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47 4912 9 5262 Koordinaten 47 29 28 N 9 31 34 O CH1903 757302 262141 Rheintalflug Flug 102Bild des Flugplatzes Altenrhein mit davor liegendem Bodensee Foto aus dem Jahr 2018 Unfall ZusammenfassungUnfallart Absturz im LandeanflugOrt BodenseeDatum 23 Februar 1989Todesopfer 11LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Aero Commander 690D Jetprop900 Betreiber RheintalflugKennzeichen OE FCSAbflughafen Flughafen Wien SchwechatZielflughafen Flugplatz Hohenems Dornbirn eigentliches Flugziel Flugplatz Altenrhein Ausweichflughafen Passagiere 9Besatzung 2Listen von Flugunfallen Am 23 Februar 1989 sturzte auf dem Rheintalflug Flug 102 eine mit neun Passagieren und zwei Piloten besetzte Linienmaschine der osterreichischen Fluggesellschaft Rheintalflug beim Landeanflug auf den Flugplatz Altenrhein in den Bodensee Bei dem Flugunfall starben alle elf Personen an Bord darunter der damalige osterreichische Sozialminister Alfred Dallinger sowie die Pilotin Brigitte Seewald die Miteigentumerin der Fluggesellschaft war Flugverlauf BearbeitenDie mit neun Passagieren voll besetzte Maschine vom Typ Aero Commander 690D Jetprop900 sollte plangemass um 9 Uhr vom Flughafen Wien Schwechat nach Vorarlberg starten wo circa 1 Stunden spater die Landung am Flugplatz Hohenems Dornbirn vorgesehen war 1 Zu diesem Zeitpunkt herrschte uber dem Bodensee und dem Vorarlberger Rheintal aber dichter Nebel sodass eine Landung weder am Flugplatz Hohenems noch an den designierten Ausweichflugplatzen Altenrhein und Friedrichshafen moglich war Pilotin Brigitte Seewald und Kopilot Johann Rainer entschieden sich daher auf den einige Kilometer entfernt liegenden Flugplatz Leutkirch in Deutschland auszuweichen 2 Mit 36 minutiger Verspatung startete der Flug um 9 36 Uhr von Wien 3 Gegen 10 35 Uhr nahm Kopilot Rainer Kontakt mit der Flugsicherung auf von der er daruber informiert wurde dass eine Landung am naher bei Hohenems gelegenen Flugplatz Altenrhein in der Schweiz nunmehr moglich ware und Hohenems wegen dichten Nebels weiterhin nicht ansteuerbar sei 2 1 Um 10 50 Uhr nahm die Flugzeugbesatzung Kontakt mit dem Kontrollturm in Altenrhein auf von dem ihr Landebahn 10 zugewiesen wurde 4 Das Flugzeug war zu diesem Zeitpunkt schon im Landeanflug uber dem Pfander 3 Pilotin Seewald entschloss sich den Flugplatz zunachst zu uberfliegen um die Bodenverhaltnisse zu uberblicken Um 10 55 Uhr wurde die Maschine vom Tower in Altenrhein angewiesen den Anflug zu beschleunigen da ein Nebelfeld auf den Flugplatz zusteuerte Die Bestatigung dieser Anweisung durch den Kopiloten ist der letzte dokumentierte Funkkontakt mit der Maschine 3 Nachdem das Flugzeug nach einer scharfen Kurve wieder uber dem Bodensee und damit im Anflug auf die Piste des Flugplatzes war durchstiess es das Nebelfeld uber dem See im Sinkflug wobei die Piloten nach Ansicht der schweizerischen Flugunfalluntersuchung offenbar mangels Sicht den Abstand zur Wasseroberflache falsch eingeschatzt haben durften 3 Die Maschine sturzte etwa 1 5 Kilometer vom Ufer entfernt in den Bodensee 1 Die Seetiefe an dieser Stelle betragt 76 Meter 5 Bergung und Ursachensuche BearbeitenUnmittelbar nachdem der Funkkontakt zum im Landeanflug befindlichen Flugzeug abgebrochen war wurden von der Flugkontrolle in Altenrhein Notmassnahmen eingeleitet Um 11 12 Uhr ging der erste Notruf bei der Kantonspolizei St Gallen ein die um 11 20 Uhr den internationalen Seenotalarm am Bodensee ausloste Am nachfolgenden Such und Rettungseinsatz beteiligten sich insgesamt zwolf Schiffe aus der Schweiz Osterreich und Deutschland 6 Etwa zwei Stunden nach dem Ungluck wurden erste Wrackteile auf dem Bodensee gefunden gleichzeitig wurde das deutsche Forschungs U Boot Geo der Munchner Max Planck Gesellschaft um Hilfe gebeten das zufallig noch am Bodensee war nachdem es bei der Bergung eines verungluckten Helikopters geholfen hatte 3 Geo entdeckte das Flugzeugwrack am spaten Nachmittag in 76 Metern Tiefe im Schlamm steckend Aufgrund der schwierigen Wetterbedingungen dauerte es dennoch eine Woche bis das Wrack am 2 Marz 1989 geborgen werden konnte und damit Gewissheit bestand dass alle elf Personen an Bord ums Leben gekommen waren 7 8 Bei seiner Bergung wurde festgestellt dass das Cockpit der Maschine beim Aufprall abgerissen worden war und alle neun Passagiere noch angeschnallt auf ihren Sitzen waren 9 Das Schweizer Buro fur Flugunfalluntersuchungen kam in seinem Bericht vom Juli 1991 zu dem Schluss dass kein technischer Defekt sondern menschliches Versagen wahrend des starken Nebels zu dem Ungluck gefuhrt habe 1 Rolf Seewald Rheintalflug Eigentumer und Ehemann der gestorbenen Pilotin vermutete hingegen ein stark abgenutztes bzw gerissenes Seil des Landeklappen Antriebs als Unfallursache Ob dieses Seil schon vor dem Unfall defekt war oder erst durch den Aufprall am Wasser gerissen ist konnte die ETH Zurich in ihrer Untersuchung des Unfallwracks nicht zweifelsfrei feststellen 5 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Michael Gasser Das Drama um Flug Rheintal 102 In Vorarlberger Nachrichten 15 Februar 2014 abgerufen am 18 Dezember 2019 a b Flugzeug wollte nach Leutkirch In Thuner Tagblatt Band 111 Nr 49 28 Februar 1989 S 20 e newspaperarchives ch abgerufen am 19 Dezember 2019 a b c d e Absturz bleibt ein Ratsel In Vorarlberg Online VOL at 23 Februar 2009 abgerufen am 18 Dezember 2019 Maschine sturzte bei Landeanflug in Bodensee Dallinger unter 11 Opfern In Arbeiter Zeitung Wien 24 Februar 1989 S 2 a b Vor 20 Jahren Fataler Absturz uber dem Bodensee In Die Presse 20 Februar 2009 abgerufen am 18 Dezember 2019 Flugzeugabsturz in der Rorschacher Bucht In Neue Zurcher Zeitung Nr 46 24 Februar 1989 S 9 e newspaperarchives ch abgerufen am 19 Juli 2022 Bert Steingotter Bergung des Wracks war Millimeterarbeit In Arbeiter Zeitung Wien 4 Marz 1989 S 5 Vor 30 Jahren sturzte die Commander AC 90 der Rheintalflug in den Bodensee In Neue Zurcher Zeitung 23 Februar 2019 abgerufen am 18 Dezember 2019 Tobias Engelsing Der gefahrliche See Wetterextreme und Unglucksfalle an Bodensee und Alpenrhein Sudverlag 2019 ISBN 978 3 87800 123 2 S 185 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rheintalflug Flug 102 amp oldid 234629088