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Zwischen 1903 und 1925 sammelte Pfarrer Josef Muller im Kantonsspital Uri Erzahlungen uber eigenartige Begebenheiten und Geschichten von Berglern Die etwa 1600 Sagen wurden als Sagen aus Uri in drei Banden und einem Bildband veroffentlicht Die Geschichten findet man zum Teil im ganzen Alpenraum Bei der Sammlung handelt es sich um die ausfuhrlichste Sagensammlung aus dem Alpenraum Die Sagen wurden fruher vor allem im Winter an langen Abenden erzahlt Sie dienten der Unterhaltung und der Belehrung Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt der Sagen 2 Beispiele 2 1 Lebendig Begraben 2 2 Der gespenstige Hirte 3 Literatur und WeblinksInhalt der Sagen BearbeitenBei den Sagen handelt es sich vor allem um Volkssagen Sie sind sprachlich und stilistisch eher karg und ein episodisch Einzig bei klassischen Sagen wie der Sage der Teufelsbrucke der Surenensage oder der Urnerbodensage handelt es sich um reich ausgeschmuckte Sagen Die Geschichten geben einen Einblick in die Seele der Bergbevolkerung und sind genauso eng und abgrundig wie die Welt in der die Erzahler leben Beispiele BearbeitenLebendig Begraben Bearbeiten Man erzahlte in Altdorf von einer Frau die im ehemals Crivellischen Hause wohnte dass sie in der Nacht nach ihrer Beerdigung mit einer Laterne versehen zu Hause lautete und als man sie mit Schrecken erkannte erklarte der Totengraber sei gekommen habe den Sarg geoffnet um einen kostbaren Ring von ihren Fingern zu nehmen Da der Ring aber nicht leicht zu entfernen war habe er ihr in den Finger geschnitten was sie auch geweckt habe Als sie sich aufrichtete sei der Totengraber davongesprungen und habe seine Laterne stehen gelassen Die Frau soll nachher in ihrem Leben nie mehr gelacht haben Erzahlt Frau Oberst Epp Schmid Tatsachlich gibt es im Kirchenbuch von Altdorf UR zweimal einen Eintrag vom Tode derselben Frau Die Eintrage liegen innerhalb von 14 Tagen Der gespenstige Hirte Bearbeiten Am Bristenstock namlich in der Blackialp sehen die Alpler alle Jahre an einem bestimmten Tage einen jungen Burschen der mit grosser Muhe eine Kuh auf dem Rucken durch ein Tobel hinauftragt Bevor er sein Ziel erreicht fallt ihm das Tier hinunter und wehklagend und jammerlich schreiend verlasst der Bursche das Tobel Das sei ein ehemaliger Kuher der Alp der aus straflicher Nachlassigkeit eine Kuh hatte erdrohlen lassen Erzahlt Josef Zgraggen Die Sage greift das Thema der Sisyphosstrafe auf und warnt davor straflich nachlassig zu sein Literatur und Weblinks BearbeitenTheodor Vernaleken Alpensagen Volksuberlieferungen aus der Schweiz aus Vorarlberg Karnten Steiermark Salzburg Ober und Niederosterreich Seidel Wien 1858 Digitalisat Josef Muller Sagen aus Uri Aus dem Volksmunde gesammelt Band 1 2 Schriften der Schweizerische Gesellschaft fur Volkskunde Bd 18 20 ISSN 0080 732X Herausgegeben und mit Sachregister und Anmerkungen versehen durch Hanns Bachtold Staubli Schweizerische Gesellschaft fur Volkskunde u a Basel 1926 1929 Band 3 Schriften der Schweizerische Gesellschaft fur Volkskunde Bd 28 Herausgegeben und mit Register zu allen drei Banden versehen durch Robert Wildhaber Schweizerische Gesellschaft fur Volkskunde u a Basel 1945 Urner Sagen Memento vom 27 Juli 2010 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sagen aus Uri amp oldid 202187753