Romanesca ist der Name eines im 16. und 17. Jahrhundert europaweit verbreiteten und damals sehr populären melodisch-harmonischen Satzmodells, das für instrumentale Sätze, Arien und Variationszyklen verwendet wurde. Berühmte Beispiele für das Romanesca-Modell sind das Lied Greensleeves und das Villancico Guardame las vacas, „Hüte mir die Kühe“ (bekannt geworden sind die vierstimmigen Variationen darüber für Vihuela von Luis de Narváez und Alonso Mudarra).
Die Romanesca, oft auch Aria per cantar genannt, ist eng verwandt mit dem Passamezzo antico und der Folia. Der Ursprung der Romanesca – italienisch oder spanisch – ist bisher nicht hinreichend geklärt.
Literatur Bearbeiten
- Francisco Salinas: De musica. Bärenreiter, Kassel 1968 (Nachdruck der Ausgabe Salmanticae 1577).
- John Ward: Artikel Romanesca, in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart 3, Bd. 11, S. 778–779.
- Artikel Romanesca, in: Brockhaus-Riemann Musiklexikon, Bd. 4, S. 60.
Einzelnachweise Bearbeiten
- Frederick Noad: The Renaissance Guitar. (= The Frederick Noad Guitar Anthology. Teil 1) Ariel Publications, New York 1974; Neudruck: Amsco Publications, New York /London/Sydney, UK ISBN 0-7119-0958-X, US ISBN 0-8256-9950-9, S. 78 f.
- Emilio Pujol (Hrsg.): Hispanae Citharae Ars Viva. Eine Sammlung ausgewählter Gitarrenmusik aus alten Tabulaturen, bearbeitet von Emilio Pujol. (spanisch, französisch, englisch und deutsch) Schott, Mainz 1956 (= Gitarrenarchiv. Band 176), S. VI und 15 (Diferencias sobre Guárdame las vacas).