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Das SS Arbeitslager Dorohucza befand sich nahe dem Ort Dorohucza etwa funf Kilometer nordwestlich der polnischen Ortschaft Trawniki Es lag im Landkreis Swidnik in der Woiwodschaft Lublin Das Lager wurde direkt am Ufer des Flusses Wieprz errichtet und bestand zwischen dem 13 Marz 1943 und dem 3 November 1943 1 Mitte September 1943 wurde das SS Arbeitslager Dorohucza als Aussenlager dem KZ Majdanek unterstellt 2 Inhaltsverzeichnis 1 Zweck des Lagers 2 Lageraufbau 3 Organisatorisches 4 Lagerhistorie 5 Quellen 6 LiteraturZweck des Lagers BearbeitenDie SS errichtete dieses Arbeitslager um im Rahmen der Aktion Reinhardt die Arbeitskraft judischer Haftlinge infolge von Vernichtung durch Arbeit auszunutzen Die Zwangsarbeiter uberwiegend aus dem Vernichtungslager Sobibor nach Dorohucza uberstellt wurden zum Torfabbau eingesetzt 3 Lageraufbau BearbeitenDas Lager Dorohucza bestand aus drei etwa gleich grossen in U Form um den Appellplatz herum errichteten Baracken die aus dem Vernichtungslager Treblinka stammten Dieser fur die Haftlinge bestimmte Bereich war von einem Stacheldrahtzaun umgeben Auf der vierten Seite befand sich ausserhalb des Zauns die Baracke des SS Personals Links beziehungsweise rechts von diesem Gebaude wurde ein weiteres Barackengebaude fur das ukrainische Wachpersonal die sogenannten Trawniki Manner sowie die Kuche errichtet 4 Vor dem Buro des Lagerkommandanten befand sich ein fest installiertes Maschinengewehr mit dem jederzeit auf die Gefangenen geschossen werden konnte Von einem Wachturm der sich direkt am Flussufer befand konnte das komplette Lager uberwacht werden 1 Organisatorisches BearbeitenLagerkommandant war SS Hauptscharfuhrer Gottfried Schwarz der am 21 Juni 1943 zum SS Untersturmfuhrer befordert wurde Heinrich Himmler begrundete dies mit den grossen Verdiensten von Schwarz bei der Umsetzung der Aktion Reinhardt 5 Der letzte Kommandant von Dorohucza war Fritz Tauscher 1 Die Uberwachung der Gefangenen ubernahmen Trawnikimanner unter der Leitung von Karl Diner die Kapos waren polnischer und niederlandischer Herkunft Lagerhistorie BearbeitenDas SS Arbeitslager Dorohucza wurde Anfang Marz 1943 eingerichtet und war fur ungefahr 500 judische Haftlinge ausgelegt 1 Insgesamt wurden hier zirka 700 niederlandische Juden interniert 3 die direkt nach ihrer Ankunft in Sobibor in dieses Lager uberstellt wurden Da in Sobibor keine namentlichen Erfassungen der internierten Personen vorgenommen wurden ist lediglich aus Briefen von 171 Niederlandern das Eintreffen in Dorohucza gesichert 3 Der Anteil der niederlandischen Zwangsarbeiter soll bei etwa 50 Prozent gelegen haben wobei die andere Halfte der Haftlinge aus polnischen Juden bestand 1 Die polnischen Insassen stammten entweder direkt aus dem Warschauer Ghetto oder aus dem zentralen Zwangsarbeitslager Trawniki 6 Das Alter der Lagerinsassen lag zwischen 16 und 50 Jahren Die ersten niederlandischen Juden trafen am 13 Marz 1943 im Lager ein wobei ublicherweise Gruppen zu etwa 80 Personen Dorohucza erreichten 1 Nur 16 niederlandische Juden darunter 13 Frauen uberlebten das Arbeitslager Dorohucza 1 Die Haftlinge wurden in den benachbarten Mooren zum Torfstechen gezwungen 7 Die Lebensbedingungen im Lager waren extrem schlecht so dass die Lebenserwartung der Zwangsarbeiter nur wenige Wochen betrug 8 So schildern die wenigen Uberlebenden 1 dass sie in den Baracken auf dem Boden schlafen mussten Die schadhaften Gebaude boten kaum Schutz vor Witterungseinflussen und die hygienischen Bedingungen waren extrem mangelhaft Fur die Haftlinge gab es kein Trinkwasser lediglich zweimal taglich eine schwarze Substanz die als Kaffee bezeichnet wurde Ausserdem erhielten die Haftlinge einmal taglich Suppe die aus einem Gemisch von einem Liter Wasser wenig Sauerkraut und einigen Streifen fast transparentem Hundefleisch bestand 1 Das Wasser des Flusses war ungeniessbar da es so stark kontaminiert war dass man nach seinem Genuss an Typhus erkranken konnte 1 Das Flusswasser wurde lediglich zur Korperreinigung genutzt Am 3 November 1943 wurden alle Juden des Arbeitslagers erschossen 9 Unter ihnen waren alle 144 Niederlander Die Aktion die samtliche judische Insassen der Arbeits und Vernichtungslager der Lubliner Umgebung betraf wurde unter dem Namen Aktion Erntefest bekannt Das Lager wurde anschliessend geschlossen Quellen Bearbeiten a b c d e f g h i j Dorohucza auf www deathcamps org Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 7 Niederhagen Wewelsburg Lublin Majdanek Arbeitsdorf Herzogenbusch Vught Bergen Belsen Mittelbau Dora C H Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 52967 2 S 99 a b c http holocaustcontroversies blogspot com 2007 12 mattogno and graf reverse logic html http www usdoj gov opa pr 2004 April 04 crm 234 htm Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Frankfurt am Main 2007 S 572 Barbara Schwindt Das Konzentrations und Vernichtungslager Majdanek Funktionswandel im Kontext der Endlosung Konigshausen amp Neumann 2005 http www ushmm org wlc article php lang en amp ModuleId 10007397 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 21 Juni 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www essen stellt sich quer de http www tnn pl himow fragment php idhr 2968Literatur BearbeitenJules Schelvis Binnen de poorten Een Verslag van twee Jaar Duitse Vernietigings en Concentratiekampen 8 Druck De Bataafsche Leeuw Amsterdam 2007 ISBN 978 90 6707 626 5 51 16 22 993888888889 Koordinaten 51 9 36 N 22 59 38 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SS Arbeitslager Dorohucza amp oldid 217503818