www.wikidata.de-de.nina.az
Ruth Langer geb 21 Mai 1921 in Wien gest 2 Mai 1999 in London war eine osterreichisch britische Schwimmerin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRuth Langer begann mit 11 Jahren im judischen Sportverein Hakoah Wien ihre Schwimmkarriere Sie galt bereits mit 14 Jahren als Schwimmwunder als sie 1936 die osterreichischen Rekorde uber 100 m und 400 m Freistil brach und uber diese Distanzen osterreichische Meisterin wurde Sie wurde trotz ihrer Jugend 1936 fur die osterreichische Olympiamannschaft nominiert Als Zeichen des Protests gegen die NS Politik und die Misshandlung der Juden in Deutschland boykottierte sie aber gemeinsam mit den anderen Schwimmerinnen der Hakoah Wien Judith Deutsch und Lucie Goldner sowie mit einer Reihe weiterer judischer Sportler die Olympischen Spiele 1936 in Berlin 1 Obwohl ihre Weigerung bei den Olympischen Spielen anzutreten sowohl nach den Vorschriften des IOC als auch des OOC zulassig war wurden die Schwimmerinnen Deutsch Goldner und Langer wegen grober Missachtung des olympischen Geistes und weil sie dem osterreichischen Sport schweren Schaden zugefugt hatten durch den Osterreichischen Schwimmverband lebenslang gesperrt und ihnen alle Titel aberkannt Erst nach massiven internationalen Protesten wurde die Sperre auf zwei Jahre reduziert Die Tilgung ihrer Rekorde wurde erst 1995 aufgehoben Nach dem Anschluss Osterreichs 1938 gelang es Langer mit einem gefalschten Taufschein nach Italien zu fliehen Sie erhielt schliesslich im Vereinigten Konigreich Asyl wo sie bereits 1939 einen neuen britischen Rekord aufstellte indem sie auf der Themse die Strecke von der Kew Bridge zur Putney Bridge etwa 5 Meilen bzw 8 km in 74 Minuten und 4 Sekunden zurucklegte Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde sie als feindliche Auslanderin in Bath interniert es wurde ihr aber bald erlaubt wieder nach London zuruckzukehren Sie heiratete John Lawrence und lebte bis zu ihrem Lebensende in London Als sie kurz vor den Olympischen Spielen 1996 gefragt wurde ob sie ihre Boykott Entscheidung bereue sagte sie zu Reuters Immer wenn Olympische Spiele stattfinden tut mir mein Herz weh Das ist etwas das ein Leben lang bleibt Die Olympiateilnahme war eine sich nur einmal im Leben bietende Chance aber als Judin war es fur mich einfach undenkbar an den Wettkampfen in Nazi Deutschland teilzunehmen wo die Angehorigen meines Volkes verfolgt wurden Literatur BearbeitenMatthias Marschick Wir boykottieren nicht Olympia sondern Berlin Drei judische Schwimmerinnen schreiben Geschichte in Diethelm Blecking Lorenz Peiffer Hrsg Sportler im Jahrhundert der Lager Profiteure Widerstandler und Opfer Gottingen Die Werkstatt 2012 S 188 193 Joseph Siegman Jewish Sports Legends The International Jewish Sports Hall of Fame Washington D C 2000 Bernard Postal Jesse Silver Roy Silver Encyclopedia of Jews in Sports New York 1965 Langer Ruth in Ignaz Hermann Korner Lexikon judischer Sportler in Wien 1900 1938 Herausgeber Marcus G Patka Wien Mandelbaum 2008 S 129 Weblinks BearbeitenNachruf in der New York Times engl HAKOAHnerInnenEinzelnachweise Bearbeiten Andreas Beckmann Sommerspiele 1936 Olympia unterm Hakenkreuz Deutschlandfunk 28 Juli 2016 abgerufen am 5 Januar 2021 Normdaten Person GND 121510042 lobid OGND AKS VIAF 67324675 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Langer RuthALTERNATIVNAMEN Lawrence RuthKURZBESCHREIBUNG osterreichische SchwimmerinGEBURTSDATUM 21 Mai 1921GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 2 Mai 1999STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ruth Langer amp oldid 237806010