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SA80 Small Arms for the 80s ist eine Serie von Gewehren die seit Anfang der 1980er Jahre bei der britischen Armee als Ordonnanzwaffen eingefuhrt wurden SA80Allgemeine InformationEntwickler Hersteller Royal Small Arms Factory und BAE SystemsProduktionszeit 1984 bis 1994Modellvarianten L85 IW L86 LSW L22 Carbine L98A1 CGPWaffenkategorie Automatische SchusswaffeAusstattungGesamtlange 785 mmGewicht ungeladen 4 52 kgLauflange 518 mmTechnische DatenKaliber 5 56 45 mm NATOMogliche Magazinfullungen 30 PatronenMunitionszufuhr STANAG MagazinKadenz ca 610 775 1 Schuss minAnzahl Zuge 6Drall RechtsVisier SUSAT TritiumbeleuchtetesZielfernrohrmit 4 facher Vergrosserung Ladeprinzip GasdruckladerListen zum Thema Inhaltsverzeichnis 1 Technik 2 Geschichte 3 Kritik 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseTechnik Bearbeiten nbsp L86 LSW Light Support Weapon leichte Unterstutzungswaffe nbsp Soldat des US Marine Corps testet wahrend einer Trainingsubung ein SA 80 Gewehr der britischen Royal Marines nbsp L85A2 mit einem AG36 nbsp L98A1 CGP Cadet General Purpose Ausbildungswaffe nbsp L85A2 mit aufgepflanztem BajonettDie Serie besteht aus vier unterschiedlichen Waffen dem L85 IW Individual Weapon Sturmgewehr L86 LSW Light Support Weapon leichte Unterstutzungswaffe L22A1 Carbine Kurzversion und dem L98A1 CGP Cadet General Purpose Ausbildungswaffe in 22 lr Bei den Waffen der SA80 Serie handelt es sich um Gasdrucklader mit Drehkopfverschluss 2 die Munition vom Kaliber 5 56 45 mm NATO verschiessen Durch das Bullpup Design ergibt sich eine sehr kompakte Waffe die aber nicht von der linken Schulter aus abgefeuert werden kann da sich das Auswurffenster auf der rechten Seite der Waffe in Hohe des Gesichts befindet was zu Verletzungen fuhren kann 3 Der Schutze zielt uber ein mit Tritiumgaslichtquellen bestucktes optisches Visier mit vierfacher Vergrosserung Sight Unit Small Arms Trilux oder kurz SUSAT oder uber eine Rundkimme ahnlich dem amerikanischen Carry Handle das auf dem M16 und dem M4 montiert ist jedoch keine Einstellradchen besitzt Fur Nachteinsatze steht in begrenzter Stuckzahl ein Pilkington PE Bildverstarker zur Verfugung der rund 900 g wiegt Geschichte BearbeitenDie Waffen wurden bei der inzwischen geschlossenen Royal Small Arms Factory in Enfield entwickelt und hergestellt Deswegen werden sie auch Enfield Weapon System genannt Das Sturmgewehr SA80 wurde als Ersatz fur das Schnellfeuergewehr L1 A1 und die Maschinenpistole vom Typ Sterling eingefuhrt Das L86 sollte die Maschinengewehre der Typen Bren L4 A1 und L7 A1 ablosen Jede Schutzengruppe zu je acht Mann sollte mit sechs L85 und zwei L86 ausgerustet werden Insgesamt wurde ein Bedarf von 400 000 Waffen genannt Das SA80 System ist ein Nachfolger der von der Royal Small Arms Factory nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelten Prototypen EM 1 und EM 2 des Kalibers 280 mit Rollenverschluss Schon hierbei handelte es sich um Bullpup Waffen mit Verschluss und Magazin hinter dem Abzug Visier auf dem Tragegriff und Metallschulterstutze Die Armeefuhrung gab dann aber nach der Einfuhrung des neuen NATO Kalibers 7 62 51 mm dem L1 A1 den Vorzug In den 1970er Jahren wurden die militarischen Taktiken geandert Die Kampffahigkeit aus Fahrzeugen heraus und im Hauserkampf wurde immer wichtiger Deshalb wurden kleine Waffen mit leichtgewichtiger Munition gefordert In Enfield erinnerte man sich an die Bullpup Prototypen und entwickelte das Konzept mit modernen Materialien weiter Das Verschlusssystem der neuen Waffe wurde von dem des SAR 87 abgeleitet Die Waffen wurden ursprunglich fur das Kaliber 4 85 49 mm konstruiert Modelle XL 64 und XL 65 E4 Nachdem sich die NATO aber fur die 5 56 45 mm Patrone als neue Standardmunition entschieden hatte musste das SA80 auf dieses Kaliber umgestellt werden Nach den Tests mehrerer Prototypversionen folgte eine Truppenerprobung mit Schnellfeuergewehren XL 70 E3 und leichten Maschinengewehren XL 73 E2 Am 2 Oktober 1985 wurden dann das Schnellfeuergewehr Enfield L85 A1 IW und das leichte Maschinengewehr Enfield L86 LSW bei den Truppen offiziell eingefuhrt Kritik BearbeitenDas SA80 war von Anfang an mit schweren technischen Mangeln behaftet die durch aufwandige Programme und Einfuhrung neuer Teile nur teilweise behoben werden konnten Im Zweiten Golfkrieg kam das Gewehr laut dem Landset Report des britischen Verteidigungsministeriums wegen erheblicher Funktionsstorungen kaum zum Gefechtseinsatz stattdessen griff die Truppe nach Moglichkeit auf eigentlich ausgemusterte Modelle wie das L1 A1 L7 A1 oder L4 A1 zuruck 2 Die Probleme wurden erst im August 1992 offentlich bekannt nachdem der Observer einen Bericht uber den ein Jahr lang unter Verschluss gehaltenen Landset Report veroffentlicht hatte 2 Die fruhen Versionen dieses Gewehres waren nicht gegen den Wustensand der arabischen Kriegsschauplatze gewappnet so dass mitunter schon nach dem ersten Schuss und haufig nach dem Verschiessen von ein oder zwei Magazinen Ladehemmungen auftraten 2 Das originale Magazin ist leicht zu beschadigen sodass der Patronenfluss behindert wird weshalb sich Soldaten kompanieweise und auf eigene Kosten M16 Magazine besorgten Des Weiteren konnte das Magazin aufgrund der ungunstigen Lage des Entriegelungsknopfes im Feuergefecht ungewollt ausgeworfen werden Die Patronen konnen durch das spezielle Fertigungsverfahren ebenfalls zum Problemfall werden da die Waffe bei der Verwendung normaler NATO Munition storanfallig wird Auch die Fertigungsqualitat der Waffe machte den Soldaten im Einsatz zu schaffen So verziehen sich bei grossen Temperaturschwankungen die Blechprageteile und es kommt zu Ladehemmungen auch ist das Waffengehause fur die im Einsatz auftretenden Krafte unterdimensioniert 2 Die aus GFK gefertigten Plastikteile des Handschutzes und der Schulterstutze wurden bei Kalte sprode und brachen oder fielen ab weil sie nicht passgenau gefertigt waren Das Material des Bajonetts war zu weich und das aufgepflanzte Bajonett veranderte die Trefferlage ebenso war die ausklappbare Sage wegen Materialmangeln kaum zu gebrauchen 2 Die technischen Probleme mit den Waffen wurden im Rahmen eines Modernisierungsvertrags mit Heckler amp Koch gelost die modifizierten Waffen sollten bis 2020 eingesetzt werden Das Verteidigungsministerium des Vereinigten Konigreichs zahlte 125 Millionen Euro fur die 2001 begonnene Umrustung von 200 000 Stuck dieser Waffen zur Version SA80 A2 Im Jahr 2018 erhielt Heckler amp Koch den Auftrag fur umgerechnet rund 85 Millionen Euro 44 000 dieser Gewehre zu generaluberholen modernisieren und neu zu lackieren Diese Version SA80 A3 soll bis uber das Jahr 2025 hinaus im Einsatz sein 4 Literatur BearbeitenJames Meek Off Target In The Guardian 10 Oktober 2002 History of the SA80 Anthony G Williams SA80 Mistake or Maligned and What Next Memento vom 6 April 2003 im Internet Archive englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons SA80 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Enfield L85 bei waffenhq de Army mod uk SA80 Memento vom 6 Januar 2013 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten SA80 individual weapon army mod uk abgerufen am 10 Marz 2013 a b c d e f D Th Schiller D Steadman Der Skandal um das britische Waffensystem SA 80 und die Hintergrunde In VISIER Ausgabe 1 97 Seiten 104 bis 114 Thomas Frankenfeld Deutsche bauen fur Briten im Irak beste Waffe der Welt In Hamburger Abendblatt Gerhard Hegmann Heckler amp Koch motzt die Sturmgewehre der Briten auf welt de vom 5 November 2018 abgerufen am 16 Dezember 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SA80 amp oldid 231376927