche oder braunliche Farbtone Die Huthaut kann trocken seidig faserig radialfaserig schuppig oder klebrig bis schleimig sein Der Hutrand kann manchmal gestreift sein Die Hutpilze in der Familie besitzen Lamellen und einen zentralen oder exzentrischen Stiel Form und Eigenschaften des Stiel sind fur die Bestimmung und die systematische Einteilung der Arten wichtig Er kann trocken oder schmierig bis schleimig sein und bisweilen eine knollige Basis haben In einigen Fallen kann er aber auch reduziert sein Haufig ist am Stiel ein Ring oder eine ringformige Zone ausgebildet Dabei handelt es sich um die Reste der Cortina die bei vielen Arten schon in einem fruhen Entwicklungsstadium aufbrechen kann Die Lamellen haben oft die gleiche Farbe wie der Hut konnen aber auch anders gefarbt sein Im Alter verfarben sie sich durch den braunlichen Sporenstaub mehr oder weniger rostbraunlich Die Lamellenschneiden sind bei einigen Arten durch das Vorkommen von Cheilozystiden gewimpert Die Hyphen lassen sich oft durch Jodreagenzien abfarben Schallen konnen vorkommen oder fehlen Auch Zystiden konnen in unterschiedlicher Form vorkommen Die Basidien sind 2 oder 4 sporig Die in der Regel mehr oder weniger braunlich gefarbten Basidiosporen konnen unterschiedlich geformt sein von fast kugelig bis langlich und dunn bis dickwandig sein Sie sind glatt oder ornamentiert lassen sich aber nicht mit Jod anfarben Ein Keimporus ist normalerweise nicht vorhanden 2 Systematik BearbeitenNachdem viele ehemals zu den Schleierlingsverwandten gehorende Gattungen anderen Familien zugeordnet wurden so z B die Falblinge Hebeloma Sumpfschnitzlinge Naucoria und Wurzelschnitzlinge Phaeocollybia zu den Hymenogastraceae 3 bildeten die Gattungen Cortinarius und Thaxterogaster welche nur sequestrate Arten enthielt d h gestielt bauchpilzartige mit reduzierten oder umgeformten Lamellen ohne aktive Sporenabschleuderung die Familie der Cortinariaceae 4 Inzwischen Stand 2022 wurde die Gattung Cortinarius aufgespalten und die Gattung Thaxterogaster durch viele Arten mit agaricoiden Fruchtkorpern mit Hut Stiel und Lamellen an der Hutunterseite erweitert 4 Somit enthalt die Familie der Schleierlingsverwandten folgende zehn Gattungen 4 Gattung Aureonarius Gattung Austrocortinarius Gattung Calonarius Gattung Schleierlinge Cortinarius Gattung Cystinarius Gattung Hygronarius Gattung Mystinarius Gattung Phlegmacium Gattung Thaxterogaster Gattung VolvonariusSpeisewert und Giftigkeit BearbeitenIn dieser Familie gibt es sehr wenige Speisepilze Am bekanntesten sind die Schleiereule Phlegmacium praestans der Semmelgelbe Schleimkopf Phlegmacium varium und der Reifpilz Cortinarius caperatus syn Rozites caperata An todlich giftigen Pilzen sind der Orangefuchsige Raukopf Cortinarius orellanus und der Spitzgebuckelte Raukopf Cortinarius rubellus syn Cortinarius speciosissimus zu nennen die das Orellanus Syndrom verursachen Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Marcel Bon Pareys Buch der Pilze 1 Auflage Kosmos Stuttgart 2005 ISBN 3 440 09970 9 englisch The mushrooms and toadstools of Britain and Northwestern Europe Ubersetzt von Till R Lohmeyer uber 1500 Pilze Europas Einzelnachweise Bearbeiten Richard P Korf Report N S 1 of the Committee for Fungi and Lichens on proposals to conserve and or reject names In Taxon Band 37 1988 S 450 463 ima mycology org PDF 941 kB Paul F Cannon Paul M Kirk Fungal families of the world CABI Europe Wallingford Oxfordshire UK 2007 ISBN 978 0 85199 827 5 S 87 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche P Brandon Matheny Judd M Curtis Valerie Hofstetter M Catherine Aime Jean Marc Moncalvo Major clades of Agaricales a multilocus phylogenetic overview In Mycologia Band 98 Nr 6 1 November 2006 ISSN 0027 5514 S 982 995 doi 10 1080 15572536 2006 11832627 PMID 17486974 a b c Kare Liimatainen Jan T Kim Lisa Pokorny Paul M Kirk Bryn Dentinger Taming the beast a revised classification of Cortinariaceae based on genomic data In Fungal Diversity Band 112 Nr 1 Januar 2022 ISSN 1560 2745 S 89 170 doi 10 1007 s13225 022 00499 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cortinariaceae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Martin Brandle Leiter ad interim Cortinariaceae Schleierlingsartige Risspilze Haarschleierlinge In Informationszentrum Chemie Biologie Pharmazie Eidgenossische Technische Hochschule Zurich ETHZ Zurich abgerufen am 27 Juli 2012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schleierlingsverwandte amp oldid 230809026