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Richard Kuch 30 August 1860 in Salmunster 3 Juni 1915 in Hanau war ein deutscher Physiker und Chemiker Er konstruierte um 1904 die Hohensonne als Quecksilberdampflampe aus Quarz Richard Kuch Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Jahre und Ausbildung 2 Wirken bei der Firma Heraeus 3 Letzten Jahre und heutige Wurdigung 4 Literatur 5 EinzelnachweiseFruhe Jahre und Ausbildung Bearbeiten1869 zog Richard Kuch wegen der Versetzung des Vaters der als Rentmeister arbeitete nach Hanau 1 Sein jungerer Bruder war der spatere Historiker und Archivar Friedrich Kuch 1863 1935 Richard Kuch besuchte die Hohe Landesschule Hanau und bestand 1878 die Abiturprufung Von 1879 an studierte Kuch zuerst an der Philipps Universitat Marburg Mathematik Physik Chemie und Naturwissenschaft Am 19 Juli 1879 wurde er im Corps Hasso Nassovia recipiert 2 Als geklammerter Subsenior und Senior inaktiviert wechselte er an die Universitat Leipzig mit dem Ziel eine akademische Laufbahn einzuschlagen Mit einer Doktorarbeit bei dem Mineralogen Ferdinand Zirkel wurde er in Leipzig summa cum laude zum Dr phil promoviert 3 Danach nahm er von Zirkel hierfur empfohlen eine Stelle bei den Gelehrten Wilhelm Reiss und Moritz Alphons Stubel an Diese hatten aus eigenen Mitteln eine Forschungsreise durch das Hochgebirge der Republik Ecuador unternommen und zogen Richard Kuch zur Bearbeitung der Petrographie der vulkanischen Gesteine heran 1 Kuch zog dann nach Berlin und arbeitete dort fur kurze Zeit als Assistent am Mineralogisch Petrographischen Institut der Universitat Berlin Er gab diese Stellung aber 1887 kurz nach dem Tode seiner Mutter auf In Berlin lernte der Entwickler seine spatere Frau die Witwe Ida Calckhof geb Ziesenis Beamtentochter aus Celle kennen Die Hausfrau die mit einer Tochter zuruckgeblieben war nahm in ihrem Haus in einem Berliner Villenvorort einige Gaste auf Darunter war auch der mit ihrem verstorbenen Mann weitlaufig verwandte Richard Kuch 4 Wirken bei der Firma Heraeus BearbeitenZwischen 1888 und 1889 erhielt Richard Kuch von seinen ehemaligen Schulfreunden Wilhelm Heraeus und Heinrich Heraeus den Auftrag Untersuchungen an Fotopapier aus Platin durchzufuhren Obwohl die Forschung am Platinfotopapier ergebnislos blieb waren die Heraeus Bruder von der Arbeitsweise von Kuch so uberzeugt dass sie ihm 1890 in der familieneigenen Platinschmelze die sie ein Jahr zuvor von ihrem Vater ubernommen hatten eine Anstellung als Leiter der wissenschaftlichen Forschung anboten Kuch nahm das Angebot im April 1890 an und verliess Berlin zusammen mit Ida Calckhof die er wenig spater heiratete und grundete mit ihr einen Hausstand an der Kinzig in Hanau Seine Arbeit bei Heraeus trug schnell Fruchte und so reichte Heraeus 1891 unter der Regie Kuchs das erste Patent der Firmengeschichte ein Das Reichspatent 63591 patentierte die Vergoldung von Platinblech Dieses Gold Platin Blech wurde dann zu Kesseln verarbeitet was der Vereinfachung der Aufkonzentrierung von Schwefelsaure diente 1896 wurde mit der Ubernahme der Glanzgoldfabrik August Herbst der Grundstein fur die Glanzgoldproduktion bei Heraeus gelegt Auf Glanzgold folgten Glanzsilber und Glanzplatin 5 Die keramische Abteilung in der Heraeus Platinschmelze entwickelte unter Kuch die Edelmetallpraparate kontinuierlich weiter 6 Eine weitere bahnbrechende Erfindung von Richard Kuch war die Gewinnung von blasenfreiem Quarzglas hochster Reinheit durch das Schmelzen von Bergkristall bei hohen Temperaturen bis 2000 C in einer Knallgasflamme Seitdem steht mit Quarzglas ein neuer Werkstoff mit besonderen Eigenschaften industriell zur Verfugung mit dem sich bis heute ein eigener Konzernbereich bei Heraeus beschaftigt Mit den weiteren Entwicklungen von Quarzglas macht 1904 eine von Kuch entworfene Quecksilberdampf Quarzglaslampe in der medizinischen Lichttherapie Karriere Mit Tscheslaw Stefan Retschinsky baute er 1906 die erste Quecksilberdampf Hochdrucklampe Mit der Hohensonne von Original Hanau gilt Kuch als Erfinder der UV Hochdrucklampe und Wegbereiter der Korperbestrahlung mit kunstlichen Lichtquellen 7 Mit Hilfe des Quarzglases entwickelte Richard Kuch zusammen mit seinem damaligen Mitarbeiter Ernst Haagn ein elektrisches Widerstandsthermometer aus Platindraht mit dem es moglich war auch Temperaturen von 220 C bis maximal 600 C sehr genau zu bestimmen 8 Letzten Jahre und heutige Wurdigung Bearbeiten1909 wurde Richard Kuch Mitgesellschafter der neu gegrundeten W C Heraeus GmbH heute Heraeus Holding GmbH und neben den Brudern Heraeus einer der drei Geschaftsfuhrer Er war ausserdem Mitglied des Vereins Wetterauische Gesellschaft fur die gesamte Naturkunde zu Hanau 1808 e V 1915 im Jahr seines 25 jahrigen Firmenjubilaums starb Kuch am 3 Juni 1915 in Hanau an den Folgen einer Herzerkrankung Bis heute wurdigt die Firma Heraeus den Stellenwert von Kuchs Entwicklungen und Erfindungen Auf dem Werksgelande hat sie ihr Kommunikations und Prasentationsforum nach ihm benannt Die Stadt Hanau benannte eine Strasse in der Nahe seines fruheren Wohnhauses nach ihm und auch seine Geburtsstadt Salmunster ehrte ihn durch eine Richard Kuch Strasse 9 Literatur BearbeitenRichard Martinus Emge Kuch Richard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 174 f Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten a b P Askenasy Todesanzeige Dr Richard Kuch In Zeitschrift fur Elektrochemie Nr 22 1916 S 84 Kosener Corpslisten 1930 101 408 Dissertation Beitrag zur Petrographie des westafrikanischen Schiefergebirges wolfsbrunn de Der Erbauer und seine Frau Webseite von Andus Emge Abgerufen am 18 Mai 2010 Ein Glanz beim Kaffee und Tempo fur Datenverkehr in FAZ vom 1 Juli 2015 S 33 W Kaiser N Gilson Keramische Farben In Heraeus Pioniere der Werkstofftechnologie 2001 S 102 ff W Kaiser N Gilson Quarzglas und Quarzgut In Heraeus Pioniere der Werkstofftechnologie 2001 S 107 ff W Kaiser N Gilson Das Platin Widerstandsthermometer In Heraeus Pioniere der Werkstofftechnologie 2001 S 329 ff Richard Kuch Homepage der Stadt Hanau Abgerufen am 18 Mai 2010 Normdaten Person GND 136093213 lobid OGND AKS VIAF 80496344 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kuch RichardKURZBESCHREIBUNG deutscher Physiker und ChemikerGEBURTSDATUM 30 August 1860GEBURTSORT SalmunsterSTERBEDATUM 3 Juni 1915STERBEORT Hanau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Richard Kuch amp oldid 237386912