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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Revolutionarer Kommandorat Begriffsklarung aufgefuhrt Der Kommandorat der irakischen Revolution arabisch مجلس قيادة الثورة DMG maǧlis qiyadat aṯ ṯaura war das oberste exekutive und legislative Staatsorgan in der Republik Irak unter der Herrschaft der arabisch sozialistischen Baath Partei Gemeinsame Sitzung des Revolutionaren Kommandorats und des Baath Regionalkommandos unter dem Vorsitz Saddam Husseins Mitte am 16 Juni 1988Inhaltsverzeichnis 1 Machtfulle 2 Geschichte 3 Wechselwirkung von Partei und Staat 4 Vorsitzende 5 Literatur 6 MitgliederMachtfulle BearbeitenDer Kommandorat entsprach einer Militarjunta bzw kollektiven Diktatur und war in seiner Machtfulle etwa vergleichbar mit dem Politburo kommunistischer Ostblockstaaten dem Nationalen Sicherheitsrat der Sowjetunion dem Nationalen Verteidigungsrat der DDR oder wie all diese zusammen Regierung Kabinett und Parlament Nationalversammlung waren ihm per Verfassung untergeordnet der Kommandorat war allein der Baath Partei verantwortlich Per Verfassung oblag ihm nicht der Nationalversammlung bis 2003 die Berufung der irakischen Regierung sowie fur siebenjahrige Amtszeiten die Wahl des Staatsprasidenten durch Zweidrittelmehrheit der Mitglieder des Kommandorates bis 1995 anschliessend wahlte der Kommandorat mit Zweidrittelmehrheit aus seiner Mitte einen Prasidentschaftskandidaten der anschliessend durch manipulierte Volksabstimmung als Prasident bestatigt wurde Daruber hinaus gab der Kommandorat die Richtlinien der Innen Aussen und Sicherheitspolitik Iraks vor besonders der Wirtschaftspolitik Geschichte BearbeitenDer Kommandorat bestand formal seit seiner Grundung am 17 Juli 1968 theoretisch bis zum vermeintlichen Tod seines letzten amtierenden Vorsitzenden Izzat Ibrahim ad Duri am 3 Dezember 2005 Faktisch aber hatten die republikanischen Offiziere unter Kassim bereits 1958 Exekutive und Legislative in einem Revolutionsrat Rat der Nationalen Revolution bzw einer Revolutionsregierung zusammengeschlossen Auch bei Kassims Sturz war von dessen Nachfolger Arif sowie seinen baathistischen Partnern 1963 ein dreikopfiger Nationaler Revolutionarer Kommandorat Nationalrat des Revolutionaren Kommandos in Personalunion mit dem Kabinett errichtet beim Sturz der Baathisten von Arif am 18 November 1963 umgebildet am 14 August 1965 aber aufgelost und durch einen Nationalen Verteidigungsrat ersetzt worden der seine Macht zunachst bis 1966 an einen zivilen Regierungschef Bazzaz abgab Die Allmacht des 1968 folgenden baathistischen Kommandorates erlosch praktisch im April 2003 mit dem Sturz des Baath Regimes durch die US Invasion Wechselwirkung von Partei und Staat BearbeitenDer revolutionare Kommandorat darf nicht verwechselt werden mit dem Zentralrat bzw der Leitung des irakischen Regionalkommandos der Baath Partei Neben einem syrischen Regionalkommando hatte es seit 1952 ein irakisches Regionalkommando und beiden ubergeordnet ein gesamtarabisches Nationalkommando der Baath Partei gegeben Das irakische Regionalkommando der Baath Partei wurde 1977 zunachst in den RKR eingebunden alle Mitglieder des Regionalkommandos wurden Mitglieder des Kommandorats Der 1968 ursprunglich siebenkopfige Kommandorat ausschliesslich Militars wuchs dadurch auf 22 Mitglieder an und gewann damit ein starker ziviles Image Staat und Partei wurden miteinander verbunden Nach der Machtubernahme Saddam Husseins 1979 und weiteren Sauberungen 1982 gehorten ihm nur noch neun Mitglieder an neben Vizeprasident Ramadan vor allem Verwandte Saddam Husseins davon aber zwei Schiiten Haddad und al Amiri bzw Saadun Hammadi und az Zubaidi sowie je ein Christ Aziz und Kurde Marouf Spater wurden weitere Mitglieder in den RKR berufen z B Saddam Husseins Sohn Qusai aber auch wieder nicht RKR Mitglieder in das Regionalkommando Umgekehrt aber gehorten alle RKR Mitglieder auch dem Regionalkommando an Bakr und Hussein waren sowohl Vorsitzende des Kommandorates als auch des Regionalkommandos Vorsitzende BearbeitenVorsitzender des Kommandorates war 1968 1979 Prasident Ahmad Hasan al Bakr sein Stellvertreter war Saddam Hussein 1969 1979 auch Vizeprasident Unter der Prasidentschaft Husseins wurde ad Duri 1979 2003 stellvertretender bzw nach Husseins Gefangennahme 2003 2005 amtierender Vorsitzender des Kommandorats Das Regionalkommando der irakischen Baath Partei operiert seit 2003 von Syrien aus wahrend von Jordanien aus Saddam Husseins Tochter Raghad sowohl die Fuhrung bzw Nachfolge im Exil RKR als auch im Exil Regionalkommando anstrebt Literatur BearbeitenMarion und Peter Sluglett Der Irak seit 1958 von der Revolution zur Diktatur Frankfurt 1990 Edmund A Ghareeb Beth Dougherty Historical Dictionary of Iraq The Scarecrow Press Lanham Oxford 2004 1 Mitglieder Bearbeiten Beth K Dougherty Edmund A Ghareeb Historical Dictionary of Iraq Appendix B Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Revolutionarer Kommandorat amp oldid 228530465