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In der Schlacht an den Kaudinischen Passen im Jahre 321 v Chr erlitten die Romer gegen die Samniten im Zweiten Samnitenkrieg eine demutigende Niederlage Darauf Bezug nehmend bezeichnet die Redewendung kaudinisches Joch eine schmachvolle Erniedrigung Schlacht an den Kaudinischen PassenTeil von 2 SamnitenkriegDatum 321 v Chr Ort an den Kaudinischen PassenAusgang Sieg der SamnitenKonfliktparteienSamniten Romisches ReichBefehlshaberGaius Pontius Titus Veturius Calvinus Spurius Postumius AlbinusTruppenstarkekeine Angaben 40 000 1 oder 50 000 2 Verlustegering gering Inhaltsverzeichnis 1 Historischer Hintergrund 2 Ausloser und Verlauf der Schlacht 3 Folgen der Entscheidung 4 Historizitat 5 Literatur 6 EinzelnachweiseHistorischer Hintergrund BearbeitenIn den insgesamt drei Samnitenkriegen ging es um die Kontrolle und Vorherrschaft in Kampanien durch die noch junge Romische Republik uber die Samniten den ansassigen Stammen in Samnium Ausloser und Verlauf der Schlacht BearbeitenDie Schlacht war Folge einer samnitischen Kriegslist Der samnitische Feldherr Gaius Pontius erfuhr dass sich die Heere der beiden Konsuln in Calatia bei Capua befanden Er liess samnitische Soldaten als Hirten verkleiden und von den Romern gefangen nehmen Diese verbreiteten dann das Gerucht dass die Samniten das mit Rom verbundete Luceria in Apulien belagern Tatsachlich reagierten die Romer als sie von dieser Nachricht erfuhren wie erwartet Sie witterten die Chance die Samniten in einer Schlacht zu besiegen und eilten Richtung Luceria wobei sie unvorsichtigerweise den schnellsten Weg wahlten namlich den uber die nicht mehr genau lokalisierbaren Kaudinischen Passe Furculae Caudinae eigentlich Kaudinische Gabeln da sich hier der Weg gabelte in der Nahe der samnitischen Stadt Caudium der von den Samniten kontrolliert wurde Der Pass war links und rechts von hohen Bergen umgeben Als die Romer ihn erreichten fanden sie den Ausgang durch umgesturzte Baume und Felsbrocken versperrt Nun wollten die Romer umkehren doch die Samniten blockierten auch den ruckwartigen Eingang des Passes sodass die Romer in der Falle sassen Dem Bericht des Titus Livius zufolge sandte Gaius Pontius nun einen Brief an seinen Vater Herennius mit der Frage wie er nun weiter vorgehen solle Zunachst erhielt er die Antwort er solle die Romer abziehen lassen Dies kam fur ihn nicht in Frage also sandte er erneut einen Brief woraufhin Herennius antwortete er solle die Romer bis auf den letzten Mann niedermachen Gaius Pontius habe dann gefragt ob es keinen Mittelweg gebe woraufhin er die Antwort erhielt ein Mittelweg sei in diesem Fall eine grosse Dummheit Wenn man darauf verzichte die Romer durch Gnade zum Frieden zu zwingen sei eine Fortsetzung des Krieges unausweichlich und in diesem Fall musse man versuchen Rom so hart wie moglich zu treffen Demutige man die Romer hingegen wurden sie mit aller Macht auf Rache sinnen Dennoch entschied sich Pontius wie es heisst fur einen solchen Mittelweg Er schlug den beiden romischen Konsuln die das gefangene Heer anfuhrten vor dass sie abziehen durften wenn sie im Gegenzug Geiseln zur Sicherheit stellten und sich bereit erklarten ihr Heer der demutigenden Prozedur zu unterwerfen unter dem Joch hindurchziehen zu lassen Da die Romer nach mehreren Tagen dem Hungertod nahe waren willigten sie nach einer Rede des angesehenen Legionslegaten L Cornelius Lentulus ein und liessen sich unterjochen Folgen der Entscheidung BearbeitenDie antiken Geschichtsschreiber berichten ubereinstimmend dass der Senat der Romer den von den Samniten aufgezwungenen Vertrag foedus ablehnte Da der Wunsch nach Vergeltung sehr gross war zog der Konsul Publilius Philo bereits 320 v Chr wieder gegen Caudium und Papirius Cursor gegen die Stadt Luceria wo sich die romischen Geiseln befunden haben sollen Nachdem die Romer bei Caudium einen Erfolg erzielt hatten flohen die Samniten nach Luceria das von Cursor belagert wurde Schliesslich ergab sich die samnitische Besatzung lieferte die Geiseln aus und unterjochte sich den Romern Historizitat BearbeitenIn der modernen Forschung ist man sich weitgehend daruber einig dass die Ablehnung des Vertrages und die Vergeltungsaktionen der Romer unhistorisch sind Ebenso soll die samnitische List eine Erfindung der Geschichtsschreiber sein um die erhebliche Niederlage der Romer herunterzuspielen Literatur BearbeitenLukas Grossmann Roms Samnitenkriege Historische und historiographische Untersuchungen zu den Jahren 327 bis 290 v Chr Dusseldorf 2009 S 54 83 Nicholas Horsfall The Caudine Forks Topography and illusion In Papers of the British School at Rome Band 50 1982 S 45 52 Einzelnachweise Bearbeiten Dion Hal ant XVI 1 4 App Samn 4 5 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht an den Kaudinischen Passen amp oldid 230363225