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Die Saadier Graber oder Saaditen Graber arabisch ضريح السعديين in Marrakesch dienten von 1557 bis 1664 den Saadiern als wichtigste Nekropole Heute gehoren sie wie die gesamte Innenstadt Marrakeschs zum UNESCO Welterbe 1 und gelten als eine der bedeutendsten Sehenswurdigkeiten der Stadt Saadier Graber kleines Mausoleum und Graber im Hof Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 3 1 Grosses Mausoleum 3 5 3 2 Kleines Mausoleum 1 2 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Graber schliessen sich direkt an den hinteren Teil der Moschee al Mansur Kasbah Moschee im Suden der Medina an unweit des bekannten Stadttores Bab Agnaou Sie sind heute durch einen schmalen Gang zu erreichen der sich hinter dem unauffalligen Eingang rechts der Moschee erstreckt Geschichte Bearbeiten nbsp Grundriss der Saadier GraberUrsprunglich diente das Gelande lediglich als Garten der Kasbah Moschee doch bereits Jahrhunderte vor der Herrschaftszeit der Saadier 1549 1664 wurden hier einige Emire und auch der Meriniden Sultan Abu l Hasan beigesetzt Nachdem auch der erste Saadier Sultan Mohammed ech Cheikh hier beigesetzt wurde liess ihm dessen Sohn Abdallah al Ghalib an diesem Ort ein Grabmal bauen und wurde spater ebenfalls hier beigesetzt Die heutigen Mausoleen und die umschliessenden Mauern wurden im spaten 16 Jahrhundert unter Ahmad al Mansur errichtet 2 und danach uber 200 Jahre lang verwendet bis sie vom Alawiden Sultan Mulai Ismail mit hohen Mauern umschlossen wurden um das Andenken an die Saadier Dynastie zu tilgen Erst 1917 wurde die Anlage zufallig wiederentdeckt Seitdem wird sie laufend restauriert Architektur BearbeitenDie Anlage beherbergt die Graber von sieben Sultanen und 62 Mitgliedern ihrer Familien sowie uber 100 weitere Graber die sich auf zwei Mausoleen und einen begrunten Hof verteilen Sie ist vollstandig von schmucklosen Stampflehm Mauern umschlossen nur im Norden wird sie von den Mauern der Kasbah Moschee begrenzt Grosses Mausoleum 3 5 Bearbeiten Das grosse Mausoleum liegt an der Westflanke der Anlage direkt links neben dem Eingang und gliedert sich in drei nebeneinanderliegende Sale Im linken Saal befindet sich das Grab des Alewiden Sultans Moulay el Yazid Wie der auf der Sudseite liegende Mihrab zu erkennen gibt wurde der Raum zunachst als Gebetsraum erbaut Der Hufeisenbogen des Mihrab ist wie auch der Durchgang zum mittleren Saal raumhoch von einem ornamental gefullten Alfiz umgeben Der Saal wird von vier zentralen Marmorsaulen gegliedert auf denen weiss verputzte Hufeisenbogen ruhen Zwischen diesen erheben sich sieben mit Girih Mustern bedeckte Kuppeldacher sowie rechter Hand eine kleine Kuppellaterne Der als Saal der zwolf Saulen bekannte mittlere Raum ist noch prunkvoller ausgestattet und bildet mit seinem quadratischen Grundriss das Zentrum der Anlage Die Mitte des Raumes wird bedeckt von einer grossen Kuppel aus fein geschnitztem Zedernholz die an ihren Ecken von je drei Saulen aus Carrara Marmor getragen wird Die Saulengruppen sind von mit Rautenmustern verzierten Zwickeln verbunden diese wiederum untereinander sowie zu den Aussenwanden hin durch Muqarnas verzierte Spitzbogen Die Decke des um das Mittelquadrat verlaufenden Umgangs ist ebenfalls aus bemaltem und teils vergoldetem Zedernholz gefertigt Die Wande sind im unteren Bereich ahnlich wie die Boden und Graber der Anlage mit Fayencemosaiken belegt daruber ordnen sich ein aus Schriftkacheln und ein aus Stuck gearbeitetes Schriftband Oberhalb dieser Bander sind die Wande mit feinen netzformigen Stuckarbeiten bedeckt Der Saal beherbergt die Graber mehrerer Saadier Sultane darunter das von Ahmad al Mansur sowie deren Familienangehorigen Ganz rechts befindet sich der kleinere Saal der drei Nischen der ahnlich prachtig verziert ist wie der Hauptsaal und die Graber von Kindern der Saaditen Herrscher beherbergt Kleines Mausoleum 1 2 Bearbeiten Das kleinere Mausoleum befindet sich mittig auf dem Gelande und ist nur mit seiner Nordseite an die Mauer der Moschee angebaut Unter der Traufe des mit grun glasierten Ziegeln bedeckten Daches verlauft ein aus Zedernholz geschnitztes Schriftband und darunter ein breiteres geometrisches Stuckband Im Nordteil des Gebaudes befinden sich zu den gegenuberliegenden Seiten hin zwei Loggien mit einem prunkvollen Giebelbau aus Zedernholz der von je zwei Marmorsaulen gestutzt wird Hinter diesen liegt ein kleiner Gebetsraum der das Grab der Lalla Messaouda beherbergt Im sudlichen Teil liegen weitere Saadier Graber Auch hier finden sich Fayence Mosaiken und Schriftbander an den Wanden sowie ein zentrales Bogentor mit einem von Arabesken gefullten Alfiz hinter dem eine mit Muqarnas gefullte Nische liegt Der Dachstuhl des Raumes besteht aus einer kleinteiligen geometrischen Zedernholz Konstruktion die teilweise bemalt und vergoldet ist nbsp Raum mit Mihrab nbsp Saal der zwolf Saulen nbsp Kleines Mausoleum nbsp Loggia Detail nbsp Kleines MausoleumSiehe auch BearbeitenMausoleum von Moulay IsmailLiteratur BearbeitenRita Henss Baedeker Reisefuhrer Marokko 9 Auflage Baedeker Ostfildern 2013 ISBN 978 3 8297 1422 8 S 293f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Saadier Graber Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung auf marrakesch com Beschreibung auf reiselexikon deEinzelnachweise Bearbeiten Medina of Marrakech Website des UNESCO World Heritage Abgerufen am 21 April 2015 Archaeomagnetic intensity data from the Saadien Tombs Marrakesh Morocco late C16th AD Bericht zur Altersdatierung durch die European Geosciences Union Abgerufen am 21 April 2015 31 6173 7 9887 Koordinaten 31 37 2 3 N 7 59 19 3 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Saadier Graber amp oldid 239148693