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Rudolf Berthold Schlesinger 11 Oktober 1909 in Munchen 10 November 1996 in San Francisco war ein US amerikanischer Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer an der Cornell University Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenSchlesinger wurde 1909 in Munchen als Sohn einer Deutschen und eines amerikanischen Anwalts judischer Herkunft geboren Uber seinen Vater war er amerikanischer Staatsburger Nach dem Abitur 1927 am Wilhelmsgymnasium Munchen 1 nahm er an der Universitat Genf das Studium der Rechtswissenschaften auf wechselte spater aber an die Universitat Munchen Dort legte er nach einem zweisemestrigen Aufenthalt an der Universitat Berlin 1928 im Jahr 1931 sein Erstes Juristisches Staatsexamen ab 1931 nahm er sein Referendariat auf und arbeitete gleichzeitig an seiner Dissertation Diese schloss Schlesinger 1933 unter Betreuung von Rudolf Muller Erzbach ab und wurde von der Universitat Munchen zum Dr iur promoviert Zwar konnte Schlesinger sein Zweites Staatsexamen noch ablegen doch hinderte der Aufstieg der Nationalsozialisten ihn an der regularen Fortfuhrung seiner wissenschaftlichen Karriere und so arbeitete er in der Folge als Syndikus in einer judischen Bank in Munchen Dort beriet er vorwiegend die zunehmende Anzahl emigrierender Juden in Steuerfragen Devisenubertragung und Eigentumsauflosung Nachdem die Bank nach den Novemberpogromen 1938 geschlossen und arisiert worden war wanderte Schlesinger Ende 1938 selbst in die USA aus Dort schrieb er sich an der Columbia Law School ein und graduierte 1942 Bereits zuvor hatte er als Lektor des Columbia Law Journal gearbeitet Anschliessend wurde er law clerk von Richter Irving Lehman am New York Court of Appeals dem hochsten Gericht des Staates New York 1944 begann Schlesinger eine Tatigkeit fur die New Yorker Anwaltskanzlei Milbank Tweed Hope amp Hadley 1948 wurde er als Dozent an der Cornell University 1951 wurde er dort ordentlicher Professor fur internationales und vergleichendes Recht auf der William Nelson Cromwell Professorship Bis 1956 blieb er Rechtsanwalt in der mittlerweile mit dem ebenfalls emigrierten Joseph Kaskell gegrundeten Kanzlei Schlesinger amp Kaskell 1975 wechselte Schlesinger an das Hastings College of the Law wo er 1994 in den Ruhestand trat Schlesinger war ab 1942 mit Ruth Else Hirschland 1920 1996 verheiratet einer Tochter von Kurt Hirschland die seit 1936 in den USA lebte und als Kunstmuseumskuratorin arbeitete Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor 2 Am 10 November 1996 nahm er sich zusammen mit seiner Frau in San Francisco vermutlich das Leben 3 Sein grosstes wissenschaftliches Verdienst ist sein 1950 in erster inzwischen funfter Auflage erschienenes Werk uber Rechtsvergleichung 1968 erweiterte er sein rechtsvergleichendes Œuvre um ein Werk in dem er zehn verschiedene Rechtssysteme aller Kontinente hinsichtlich der Vertragsbildung vergleicht Bis zuletzt war er als Mitherausgeber der Zeitschrift American Journal of Comparative Law eine der wichtigsten Stimmen in der amerikanischen Rechtsvergleichung Schriften Auswahl BearbeitenDer Welt des geschlossenen Unternehmens und sein Schutz durch die Unterlassungsklage nach 1 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb BDV Berlin 1933 Dissertation Comparative law cases and materials Foundation Press Brooklyn NY 1950 englisch mit Joseph Kaskell Monopole Trusts Kartelle in Amerika und Deutschland Uber die Beeinflussung der wirtschaftlichen Struktur durch staatliche Massnahmen in den Vereinigten Staaten und in Deutschland Nowack Hannoversch Munden 1951 Die Rolle des Supreme Court im Privat und Prozessrecht der Vereinigten Staaten Uberblick uber ein System der Harmonisierung selbstandiger Rechtsordnungen C F Muller Karlsruhe 1965 Formation of Contracts A Study of the Common Core of Legal Systems Oceana Publications Dobbs Ferry NY 1968 englisch Literatur BearbeitenErnst C Stiefel und Frank Mecklenburg Deutsche Juristen im amerikanischen Exil 1933 1950 Mohr Siebeck Tubingen 1991 ISBN 978 3 16 145688 6 S 68 Nachruf von John J Barcelo III in Revue internationale de droit compare 1997 S 709 713 franzosisch Friedrich K Juenger Schlesinger s Influence on the Development of American Law In Marcus Lutter Ernst C Stiefel Michael H Hoeflich Hrsg Der Einfluss deutscher Emigranten auf die Rechtsentwicklung in den USA und in Deutschland Vortrage und Referate des Bonner Symposions im September 1991 Tubingen Mohr 1993 S 255 265 Schlesinger Rudolf B in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 2 Munchen Saur 1983 ISBN 3 598 10089 2 S 1036Einzelnachweise Bearbeiten Jahresbericht uber das Wilhelms Gymnasium zu Munchen 1926 27 Schlesinger Rudolf B In Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 2 Saur Munchen 1983 ISBN 3 598 10089 2 Rudolf Schlesinger 87 Expert On the World s Legal Systems auf nytimes com abgerufen am 27 Juli 2019 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Rudolf B Schlesinger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Rudolph B Schlesinger 1909 1996 Nachruf von Richard M Buxbaum und Ugo A MatteiNormdaten Person GND 105970042 lobid OGND AKS LCCN n80032054 VIAF 88056281 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schlesinger Rudolf B ALTERNATIVNAMEN Schlesinger Rudolf Berthold vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Rechtswissenschaftler und HochschullehrerGEBURTSDATUM 11 Oktober 1909GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 10 November 1996STERBEORT San Francisco Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf B Schlesinger amp oldid 232775931