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Das Schiesshaus ist ein Rokoko Bauwerk in Heilbronn Den Namen Schiesshaus hat das um 1770 erbaute Gebaude von seiner ursprunglichen Verwendung als Schutzenhaus es war ausserdem auch das Saalgebaude des gleichzeitig begrundeten Heilbronner Pferdemarkts Das Gebaude befindet sich jeher im Besitz der Stadt Heilbronn und hat bereits unterschiedlichsten Zwecken gedient Schiesshaus in HeilbronnPortalinschrift mit Datierung 1771Pavillon beim Schiesshaus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Einzelnachweise 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenDas Schutzenwesen in Heilbronn reicht bis zum Mittelalter zuruck Bereits im 16 Jahrhundert wurden Preisschiessen abgehalten und eine Schutzenordnung erlassen Das erste Heilbronner Schutzenhaus lag auf dem linken Neckarufer beim Bruckentor Es wurde im Dreissigjahrigen Krieg zerstort anschliessend als Lazarett wiederaufgebaut 1667 wieder als Schutzenhaus genutzt und zu Beginn des 18 Jahrhunderts erneut zerstort Man erbaute zwar rasch ein neues Schutzenhaus in der Nahe des Kranen es fiel jedoch bereits 1734 1735 dem Ausbau der Stadtbefestigung zum Opfer Das heutige Schiesshaus an der Frankfurter Strasse lag wie schon seine Vorgangerbauten ausserhalb der Stadtmauern namlich auf dem Festplatz Hammelwasen Es wurde von 1769 bis 1771 unter Baurat Georg Heinrich von Rosskampff nach Entwurfen von Johann Christoph Keller als zweigeschossiger Saalbau im Stil des Rokoko erbaut Hinter dem Gebaude legte man Schiessbahnen an Auf dem Hammelwasen fand ausser Schutzenfesten seit 1770 auch der Heilbronner Pferdemarkt statt Nach Ende der reichsstadtischen Zeit diente das Gebaude wechselnden Zwecken 1813 war es Quarantanestation fur die vom Russlandfeldzug 1812 heimkehrenden wurttembergischen Soldaten 1816 war das Gelande Festplatz der Heilbronner Harmoniegesellschaft 1827 fand dort die Heilbronner Gewerbeausstellung statt 1840 und 1851 hielt man dort Liederfeste ab 1846 ein Turnfest und in den Jahren 1848 und 1849 revolutionare Volksversammlungen 1865 wurde hier das Schiessen des Neckarkreises ausgetragen 1874 und 1888 das Wurttembergische Landesschiessen Im spaten 19 Jahrhundert hatte sich die Stadt um das Gebaude herum nach Westen ausgedehnt die Bahnhofsvorstadt war entstanden Fur die immer weiter reichenden Feuerwaffen der Schutzen musste man anderswo grossere Schiessstande errichten das Schutzenhaus verlor damit seine Funktion 1929 gab es Uberlegungen das Schiesshaus abzureissen wogegen sich die Bezirksgruppe Heilbronn des Schwabischen Heimatbunds erfolgreich einsetzte 1 Vor der Zerstorung durch den Luftangriff auf Heilbronn im Dezember 1944 und anderen Beschadigungen wahrend des Zweiten Weltkriegs blieb das Gebaude weitgehend verschont Das Untergeschoss beherbergte von Marz bis November 1946 die Redaktion der Heilbronner Stimme spater zog die Stadtbibliothek Heilbronn in das Gebaude Der Festsaal im Obergeschoss diente in der Nachkriegszeit als Notkirche und Ratssaal Dieser 120 m grosse Saal im Obergeschoss beeindruckt vor allem durch seine Stuckaturen Sie wurden 1785 vom Mannheimer Stuckateur Johann Sigismund Hezel ausgefuhrt und zeigen die Allegorien der vier Jahreszeiten des Handels Handwerks der Jagd und der Landwirtschaft In der Supraporte sind Gemalde des Theatermalers Sebastian Holzhey aus Stuttgart enthalten die Landschaften allegorischer Art darstellen Die Frankfurter Strasse wurde noch im 19 Jahrhundert unter anderem aus Grunden des Hochwasserschutzes auf ein hoheres Niveau verlegt 2 Die umliegenden Gebaude wurden alle spater erbaut deshalb scheint heute das ehemals ebenerdige Schiesshaus von der Strasse aus betrachtet in einer Senke zu stehen Der Garten hinter dem Gebaude wurde erst 1978 angelegt von der historischen Gartenanlage um das Gebaude sind lediglich die Torpfosten und der ebenfalls aus dem 18 Jahrhundert stammende Gartenpavillon erhalten Einzelnachweise Bearbeiten Joachim Friedl Heimatbund rettete Schiesshaus In Heilbronner Stimme 1 Marz 2010 bei stimme de abgerufen am 30 Mai 2010 https www2 landesarchiv bw de ofs21 olf struktur php bestand 17500 amp sprungId 349271 amp letztesLimit suchenLiteratur BearbeitenHelmut Schmolz Hubert Weckbach Heilbronn mit Bockingen Neckargartach Sontheim Die alte Stadt in Wort und Bild Band 1 Fotos von 1860 bis 1944 Konrad Weissenhorn 1966 Band 2 Fotos von 1858 bis 1944 Konrad Weissenhorn 1967 Ilse Fischer Statten der Geselligkeit in und um Heilbronn In Historischer Verein Heilbronn 20 Veroffentlichung Heilbronn 1951 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schiesshaus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schiesshaus Heilbronn49 140972222222 9 2065277777778 Koordinaten 49 8 27 5 N 9 12 23 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schiesshaus Heilbronn amp oldid 233903727