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Der Reussenkoog ist ein knapp 500 Hektar grosser Koog in der Gemeinde Reussenkoge bei Bredstedt im schleswig holsteinischen Kreis Nordfriesland in Deutschland Karte der Koge der Gemeinde ReussenkogeEr ist nach seinem Erbauer dem Grafen Heinrich XLIII Reuss zu Kostritz benannt Die Fertigstellung erfolgte im Jahr 1789 1 Inhaltsverzeichnis 1 Topografie 2 Geschichte 2 1 Vor der Besiedlung 2 2 Eindeichung 2 3 Entwasserung und Besiedlung 3 Nutzung 3 1 Landwirtschaft 3 2 Wohnen 3 3 Gewerbe 4 Statistische Daten zum Koog 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseTopografie BearbeitenDer Reussenkoog befindet sich inmitten der nordfriesischen Marsch in der Region Mittleres Nordfriesland und ist dunn besiedelt Verkehrsmassig ist er uber zwei parallel verlaufende Hauptverkehrsstrassen die von Bordelum und Bredstedt in den westlich vorgelagerten Sonke Nissen Koog fuhren und dabei den Reussenkoog durchqueren erschlossen In Langsrichtung durchlauft ein asphaltierter Wirtschaftsweg den Koog Die benachbarten Koge sind Louisenkoog Sterdebuller Neuer KoogSonke Nissen Koog nbsp Frau Metten Koog Bordelumer KoogCecilienkoog Sophien Magdalenen KoogGeschichte BearbeitenAufgrund seines Alters zahlt der Reussenkoog zu den Jungmarschen Vor der Besiedlung Bearbeiten Die Entstehungsgeschichte des Reussenkoogs geht auf das Bredstedter Werk zuruck Nachdem dieses Projekt unvollendet blieb vergab der danische Konig im Jahre 1728 ein Oktroy an den Grafen Jean Henri Desmercieres der in den Jahren von 1741 bis 1743 sowie von 1765 bis 1767 den Sophien Magdalenen Koog und den Desmerciereskoog eindeichte Nach dem Tod des kinderlosen Desmercieres im Jahr 1778 ging sein gesamtes Vermogen als Fideikommiss auf seine Stiefnichten und deren Familien uber Als Perle dieses Erbgutes galt der Anwachs vor den eingedeichten Landereien in der Bredstedter Bucht Den Anwachs hatte bereits Desmercieres der ein erfolgreicher Unternehmer war durch bauliche Massnahmen schnell wachsen lassen so dass nach dem Ubergang des Oktroys auf die Familie der Fursten von Reuss diese schnell mit der Eindeichung beginnen konnte Eindeichung Bearbeiten Die Eindeichung des Reussenkoogs begann im Fruhjahr 1787 und vollzog sich ohne grosse Schwierigkeiten 2 Der Deich mit einer Gesamtlange von rund 6 2 km 3 wurde in Bereiche von je rund 50 Metern eingeteilt und anschliessend an sogenannte Pflugleute vergeben 4 die den Deich Stuck fur Stuck fertigstellten Die Arbeiten dauerten bis zum Sommer 1789 5 6 Neben dem Deichbau war auch die Anlage des Entwasserungssystems notwendig und Gegenstand der Vereinbarungen Fur die auszufuhrenden Arbeiten wurden Tagelohner beschaftigt die haufig aus den benachbarten Geestdorfern stammten 7 Entwasserung und Besiedlung Bearbeiten Im Anschluss an die Fertigstellung des Deiches wurde der Koog zunachst vermessen Hierbei erfolgte eine Einteilung in Lose zwischen 16 und 30 Demat 8 Grundlage der Vermessung war das Eiderstedter Landmass Die Landereien wurden meistbietend verkauft Beim Kauf kamen auffallend viele Interessengemeinschaften zum Zug 9 Die neuen Besitzer lebten vorwiegend in den benachbarten Kogen oder auf der Geest Die kleinteilige Parzellenverteilung bot fur letztere die Chance ihre Hofe durch ein kleines Stuck fruchtbaren Marschlandes zu erganzen 9 Im Koog siedelten sich deshalb nur wenige Betriebe mit einer eigenen Hofstelle an Lange Zeit waren dies zwei an der Zahl 10 Daneben war von Anbeginn der Eindeichung nur das Bordelum Siel als drittes Anwesen vorhanden Dieses wurde im Jahr 1913 wegen Baufalligkeit abgebrochen Die letzte Bewohnerin verlebte ihre letzten Lebensjahre auf einem der Haupthofe 11 Ein Grossteil des zum Schleusenhaus gehorenden Landes erwarb die Schleswig Holsteinische Landgesellschaft die hier in den Jahren 1936 bis 1939 sieben Siedlerstellen errichtete 12 Im Jahr 1970 wurde schliesslich einer der Haupthofe abgebrochen Das dazugehorige Land konnte von einer weiteren Hofstelle der Familie in Monkebull mitbewirtschaftet werden 13 Die Entwasserung war fur die Inwertsetzung des Reussenkoogs von grosser Bedeutung Der Hauptabfluss erfolgte von Anfang an durch den Bordelumer Priel Dieser entwasserte im Nordteil des Kooges durch das Bordelumer Siel in die Nordsee Daneben gab es fur die weiter im Suden gelegenen Landereien im Sudschenkel des Aussendeichs eine weitere Schleuse Diese wurde im Jahr 1819 geschlossen da das hier angrenzende Vorland im Bereich des heutigen Cecilienkoogs stark verlandete 14 Durch die Eindeichungsaktivitaten des Sonke Nissen Koogs wurde der Bordelumer Priel verlangert Das Bordelumer Siel wurde fortan vom Sonke Nissen Koog Siel im neuen Koog abgelost Nutzung BearbeitenLandwirtschaft Bearbeiten Der Koog ist bewohnt und wird landwirtschaftlich von Betrieben ausserhalb des Kooges genutzt Im Koog selbst ist kein Landwirt mehr mit einer Hofstelle ansassig Wohnen Bearbeiten Wie auch in den Nachbarkogen nimmt die Wohnfunktion eine stark untergeordnete Rolle ein Da es sich auch hier baurechtlich um einen Aussenbereich handelt sind nur privilegierte Vorhaben zulassig Ein bauliches Wachstum wird so automatisch eingedammt und beschrankt sich weitestgehend auf die potentielle Errichtung von landwirtschaftlichen Gebauden sowie Abnahmehauser fur landwirtschaftliche Altenteiler Gewerbe Bearbeiten Gewerbebetriebe sind im Koog nicht angesiedelt 15 Allerdings sind im Koog im Laufe des 21 Jahrhunderts 14 Windkraftanlagen errichtet worden Sie werden in Form von Burgerwindparks betrieben Statistische Daten zum Koog BearbeitenIn der nachstehenden Tabelle sind Bewohner und Haushalte aus der Volkszahlung vom 25 Mai 1987 angegeben Diese Zahlen wurden seither nur noch auf Gemeindeebene fortgeschrieben WohnplatzNr Koog Eindeichung Flachekm Volkszahlung 1987Bewohner Haushalte4 Reussenkoog 1789 5 11 15 6Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Reussenkoog Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenSielverband Reussenkoog Hrsg 200 Jahre Reussenkoog 1789 1989 Verlag Nordfriisk Instituut Bredstedt 1989 ISBN 3 88007 154 3 Harry Kunz Albert Panten Die Koge Nordfrieslands Nordfriisk Instituut Bredstedt 1997 ISBN 3 88007 251 5 S 40 Einzelnachweise Bearbeiten Reussenkoge Reussenkoog Sielverband Reussenkoog Hrsg 200 Jahre Reussenkoog 1789 1989 Verlag Nordfriisk Instituut Bredstedt 1989 ISBN 3 88007 154 3 S 15 Harry Kunz Albert Panten Die Koge Nordfrieslands Nordfriisk Instituut Bredstedt 1997 ISBN 3 88007 251 5 S 92 Sielverband Reussenkoog Hrsg 200 Jahre Reussenkoog 1789 1989 Verlag Nordfriisk Instituut Bredstedt 1989 ISBN 3 88007 154 3 S 13 Sielverband Reussenkoog Hrsg 200 Jahre Reussenkoog 1789 1989 Verlag Nordfriisk Instituut Bredstedt 1989 ISBN 3 88007 154 3 S 13 uber das genaue Datum des Deichschlusses besteht Unklarheit vgl Sielverband Reussenkoog 1989 S 16 Sielverband Reussenkoog 1989 S 15 Sielverband Reussenkoog 1989 S 16 a b Sielverband Reussenkoog 1989 S 17 Sielverband Reussenkoog 1989 S 29ff Sielverband Reussenkoog 1989 S 54 Sielverband Reussenkoog 1989 S 54 Sielverband Reussenkoog 1989 S 36 Sielverband Reussenkoog 1989 S 21 Datenquelle Bundesfirmenregister54 6125388 8 9095869 Koordinaten 54 36 45 N 8 54 35 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reussenkoog amp oldid 232769441