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Die Schlacht um Fort Curuzu war eine wahrend des Tripel Allianz Kriegs zwischen Paraguay und Brasilien ausgefochtene Schlacht im September 1866 Eine kombinierte Land und Seestreitmacht Brasiliens kampfte hierbei die paraguayischen Artilleriebatterien bei Curuzu am Ufer des Rio Paraguay nieder Ziel der Brasilianer war es den Flusslauf fur einen weiteren Vorstoss in Richtung Norden und damit in Richtung des starken Verteidigungskomplexes Humaita Curupayti welcher den Flusszugang ins paraguayische Kernland bewachte zu forcieren und zu sichern Die Schlacht endete nach drei Tagen mit einem Sieg der Brasilianer Schlacht um Fort CuruzuTeil von Tripel Allianz KriegBrasilianische Panzerschiffe eroffnen das Feuer auf die Landwerke bei Curuzu Im Vordergrund links ist das sinkende Panzerschiff Rio de Janeiro zu erkennen Zeichnung aus den 1890er Jahren Datum 1 bis 3 September 1866Ort Rio Paraguay sudlich Humaita ParaguayAusgang Brasilianischer SiegFolgen Eroberung des Sperrforts bei Curuzu Zuruckdrangen der Streitkrafte Paraguays in Richtung Curupayti und damit auch in Richtung Humaita durch die brasilianischen Truppen KonfliktparteienParaguay 1842 Paraguay Brasilien 1822 BrasilienBefehlshaberParaguay 1842 Manuel Antonio Jimenez Brasilien 1822 Manuel Marques de SousaTruppenstarke2 830 Soldaten13 Geschutze an Land improvisierte Minen 8 400 Soldaten5 Panzerschiffe7 Kanonenboote6 TransportschiffeVerluste832 Gefallene 1 300 Verwundete13 Geschutze zerstort 213 Gefallene628 Verwundete1 Panzerschiff gesunken4 Panzerschiffe beschadigtWichtige militarische Kampagnen Belagerungen und Schlachten des Tripel Allianz Krieges 1 Phase Paraguays Offensiven gegen Brasilien und Argentinien 1864 1865 Mato Grosso Feldzug Corrientes Riachuelo Yatay Uruguayana2 Phase Alliierte Gegenoffensive und Stellungskrieg vor Humaita 1866 1867 Itapiru Estero Bellaco Tuyuti I Yatayti Cora Boqueron Sauce Curuzu Curupayti3 Phase Wiederaufnahme der alliierten Offensive und Eroberung des Kernlandes Paraguays 1867 1868 Tuyuti II Humaita Ytororo Avahy Ita Ivate4 Phase Schlussoffensive der Alliierten und totale Niederlage Paraguays 1869 1870 Piribebuy Acosta Nu Cerro Cora Inhaltsverzeichnis 1 Die paraguayische Verteidigung 2 Die brasilianischen Streitkrafte 3 Verlauf der Schlacht 4 Verluste 5 Folgen 6 Nachspiel 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseDie paraguayische Verteidigung BearbeitenDie paraguayischen Truppen bei Curuzu bestanden aus 2 830 Soldaten und insgesamt 13 hinter Erdwerken gut verschanzten Geschutzen darunter acht 32 Pfunder und ein schweres 60 Pfunder Parrotgeschutz Daneben verfugten die Verteidiger zudem uber eine nicht genau bekannte Anzahl vermutlich etwa 40 bis 50 von im Fluss ausgelegten Minen Diese Sprengkorper waren entweder knapp unter der Wasseroberflache fest an Pfahlen angebracht oder wurden quasi als eine Art Treibmine von den Paraguayern ausgesetzt Diese den Rio Paraguay hinabtreibenden Minen stellten die vermutlich grosste Gefahr fur die brasilianischen Schiffe wahrend der gesamten Kampagne auf dem Fluss dar 1 Die mit Kontaktzundern versehenen Minen trugen in einem verzinkten Behalter zwischen 150 und 680 Kilogramm Schwarzpulver Befehlshaber der paraguayischen Truppen in Curuzu war Coronel Manuel Antonio Jimenez Die brasilianischen Streitkrafte BearbeitenZum Angriff auf die Festungsanlage bei Curuzu hatten die Brasilianer rund 8 400 Soldaten darunter auch Marineinfanterie zusammengezogen Diese Truppen wurden im 2º Corpo do Exercito Brasileiro II brasilianisches Armeekorps zusammengefasst Von der Flussseite her sollte der Angriff von den vier modernen Panzerkanonenbooten Brasil Barroso Rio de Janeiro und Tamandare alle Schiffe waren zwischen Marz 1865 und Fruhjahr 1866 in Dienst genommen worden dem Turmpanzerschiff Lima Barros sowie von den ungepanzerten Kanonenbooten Greenhalgh Beberibe Belmonte Araguari Ipiranga Parnaiba und Ivai unterstutzt werden Die nicht gepanzerten Kanonenboote welche sehr anfallig gegenuber Beschuss mit Granaten waren sollten nach Moglichkeit jedoch im Hintergrund bleiben und sich vor allem auf die Sicherung der Truppenanlandungen konzentrieren Befehlshaber des 2º Corpo do Exercito Brasileiro war Tenente General Manuel Marques de Sousa Conde de Porto Alegre Verlauf der Schlacht BearbeitenDie brasilianischen Streitkrafte waren zunachst seit Juli 1866 in Corrientes und in Cerrito fur den geplanten Angriff zusammengezogen worden Der Verband lief schliesslich am 30 August 1866 in Richtung Curuzu aus In den fruhen Morgenstunden des 1 September gegen 5 00 Uhr wurden die ersten brasilianischen Truppen etwa 800 Mann Marineinfanterie rund zweieinhalb Kilometer sudwestlich von Curuzu gegen nur sehr geringen Widerstand angelandet Die Verteidiger hatten sich fast vollstandig hinter die Erdschanzen von Curuzu zuruckgezogen Zudem wurden beide Seiten vorerst durch dichten Bodennebel behindert Gegen 7 30 Uhr naherten sich die brasilianischen Panzerschiffe den Befestigungen und eroffneten eine halbe Stunde spater das Feuer Rund vier Stunden lang duellierten sich die funf Panzerschiffe mit dem Fort Hierbei erzielten die paraguayischen Batterien zahlreiche Treffer auf den Schiffen Obgleich diese oberflachlich betrachtliche Schaden hinnehmen mussten fast alle Einheiten verloren teils die Masten oder den Schornstein und wiesen eine Vielzahl von Einschlagdellen auf den Panzerungen auf wurde keines ernsthaft beschadigt oder gar ausser Gefecht gesetzt Im Gegenzug konnten die Panzerkanonenboote rund die Halfte der Geschutze des Forts zerstoren Die paraguayischen Artilleristen erlitten hierbei schwere Verluste vor allem durch Schrapnellgeschosse die uber den Stellungen explodierten Bis in die Mittagsstunden konnten sudlich von Curuzu rund 4 000 brasilianische Soldaten angelandet werden Diese unternahmen gegen 15 00 Uhr einen ersten Sturmangriff auf die Erdwerke welcher allerdings mit erheblichen Verlusten etwa 100 Gefallene rund 300 Verwundete fur die Angreifer abgewehrt werden konnte Da in den Nachmittagsstunden erneut Nebel aufkam wurden die Angriffe fur diesen Tag daraufhin eingestellt nbsp Brasilianische Panzerschiffe eroffnen das Feuer auf die Landwerke bei Curuzu Im Vordergrund links ist das sinkende Panzerschiff Rio de Janeiro zu erkennen Zeichnung aus den 1890er Jahren Am 2 September erneuerten die Brasilianer ihren Angriff Doch auch an diesem Tag gelang es den mittlerweile stark geschwachten Verteidigern alle Vorstosse abzuwehren Die brasilianischen Panzerkanonenboote begannen ab 9 00 Uhr morgens mit einem erneuten Bombardement der Erdwerke Mit nur mehr drei oder vier einsatzbereiten Geschutzen leisteten die Paraguayer heftigen Widerstand doch waren alle Kanonen des Forts bis zum Nachmittag ausser Gefecht gesetzt Dennoch erlitten die Brasilianer an diesem Tag den schwersten Verlust wahrend der Schlacht Das Panzerkanonenboot Rio de Janeiro 871 Tonnen lief in den Mittagsstunden auf eine oder zwei der paraguayischen Schwarzpulver Flussminen 2 Die heftige Explosion riss ein Loch unterhalb des Achterschiffes in den Rumpf woraufhin das Heck abknickte und das Panzerschiff rasch zu sinken begann Mit dem Schiff gingen 53 Besatzungsangehorige unter darunter auch der Kommandant Primeiro Tenente Joaquin Alves Coelho 61 Mann darunter auch der Schiffsarzt konnten von Beibooten der anderen Schiffe gerettet werden 3 Obgleich die Lage der paraguayischen Verteidiger nach dem Ausfall aller Geschutze und nach schweren Verlusten rund 60 Prozent aller Soldaten waren bereits gefallen oder verwundet quasi unhaltbar geworden war und somit eine Eroberung des Forts in greifbare Nahe geruckt war brachen die Brasilianer nach dem Verlust der Rio de Janeiro samtliche Angriffe an diesem Tag ab nbsp Am Morgen des 3 September 1866 sturmten rund 4 000 brasilianische Soldaten mit starker Artillerieunterstutzung gegen die Erdwerke an Diesem Grossangriff konnten die Verteidiger nichts mehr entgegensetzen weswegen sich der Kommandant in Curuzu Coronel Manuel Antonio Jimenez und rund 800 bis 900 paraguayische Soldaten zu einem Ruckzug in Richtung des weiter flussaufwarts gelegenen Forts von Curupayti entschieden Obgleich die sporadischen Ruckzugsgefechte noch bis in die Mittagsstunden anhielten war das Festungsgelande von Curuzu am Nachmittag des 3 September fest in der Hand der Brasilianer womit die Schlacht ihr Ende fand nbsp Das beschadigte brasilianische Panzerkanonenboot Brasil nach der Schlacht Die Stumpfe der abgeschossenen Masten und die Dellen von Treffern auf der gepanzerten Zentralbatterie sind deutlich zu erkennen Verluste BearbeitenDie Truppen Paraguays erlitten wahrend der Schlacht schwere Verluste Diese waren vor allem durch die Schrapnelle der Panzerschiffe verursacht worden welche uber den ungedeckten Stellungen der Paraguayer explodiert waren Insgesamt 832 Paraguayer waren gefallen die Zahl der Verwundeten lag bei rund 1 300 Von diesen wiederum konnte ein Teil 300 auf dem Ruckzug mitgenommen werden Aufgerechnet durften die paraguayischen Verluste bei rund 1 800 Soldaten gelegen haben inklusive der Gefangenen Die Brasilianer hatten im Vergleich hierzu wesentlich geringere Verluste 213 Mann waren gefallen ein Viertel der Todesopfer war alleine auf den Untergang der Rio de Janeiro zuruckzufuhren und 628 Mann waren verwundet worden Die Flussflottille der Brasilianer erlitt bei dem Angriff jedoch teils betrachtliche Schaden Indessen nur ein Schiff verloren ging durch Minentreffer hatten alle beteiligten Panzerkanonenboote erheblich zerschossene Aufbauten sowie abgerissene Masten und Schornsteine zu verzeichnen Folgen BearbeitenDer Kampf um das Fort Curuzu endete mit einem Sieg der brasilianischen Streitkrafte wobei indessen ersichtlich geworden war dass die paraguayischen Truppen auch wenn diese waffentechnisch und zahlenmassig deutlich unterlegen waren zum erbitterten Widerstand entschlossen waren Der Erfolg bei Curuzu ebnete den Brasilianern und ihren Verbundeten den Weg in Richtung des wesentlich starker ausgebauten Festungskomplexes Humaita Curupayti Die verlustreichen Kampfe um diese Sperrwerke die auch als Gibraltar Sudamerikas bezeichnet wurden standen den Verbundeten noch bevor und sie sollten mehr als zwei Jahre andauern Nachspiel BearbeitenAngeblich wegen mangelnder Kampfbereitschaft und wegen Feigheit vor dem Feind liess der Diktator Paraguays Francisco Solano Lopez am 10 September 1866 mehr als 60 Angehorige des an den Kampfen um Curuzu beteiligen 10 Infanteriebataillons liquidieren 4 Literatur BearbeitenDonato Hernani Dicionario das Batalhas Brasileiras Editora Ibrasa Sao Paulo 1996 Doratioto Francisco Fernando Monteoliva Maldita Guerra Nova Historia da Guerra do Paraguai Companhia das Letras Sao Paulo 2002 Gratz George A The Brazilian Imperial Navy Ironclads 1865 1874 In Preston Antony Warship 1999 2000 Conway Maritime Press London 1999 Hooker T D The Paraguayan War Foundry Books Nottingham 2008 Munoz Javier Romero The Guerra Grande The War of the Triple Alliance 1865 1870 Decision Games Bakersfield 2011 Weblinks BearbeitenInformationen zum Kanonenboot Rio de Janeiro portugiesisch Zur Schlacht bei Curuzu portugiesisch Einzelnachweise Bearbeiten Kennedy Andrew J La Plata Brazil and Paraguay During the Present War Stanford London 1869 S 104 Gratz George A The Brazilian Imperial Navy Ironclads 1865 1874 In Preston Antony Warship 1999 2000 Conway Maritime Press London 1999 S 150 http www naval com br ngb R R028 R028 htm Hooker T D The Paraguayan War Foundry Books Nottingham 2008 S 61 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht um Fort Curuzu amp oldid 212302860