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Said Mohamed Djohar arabisch سعيد محمد جوهر 22 August 1918 22 Februar 2006 in Mitsamiouli 1 war Prasident der Komoren Djohar amtierte einmalig vom 27 November 1989 bis zum 25 Marz 1996 Er ging als erster demokratisch gewahlter Prasident seines Landes in die Geschichte ein Seine Amtszeit wurde von einem Putsch unterbrochen weshalb er in der Zeit vom 28 September 1995 bis zum 26 Januar 1996 nicht seinem Mandat nachkommen konnte 1 Said Mohamed Djohar 1991Politische Karriere BearbeitenUnter der Prasidentschaft von Ahmed Abdallah diente Djohar als Prasident des Obersten Gerichtshofs 2 Die Amtszeit Abdallahs endete Ende November 1989 durch Tod genauer Er wurde wie auch ein Leutnant der Leibwache bei einem Feuergefecht zwischen Aufstandischen und Soldaten getotet Kurz zuvor hatte Abdallah bei einer Volksabstimmung uber eine Verfassungsanderung stimmen lassen die ihm eine dritte sechsjahrige Amtszeit als Prasident erlaubt hatte Aus Sicht der Opposition sei es bei dem positiv verlaufenen Referendum jedoch zu Betrug in grossem Massstab gekommen 3 Spater wurde die Leibwache unter der Fuhrung Bob Denards als Tater benannt 2 Gleichwohl soll der Auftrag von Djohar stammen 4 Said Djohar agierte im Anschluss zunachst als Interimsprasident so wie es die Verfassung fur den Prasidenten des Obersten Gerichtshofs vorsieht 5 Dabei nahm er sowohl Abstand von der Empfehlung des Runden Tischs eine Regierung der nationalen Einheit zu bilden als auch von der verfassungsgemassen Vorgabe die ordnungsgemasse Prasidentschaftswahl Mitte Januar 1990 durchfuhren zu lassen Djohar trat dann Mitte Februar 1990 fur die Union Comorienne pour le Progres Oudzima UCP gegen funf Mitbewerber an und setzte sich nach Komplikationen dabei klar durch 6 Dabei errang er in der ersten Runde mit 44 845 Stimmen bzw 23 1 den zweiten Platz hinter Mohammed Taki Abdoulkarim der mit 47 329 Stimmen bzw 24 4 Stimmenanteil als Sieger in die Stichwahl ging In dieser setzte sich dann der ursprunglich zweitplatzierte Djohar mit 103 000 Stimmen 55 1 gegenuber Mohamed Taki mit 84 178 Stimmen 44 9 durch 7 Aussenpolitisch setzte er auf die privilegierten Beziehungen zu Frankreich und Sudafrika und intensivierte zudem die diplomatischen Beziehungen zu den arabischen Staaten Nach dem Uberfall des Irak auf Kuwait wandte sich Djohar von diesem langjahrigen Partner der Komoren ab und dem Iran zu was ihm sowohl Sympathien im Iran als auch in den Vereinigten Staaten einbrachte Diplomatische Reisen in seinem ersten vollen Kalenderjahr als Prasident fuhrt ihn nach Frankreich Madagaskar und Mosambik 6 Innenpolitisch musste Djohar in seinem zweiten Jahr eine massive Schwachung hinnehmen da seine Regierungspartei durch den Austritt verschiedener Minister mit anschliessender Parteineuhgrundungen gespalten wurde Aufgrund wechselnder Koalitionen waren unterjahrig zudem verschiedene Regierungsumbildungen notwendig Anfang Dezember 1991 brachten 24 von 42 Parlamentariern ein Misstrauensvotum ein dessen Umsetzung vom Parlamentssprecher manipulativ verhindert wurde Aussenpolitisch stand der Prasident unter massiven Pressionen Frankreichs das eine Verfassungsreform fordert und gleichzeitig finanziellen Druck ausubte um die Regierung zu einem Strukturanpassungsubereinkommen mit den beiden Bretton Woods Ubereinkommen zu bewegen Um die Bindung an die islamische Welt zu starken entsandte er im Januar 1991 ein Truppenkontingent anlasslich des zweiten Golfkriegs nach Saudi Arabien zudem wurden die bilateralen Beziehungen zu Madagaskar weiter intensiviert Staatsbesuche fuhrten ihn u a nach Frankreich und Belgien 8 Die innenpolitischen Komplikationen die Djohar zu bewaltigen hatte setzten sich auch in seinem dritten Jahr fort so musste er im Mai und Juli gleich zweimal die Regierung umbilden Zudem wurden am Jahresanfang diverse politische Streiks durchgefuhrt da Djohars Regierung nicht mehr in der Lage war die Gehalter der Staatsangestellten zu bezahlen Im Februar 1992 gingen gar Schuler und Studenten in einen Hungerstreik 9 Ausserdem wurde er im August 1991 vom Prasidenten des Obersten Gerichtshof aus dem Amt entlassen ignorierte diese Massnahme jedoch und verhaftete stattdessen samtliche Mitgliedes des Obersten Gerichtshofs Anschliessend rief er den Notstand aus 5 Seine einmalige Amtszeit wurde durch einen Putsch des Soldners Bob Denard unterbrochen Durch einen Eingriff der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich wurde er nach einigen Wochen jedoch wieder in seinem Amt installiert 1 Privates BearbeitenDjohar war der Halbbruder des ehemaligen sozialistischen Prasidenten Ali Soilih 5 Er starb in seinem Haus in Mitsamiouli im Norden der Komoren etwa 40 km nordlich der Stadt Moroni Eine offizielle Todesursache wurde zunachst nicht angegeben laut einiger Offizieller soll er aber schon langer krank gewesen sein 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Reuters Said Mohamed Djohar 87 Comoros Leader Is Dead In nytimes de 25 Februar 2006 abgerufen am 24 Februar 2019 englisch a b Bernhard Thibaut Elections in Africa A Data Handbook Hrsg Dieter Nohlen Michael Krennerich Bernhard Thibaut Oxford University Press New York 1999 ISBN 0 19 829645 2 S 244 sahistory org za PDF 2 8 MB abgerufen am 13 September 2021 Prasident der Komoren ermordet In Die Tageszeitung Nr 2973 28 November 1989 S 6 taz de Michael Newton Famous Assassinations in World History An Encyclopedia Volumen 1 A P ABC Clio Santa Barbara 2014 ISBN 978 1 61069 285 4 S 1 Volltext Vorschau in der Google Buchsuche a b c David Lea Hrsg A Political Chronology of Africa Europa Publications London 2005 ISBN 0 203 40995 7 S 95 Volltext Vorschau in der Google Buchsuche a b Ellen Baumann Telse Diederichsen Afrika Jahrbuch 1990 Politik Wirtschaft und Gesellschaft in Afrika sudlich der Sahara Hrsg Institut fur Afrika Kunde Rolf Hofmeier Leske Budrich Opladen 1991 ISBN 978 3 8100 0890 9 S 268 271 Volltext Vorschau in der Google Buchsuche Bernhard Thibaut Elections in Africa A Data Handbook Hrsg Dieter Nohlen Michael Krennerich Bernhard Thibaut Oxford University Press New York 1999 ISBN 0 19 829645 2 S 255 sahistory org za PDF 2 8 MB abgerufen am 13 September 2021 Telse Diederichsen Afrika Jahrbuch 1991 Politik Wirtschaft und Gesellschaft in Afrika sudlich der Sahara Hrsg Institut fur Afrika Kunde Rolf Hofmeier Leske Budrich Opladen 1992 ISBN 978 3 322 92532 9 S 246 249 Volltext Vorschau in der Google Buchsuche Ulrich Leffler Afrika Jahrbuch 1992 Politik Wirtschaft und Gesellschaft in Afrika sudlich der Sahara Hrsg Institut fur Afrika Kunde Rolf Hofmeier Leske Budrich Opladen 1993 ISBN 978 3 322 92532 9 S 247 250 Auszug auf springer com Prasidenten der Komoren Ahmed Abdallah Ali Soilih Ahmed Abdallah Said Mohamed Djohar Mohammed Taki Abdoulkarim Tadjidine Ben Said Massounde Azali Assoumani Ahmed Abdallah Mohamed Sambi Ikililou Dhoinine Azali Assoumani Normdaten Person GND 12430303X lobid OGND AKS LCCN n2002099657 VIAF 265452923 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Djohar Said MohamedKURZBESCHREIBUNG komorischer Politiker Prasident der KomorenGEBURTSDATUM 22 August 1918STERBEDATUM 22 Februar 2006STERBEORT bei Mitsamiouli Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Said Mohamed Djohar amp oldid 234695055