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Richard Christian Carl Linsert 17 November 1899 in Berlin 1 3 Februar 1933 in ebendort war ein deutscher Publizist und Sexualwissenschaftler Richard LinsertLeben BearbeitenLinsert wurde als Sohn eines Handlungs Correspondenten im Wedding geboren Er wuchs in Munchen auf und absolvierte dort eine kaufmannische Ausbildung 2 Er wurde Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands KPD Zudem war er politisch im Rotfrontkampferbund und im geheimen Nachrichtendienst der KPD AM Apparat 3 tatig Mit 22 Jahren engagierte er sich in Munchen fur die Etablierung eines Homosexuellenvereins einem Ortsverband des Deutschen Freundschaftsverbands Bund fur Menschenrecht Er scheiterte jedoch an der restriktiven Haltung der autoritaren bayerischen Behorden 4 In Munchen lernte er Kurt Hiller kennen der ihm eine Anstellung als Hilfssekretar im Wissenschaftlich humanitaren Komitee bei Magnus Hirschfeld vermittelte 5 Ab 1926 war er Schriftfuhrer beim Wissenschaftlich humanitaren Komitee Er wurde zum Experten in sexualwissenschaftlichen Themen und schrieb am Gegenentwurf zum Entwurf des Sexualstrafrechts von 1927 6 Im Dezember 1929 verliess Linsert das Wissenschaftlich humanitare Komitee und grundete mit den Arzten Max Hodann Bernd Gotz und dem Juristen Fritz Flato das Archiv fur Sexualwissenschaft das aber kaum grosse Bedeutung erreichte 7 Gleichwohl schrieb er noch 1929 und 1930 gemeinsam mit Magnus Hirschfeld Bucher uber Empfangnisverhutung und Aphrodisiaka Zudem publizierte er 1929 einen Sammelband uber mannliche Prostitution 8 1929 ist es hinsichtlich eines ersten Schrittes zur Abschaffung des 175 vermutlich seiner Uberzeugungsarbeit zu danken dass sich die KPD das sexualpolitische Ziel des WhK zu eigen machte und im Strafrechtsausschuss des Reichstags durchzusetzen vermochte 9 1931 veroffentlichte Linsert eine Monographie Kabale und Liebe Als sein Lebensgefahrte galt Peter Limann der zweite Sekretar des Wissenschaftlich humanitaren Komitee 10 Linsert starb im Februar 1933 an einer verschleppten Lungenentzundung im Stubenrauch Krankenhaus in Berlin Lichterfelde 11 Weblinks BearbeitenHirschfeld in Berlin Richard Linsert Organisation Richard LinsertEinzelnachweise Bearbeiten Geburtsregister StA Berlin XIII Nr 4181 1899 Hirschfeld in Berlin Richard Linsert Bernd Kaufmann u a Der Nachrichtendienst der KPD 1919 1937 Dietz Berlin 1993 ISBN 978 3 320 01817 7 S 227 Fn 166 Staatsarchiv Munchen Pol Dir Munchen 3573 Das Sittlichkeitsreferat der Munchner Polizei hatte sich schon ab 1920 bemuht alle Ansatze zu einer schwulen Subkultur moglichst fruhzeitig zu bekampfen Peter Jungblut Ein Streifzug durch die schwule Geschichte Munchens 1813 1945 Splitter 3 des forum homosexualitat und geschichte munchen e V Munchen 2005 S 64 Bernd Ulrich Hergemoller Mann fur Mann Biographisches Lexikon Suhrkamp Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 518 39766 4 S 471f Bodo Mende Die antihomosexuelle Gesetzgebung in der Weimarer Republik in Geschichte des 175 Strafrecht gegen Homosexuelle Katalog zur Ausstellung in Berlin und in Frankfurt am Main Verlag Rosa Winkel Berlin 1990 ISBN 3 921495 46 6 S 82 104 Manfred Herzer Magnus Hirschfeld Leben und Werk eines judischen schwulen und sozialistischen Sexologen Campus Verlag Frankfurt M New York 1992 Herzer Richard Linsert Paragraph 297 3 Unzucht zwischen Mannern Neuer Deutscher Verlag Berlin 1929 Herzer S 178 Kurt Hiller Leben gegen die Zeit Band 2 Eros Autobiografie hrsg von Horst H W Muller Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1973 S 107f 113 Sterberegister StA Lichterfelde Nr 128 1933Normdaten Person GND 117036846 lobid OGND AKS LCCN no2002068020 VIAF 17989068 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Linsert RichardALTERNATIVNAMEN Linsert Richard Christian Carl vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Publizist und SexualwissenschaftlerGEBURTSDATUM 17 November 1899GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 3 Februar 1933STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Richard Linsert amp oldid 221189390