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Der Satz von Henkin benannt nach Leon Henkin ist ein Satz aus der mathematischen Logik Er beschaftigt sich mit der Frage wann die Terminterpretation zu einer vorgegebenen Menge von Ausdrucken einer Pradikatenlogik erster Stufe ein Modell dieser Menge ist Dieser Satz fuhrt sowohl zu einem alternativen Beweis des Godelschen Vollstandigkeitssatzes als auch zu einem Beweis des Satzes von Lowenheim Skolem Es sei F displaystyle Phi eine vorgegebene Menge von Ausdrucken einer Sprache L I S displaystyle L I S erster Stufe Ist F displaystyle Phi widerspruchsfrei das heisst lasst sich kein Ausdruck der Form f f displaystyle varphi land neg varphi daraus ableiten so sichert der Godelsche Vollstandigkeitssatz die Existenz eines Modells Auf Leon Henkin geht die Idee zuruck zur Konstruktion die Terminterpretation T F displaystyle mathcal T Phi heranzuziehen Dazu ist zunachst zu klaren unter welchen Voraussetzungen die Terminterpretation ein Modell fur die Ausdrucksmenge F displaystyle Phi ist Zum Satz von Henkin der genau diese Frage zum Gegenstand hat sind zwei Definitionen erforderlich Eine Ausdrucksmenge F displaystyle Phi heisst negationstreu wenn fur jeden Ausdruck f displaystyle varphi gilt dass F f displaystyle Phi vdash varphi oder F f displaystyle Phi vdash neg varphi das heisst ist ein Ausdruck nicht aus F displaystyle Phi ableitbar so ist dessen Negation ableitbar Eine Ausdrucksmenge F displaystyle Phi hat Beispiele wenn zu jedem Ausdruck der Form x f displaystyle exists x varphi ein Term t displaystyle t der Sprache existiert so dass x f f t x displaystyle exists x varphi rightarrow varphi frac t x aus F displaystyle Phi ableitbar ist Dabei steht f t x displaystyle varphi frac t x fur denjenigen Ausdruck der aus f displaystyle varphi entsteht wenn man die Variable x displaystyle x durch den Term t displaystyle t ersetzt Die Ausdrucksmenge kann also zu jeder Existenzbehauptung ein Beispiel vorweisen Satz von Henkin Ist F displaystyle Phi eine Ausdrucksmenge die widerspruchsfrei und negationstreu ist und Beispiele enthalt so gilt fur jeden Ausdruck f displaystyle varphi T F f F f displaystyle mathcal T Phi vDash varphi quad Leftrightarrow quad Phi vdash varphi dd Dabei bedeutet T F f displaystyle mathcal T Phi vDash varphi dass T F displaystyle mathcal T Phi ein Modell fur f displaystyle varphi ist Insbesondere ist also die Terminterpretation zu F displaystyle Phi auch ein Modell von F displaystyle Phi das heisst es gilt T F F displaystyle mathcal T Phi vDash Phi Widerspruchsfreie Mengen sind in der Regel weder negationstreu noch enthalten sie Beispiele Um den Satz von Henkin zum Beweis der Existenz eines Modells in Anwendung zu bringen muss man die Ausdrucksmenge F displaystyle Phi und die Symbolmenge S displaystyle S so erweitern dass die Voraussetzungen fur diese erweiterte Situation erfullt sind Das ist Henkins Beweis des Vollstandigkeitssatzes Ist die Symbolmenge von Anfang an hochstens abzahlbar so ist auch die erweiterte Symbolmenge hochstens abzahlbar Da dann auch die Menge der Terme hochstens abzahlbar ist stellt die Terminterpretation nach dem Satz von Henkin ein hochstens abzahlbares Modell dar und man erhalt leicht den Satz von Lowenheim Skolem Literatur BearbeitenHeinz Dieter Ebbinghaus Jorg Flum Wolfgang Thomas Einfuhrung in die mathematische Logik 4 Aufl Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 1998 ISBN 3 8274 0130 5 insbesondere Kapitel V 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Satz von Henkin amp oldid 164764792