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Das Teutoburger Wald Sanatorium Grotenburg war ein Sanatorium am Fuss der Grotenburg in Hiddesen heute Stadtteil von Detmold Der noch erhaltene Teil der Gartenanlage steht seit 1987 unter Denkmalschutz Gartenanlage des ehem Sanatoriums GrotenburgDatenOrt DetmoldArchitekt Dietrich BollmannBaujahr 1907Koordinaten 51 55 12 4 N 8 50 39 O 51 920122 8 844154 Koordinaten 51 55 12 4 N 8 50 39 O Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Sanatorium 2 2 Parkgelande 3 Manfred Fuhrmann 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Sanatorium Grotenburg geht auf den Nervenarzt Manfred Fuhrmann zuruck Die Planungen fur das Gebaude wurden im September 1906 vom Detmolder Architekten Dietrich Bollmann eingereicht wobei Fuhrmann wohl ebenfalls am Konzept mitgearbeitet hatte Der Bau begann bald darauf und im Herbst 1907 erfolgte die Einweihung Bis zum Ersten Weltkrieg war das Sanatorium hochst erfolgreich durch Fuhrmanns Abberufung an die Front wurde es aber wahrend der Kriegsjahre vernachlassigt so dass er es nach seiner Ruckkehr gewissermassen erneut aufbauen musste Ein weiterer Einschnitt ergab sich durch die Wirtschaftskrise ab 1930 Fuhrmann leitete das Sanatorium bis zu seinem Tod im Jahr 1939 Schon kurz danach Ende August 1939 beschlagnahmte die Wehrmacht das Gebaude und richtete hier bis Marz 1945 ein Reservelazarett ein Nach Kriegsende wurden dort Fluchtlinge aus Lettland und Estland untergebracht anschliessend diente es als Erholungsheim fur Mitarbeiter der Volksfursorge die das Gelande bereits 1941 kauflich erworben hatte und der Hamburger Gaswerke In den 1960er Jahren wurden diverse bauliche Veranderungen Abriss der Fachwerkhauser und der unteren Liegehalle inklusive Goldfischteich vorgenommen Der endgultige Verfall begann 1977 als das Sanatorium erneut den Besitzer wechselte und einem Landwirt aus Horste als Spekulationsobjekt diente Wahrend dieser Zeit brannte es in Sanatorium und Doktorhaus mehrfach Nachdem der Landwirt um 1985 in Konkurs gegangen war fiel das Gelande als Insolvenzmasse an die Detmolder Volksbank und einen Detmolder Immobilienverwalter Diese liessen die noch bestehenden Gebaude abreissen um das Grundstuck als Wohnungs Bauland ausweisen zu konnen 1 Architektur Bearbeiten nbsp Sanatorium um 1910Das ehemals 42 475 m grosse Grundstucke bestand aus drei Bereichen Ein kleiner Teil wurde durch das Sanatoriumsgebaude belegt der Rest war durch eine Kastanienallee etwa halftig in Park und Nutzgarten unterteilt Bereits sich im Nutzgartenteil befindende Gebaude wurden in die Anlage integriert so diente ein Haus von 1839 als Wohnhaus der Familie Fuhrmann sog Doktorhaus und Kuche fur die Patienten zwei Fachwerkhauser eine Scheune ein Stall ein Maschinenhaus und zwei Gewachshauser wurden ebenfalls weitergenutzt oder einer neuen Verwendung zugefuhrt Im Park dem heute unter Denkmalschutz stehenden Teil wurden im Norden und Suden zwei Liegehallen fur die Sanatoriumsgaste aufgestellt 1 Sanatorium Bearbeiten Das stilistisch durch Henry van de Velde beeinflusste Sanatorium war ein verputzter zweigeschossiger Ziegelbau auf Natursteinsockel mit hufeisenformigem Grundriss Das Kaltdach war mit roten Hohlziegeln gedeckt lediglich die Pavillons waren als Zimmer ausgebaut In den beiden seitlichen Flugeln lagen Gastezimmer und Bader im Mittelbau befanden sich im Obergeschoss Lesezimmer und Bibliothek im Erdgeschoss die Diele Von dort ging es nach Norden auf den Ehrenhof von wo eine Treppenanlage in den Park fuhrte Die Gesamtabmessungen des Gebaudes betrugen 30 21 Meter wobei der Mittelbau eine Breite von 14 Metern aufwies 1 Parkgelande Bearbeiten Der trapezformige sich nach Norden verengende Garten wurde im neobarocken Stil gestaltet Zum Sanatorium steigt das Gelande in vier Terrassenstufen an Nach Osten wird der Park durch eine Kastanienallee auf der gegenuberliegenden Seite im unteren Bereich durch eine Gruppe Nadelgeholze begrenzt Dort schliesst eine Hainbuchenhecke den Garten zur Strasse ab Die oberste Terrasse mit dem Sanatorium wird durch eine Werksteinstutzmauer mit aufgesetzten Pfeilern und einem weissen Holzgitter vom darunterliegenden Planum abgegrenzt An den Ecken standen kleine Pavillons Eine doppellaufige Freitreppe aus Werkstein fuhrt nach unten In der Mauer befindet sich eine Grottennische mit dem Torso einer Brunnenfigur aus Werkstein die ein Fabeltier reitet Die zweite Terrasse war ursprunglich in zwei quadratische Felder mit mittigen Rondellen und einem zentral durchlaufenden Weg gegliedert Die ebenfalls aus Werkstein gefertigte Stutzmauer ist von einer Mitteltreppe durchbrochen die zu einem Podest und von dort uber eine doppellaufige seitliche Freitreppe zur nachsten Ebene fuhrt Die Eibenhecke an der Mauer stammt vermutlich aus der Anlagezeit des Gartens Auf dem dritten Planum weist eine quadratische Bodenvertiefung noch auf ein ehemaliges Wasserbecken hin Eine Boschungskante separiert diese Terrasse von der nordlichsten Ebene 2 1 Nicht mehr erhalten sind 1 auf der zweiten Ebene eine Sonnenuhr mit darauf zulaufenden von Buchsbaumhecken gesaumten Kieswegen das Wasserbecken die westliche Kastanienallee die Liegehallen mit dem Goldfischteich auf der untersten Ebene die Pavillons seitlich der WerksteinmauerManfred Fuhrmann BearbeitenManfred Fuhrmann wurde am 2 April 1877 in Bad Oldesloe geboren Nach dem Gymnasialabschluss in Quedlinburg begann er auf Drangen seiner Eltern ein Studium der Medizin das er nach Zwischenstationen in Halle und Zurich an der Universitat Giessen abschloss Sein Spezialgebiet war dabei die Psychiatrie Ab 1902 war Fuhrmann 1 Assistenzarzt an der Heil und Pflegeanstalt Lindenhaus bei Lemgo bis es ihn schliesslich um 1907 nach Hiddesen zog Im Ersten Weltkrieg wurde Manfred Fuhrmann als Feldarzt an die Ostfront geschickt von der er 1918 mit einem Eisernen Kreuz 1 Klasse und Malaria heimkehrte 1929 trat Fuhrmann in die NSDAP ein aus der er aber am 1 Januar 1933 austritt nachdem man ihn seiner Amter enthoben hatte weil er fur untragbar gehalten wurde Am 5 August 1939 starb Manfred Fuhrmann nach langer schwerer Krankheit 3 Literatur BearbeitenRoderich Fuhrmann Das Teutoburger Wald Sanatorium Grotenburg in Hiddesen bei Detmold und die Prinzipien des Heimatschutzstiles In Baumeister und Architekten in Lippe Hrsg von Eckart Bergmann und Jochen Georg Guntzel Aisthesis Verlag Bielefeld 1997 ISBN 3 89528 206 5 Manfred Fuhrmann Dr med Manfred Fuhrmann und das Sanatorium Grotenburg In Dorfchronik Hiddesen Kneipp und Verkehrsverein Hiddesen e V Detmold 2005 ISBN 3 00 019695 1 Geschichte des Sanatoriums und des Parks bei LWL GeodatenKultur des Landschaftsverbandes Westfalen LippeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Sanatorium Grotenburg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Roderich Fuhrmann Das Teutoburger Wald Sanatorium Grotenburg in Hiddesen bei Detmold und die Prinzipien des Heimatschutzstiles Denkmalkataster der Stadt Detmold Abgerufen am 21 Juli 2012 Manfred Fuhrmann Dr med Manfred Fuhrmann und das Sanatorium Grotenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sanatorium Grotenburg amp oldid 236143928