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Der Scherz Verlag war ein Schweizer Buchverlag mit dem Geschaftssitz in Bern Der Verlag wurde 1939 gegrundet und 2003 vom Frankfurter S Fischer Verlag ubernommen nachdem der Scherz Verlag bereits 1996 durch den Verkauf an die Holtzbrinck Gruppe seine Unabhangigkeit verloren hatte Vom S Fischer Verlag werden weiterhin Bucher vor allem Spannungsliteratur Krimis und Erinnerungsliteratur unter dem Namen Scherz herausgegeben Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Erfolge 3 Erkennungszeichen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Scherz Verlag wurde vom Buchhandler Alfred Scherz gegrundet 1 Alfred Scherz wurde am 28 Oktober 1903 in Bern geboren Er war der Sohn von Emma Scherz Buchschacher aus Eriswil sowie von Ernst Scherz Seine Eltern heirateten 1902 Der Vater Ernst Samuel Scherz 1877 1957 arbeitete als Direktor der Berner Kantonalbank Sein Grossvater vaterlicherseits war Samuel Scherz 1842 1932 Armeninspektor sowie Amtsrichter in Bern und Mitbegrunder der Sozialdemokratischen Partei in Bern Seine Grossmutter vaterlicherseits war Susette Luchsinger Silberschmiedin in Bern 1838 1915 Die Ahnen der Familie kamen aus Frutigen und fuhrten ursprunglich den Familiennamen Scharz Ab Mitte des 19 Jahrhunderts nannte sich die Familie Scherz Alfred Scherz wuchs mit seinen beiden Schwestern Dora und Verena sowie seinem jungeren Bruder Ernst auf Sein Bruder Ernst geboren 1909 war Hoteldirektor des Funf Sterne Superior Hotels Gstaad Palace in der Schweiz welches seit 1938 durch die Familie Scherz gefuhrt wird Alfred Scherz besuchte u a die Handelsschule in Neuenburg Nach einjahrigem Besuch der Ecole de Commerce absolvierte er von 1919 bis 1922 eine Buchhandlerlehre in der Buchhandlung G A Baschlin in Bern Nach dem Tod des Inhabers im Jahr 1922 ging Alfred Scherz zur Weiterbildung nach Paris und London Von 1924 bis 1926 war Alfred Scherz 1 Angestellter in der Verlagsbuchhandlung Rascher in Zurich 1926 heiratete Alfred Scherz die Sopranistin und Konzertsangerin Elsa Meister 1901 1977 Elsa Meister war die Tochter von Frieda Elsa Meister 1865 1939 und dem Fabrikanten Carl Meister aus Langenthal 1860 1930 1926 erwarb Alfred Scherz die Buchhandlung G A Baschlin welche er in die Alfred Scherz amp Co umfirmierte und zeitweise den Samann als Signet fuhrte Aus der Ehe von Alfred Scherz und Elsa Meister gingen zwei Tochter hervor Die altere Tochter Sigrid Scherz geboren 1927 heiratete den Buchhandler Kurt Kirchhofer geboren 1924 und die jungere Tochter Eva Scherz geboren 1929 den Verleger Rudolf Streit geboren 1928 1932 zog Alfred Scherz von der Amthausgasse 6 in die Marktgasse in Bern um 1938 hatte Alfred Scherz mit dem Verlegen der ersten Bucher begonnen und grundete am 1 Oktober 1939 den Alfred Scherz Verlag 1950 grundete Alfred Scherz gemeinsam mit Henry Goverts 1892 1988 fur den Vertrieb und die Lizenzen in der Bundesrepublik Deutschland den Scherz Goverts Verlag in Stuttgart In seiner Freizeit betatigte Alfred Scherz sich als passionierter Maler In seinem gastfreundlichen Haus verkehrten zahlreiche Schriftsteller Musiker und Maler Alfred Scherz verstarb am 4 Dezember 1956 in Bern Nach dem plotzlichen Tod von Alfred Scherz infolge eines Herzinfarkts wurde das Familienunternehmen durch die beiden Schwiegersohne fortgefuhrt 1957 trennten die Schwiegersohne sich von Henry Goverts Mit Gesellschaftervertrag vom 22 Juli 1957 entstand die Scherz Verlag GmbH mit Sitz in Munchen Alleiniger Gesellschafter der Scherz Verlag GmbH Munchen war die Scherz Verlag AG Bern Verlagsleiter Heinz Kluters verlieh dem Verlag ab 1962 eine journalistische Note Seiner Initiative entstammen die Facsimile Querschnitte durch beruhmte Zeitungen Ab 1963 folgte die Teilung des Familienunternehmens in zwei unabhangige Aktiengesellschaften So fuhrte Rudolf Streit Scherz die Geschafte der Scherz Verlag AG und Kurt Kirchhofer Scherz die Buchhandlung Scherz AG Im Januar 1968 verhandelte Rudolf Streit Scherz mit dem Bertelsmann Konzern und erwarb den 1844 gegrundeten Rutten Loenig Verlag 1968 gehorten der Scherz Verlagsgruppe weiterhin der Phoenix Verlag sowie der Spectrum Verlag an Ende Februar 1968 erfolgte die fristlose Entlassung des Munchener Verlagsleiters Heinz Kluters weil dieser neben seiner Scherz Arbeit gemeinsam mit seiner Ehefrau ein eigenes konkurrierendes Taschenbuchunternehmen grundete Eingetragener Geschaftsfuhrer beim Registergericht in Munchen war neben Rudolf Streit Scherz bis 1984 seine Ehefrau Eva Streit Scherz welche sich als Buchhandlerin Lektorin und Verlagskauffrau im Unternehmen betatigte Gemeinsam mit seiner 2 Ehefrau Ursula Streit geboren 1940 aufgewachsen in Fulda leitete Rudolf Streit Scherz den Verlag bis zum Verkauf an die Holtzbrinck Gruppe im Jahr 1996 Im Jahr 1999 erfolgte die Grundung der Rudolf und Ursula Streit Stiftung Rudolf Streit Scherz verstarb am 8 Marz 2001 im Alter von 73 Jahren nach einer schweren Erkrankung Erfolge BearbeitenZu den grossten Erfolgen des Scherz Verlages zahlt die Erstausgabe von Alexander Solschenizyns Archipel Gulag Zum Verlagsprogramm zahlten zu Beginn vor allem englische Literatur Autoren wie Upton Sinclair Pearl S Buck aber auch die Memoiren von Winston Churchill 1943 veroffentlichte Alfred Scherz Erstausgaben in deutscher Sprache von Agatha Christies Murder in Easy Das Sterben in Wychwood sowie Sad Cypress Morphium Spater war der Verlag fur die deutschsprachigen Ausgaben der James Bond Romane von Ian Fleming bekannt welche zusammen mit Romanen anderer Autoren als sogenannte phoenix Schocker von 1966 bis 1973 Band 1 bis 125 zunachst im Phoenix Verlag erschienen Von 1973 bis 1974 erfolgte eine Publikation dieser Taschenbuchserie als Action Krimis im Scherz Verlag Band 126 bis Band 138 Ab 1974 Band Nr 447 Helden sind gefahrlich von David Harper integrierte der Scherz Verlag die Action Krimis in die fortlaufenden Bandnummern der Scherz Krimireihe Sammler suchen die Bande 139 bis 446 als Action Krimis daher vergeblich 1993 erfolgten Veroffentlichungen der nicht im Phoenix Verlag erschienen Bond Romane Casino Royale Band 1402 Leben und sterben lassen Band 1411 und Diamantenfieber 1374 welche der Ullstein Verlag schneller veroffentlichte da dieser sich die Rechte bereits ab zirka 1963 von der Glidrose Limited sicherte Im Scherz Verlag erschien auch die Reihe Parnass Bucherei Ab 1947 veroffentlichte der Scherz Verlag zeitweise als gebundene Ausgabe Perkalineinband und Taschenbuchreihe Die schwarzen Kriminalromane Erstmals ab Band 290 Geld zahlt nicht alles von Ross MacDonald aus dem Jahr 1968 verwendete der Scherz Verlag die Bezeichnung Scherz Krimi 1979 erschien Band 705 Und kann ich nicht dein Erbe sein von Ellery Queen erstmals mit einer ISBN 3 502 50705 8 Diese bis zur 5 Ziffer verwendete ISBN Zahlenfolge blieb bis zum letzten Band erhalten Als 6 bis 9 Ziffer fugte der Verlag die fortlaufende Bandnummer in die ISBN ein welche sich ebenfalls auf dem jeweiligen Buchrucken befindet Erstmals 1971 unterbrach der Scherz Verlag die fortlaufende Nummerierung indem Band 362 Satanische Umarmung von Dominique Fabre nicht erschien Band 361 enthielt auf der Buchdeckelruckseite eine Vorankundigung In den danach veroffentlichten Banden z B 367 oder 387 fehlte in der Aufzahlung auf der letzten Seite die Nummer 362 Im Jahr 1988 konnte Band 1175 nicht publiziert werden Weitere Unregelmassigkeiten traten ab 1997 auf als zunachst Band 1594 und 1607 nicht erschienen Die Lucken hauften sich in der Folgezeit so dass Sammler auf insgesamt 44 Bande verzichten mussen Von Band 1 Das Eulenhaus von Agatha Christie aus dem Jahr 1947 bis einschliesslich Band 1812 Das verschwundene Portrat von Charles Atkins aus dem Jahr 2001 waren die schwarz weissen Streifen mit einem roten Titelfeld auf dem Buchrucken ein langjahriges Markenzeichen der Krimireihe Die Action Krimis bekamen von 1974 Band 447 bis 1976 Band 586 schwarz rote Streifen und von 1977 bis 1980 Band 770 ein schwarzes oder gelbes Titelfeld Die fortlaufende Zahlenfolge auf dem Buchrucken erschien bis 2004 und endete nach 57 Jahren mit Band 2025 Kurz vor Mitternacht von Agatha Christie In der von 1947 bis 2004 auf dem Buchrucken fortlaufend nummerierten Serie des Scherz Verlages erschienen insgesamt 1983 Bande Folgende 44 Bande existieren nicht in der Taschenbuchreihe des Scherz Verlages 362 angekundigt unter dem Titel Satanische Umarmung 1175 1594 1607 1722 1726 1729 1775 1776 angekundigt unter dem Titel Schimanskis Jacke Die Kunst des Mordens 1785 angekundigt unter dem Titel Jeffersons Wurde 1844 1894 1909 1911 1912 1914 1915 1917 1920 1924 bis 1926 1930 1960 1968 1974 1978 1985 1988 1992 bis 1995 2002 2009 angekundigt unter dem Titel Morden im Norden Die besten Kriminalgeschichten aus Skandinavien 2010 bis 2012 2013 angekundigt unter dem Titel ky Einer von uns beiden 2014 2016 2022 2023 2024 angekundigt unter dem Titel Im Zeichen des Lowen Erkennungszeichen BearbeitenZu den Erkennungszeichen des Scherz Verlages zahlte ab 1979 das Krimi Logo das eine Mauser 1934 in einer Umrandung zierte Literatur BearbeitenTenger Paul u Schmid Walter Alfred Scherz Meister Verlagsbuchhandler 1903 1956 Bern 1956 Der Spiegel 11 68 Verlage Scherz Kiste entleert 60 Jahre Scherz 1998 Beitrag vom 9 Marz 2001 im Mediendienst der Schweizer Kommunikationsbranche Kirchhofer Scherz Sigrid Scherz Alfred in Neue Deutsche Biographie Bd 22 S 706 Berlin 2005Weblinks BearbeitenCarmen Furger Scherz Alfred In Historisches Lexikon der Schweiz Sigrid Kirchhofer Scherz Scherz Alfred In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 706 Digitalisat Walliser Volksfreund vom 7 Dezember 1956 Todesnachricht Alfred Scherz https www e newspaperarchives ch Aus der Scherz Familiensaga https wernercatrina ch pdf firmengeschichten gstaad 01 pdfEinzelnachweise Bearbeiten zum Grunder siehe auch Sigrid Kirchhofer Scherz Scherz Alfred In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 706 Digitalisat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Scherz Verlag amp oldid 233561384