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Replay Gain aus dem Englischen Wiedergabe Verstarkung ist ein Standard der beschreibt wie digitale Audiodateien auf eine gemeinsame wahrgenommene Lautstarke angehoben werden ohne die in der Datei gespeicherten eigentlichen Audiodaten anzutasten Der Vorschlag fur diesen Standard wurde am 12 Juli 2001 von David Robinson veroffentlicht Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 2 Technik 3 Alternativen 3 1 Audiodaten verandern Rekodierung 3 2 MP3 AAC und Global Gain 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 QuellenGrundlagen BearbeitenWerden Stucke von verschiedenen Alben insbesondere Alben unterschiedlichen Produktionsdatums nacheinander gehort so fallt eine mitunter stark unterschiedliche Lautstarkeempfindung auf Ursache dafur kann die im Kontext eines Albums vom Produzenten gewunschte Lautstarke des einzelnen Stuckes sein In den meisten Fallen jedoch liegt der Grund im unterschiedlichen Mastering verschiedener Alben bzw vor allem der im Laufe der Jahre geanderten dabei angestrebten Ziellautstarke Zur Hintergrundinformation siehe Artikel Loudness War Der Lautstarke Spitzenwert der mitunter nur wenige Millisekunden lang ist hat zwar nur sehr wenig Einfluss auf die empfundene Lautstarke ist aber fur die Aussteuerung des Gesamtstucks wichtig Traditionellerweise erfolgt das Anpassen durch Andern der Lautstarkeeinstellung Mit der Moglichkeit Stucke selbst zusammenzustellen Wiedergabelisten bzw der Moglichkeit einer albumubergreifenden Zufallswiedergabe tritt der Wunsch nach einer automatisierten Lautstarke Normalisierung in den Vordergrund Obwohl der Begriff in der ursprunglichen Veroffentlichung als Replay Gain geschrieben wurde wird vermehrt die Schreibweise Replaygain oder auch ReplayGain verwendet Technik BearbeitenDer Einsatz erfolgt zweistufig Zunachst werden einmalig die benotigten Lautheits Informationen aus den Audiodaten ermittelt und als Meta Informationen zusammen mit diesen gespeichert Anschliessend wird bei jeder Wiedergabe uber diese Informationen die Lautstarke angepasst Zunachst werden die betreffenden Dateien komplett dekodiert und analysiert Dabei wird via Effektivwert ein Wert berechnet der der wahrgenommenen Durchschnittslautstarke nahekommen soll sowie der tatsachliche Spitzenwert erfasst Dieser wird als ein Korrekturwert der die Differenz zwischen der erfassten wahrgenommenen Durchschnittslautstarke und einem einheitlichen Niveau von festgelegten 89 dB bringt als zusatzliche Meta Informationen in die Datei geschrieben die restliche Datei bleibt unangetastet Erst beim Abspielen kann nun ein dekodierendes Programm sofern es den Standard unterstutzt diese Werte auslesen und im Moment des Dekodierens zur Korrektur des eigentlichen Audiosignals verwenden Um ein einzelnes Musikstuck nicht aus dem Gesamtkonzept eines Albums herausfallen zu lassen kann die Durchschnittslautstarke dieses Albums als Ganzes berechnet und in der Audiodatei gespeichert werden Wird beim Abspielen dieser Korrekturwert verwendet bleiben die gewollten relativen Lautstarkeunterschiede zwischen den einzelnen Stucken des Albums erhalten Da die Anpassung beim Dekodieren stattfindet es sich also nur um ein Tagging handelt bleibt die restliche Datei unberuhrt Die Veranderungen konnen also auch leicht wieder entfernt werden von einem nicht kompatiblen Dekodierprogramm werden sie ignoriert Die Korrektur geschieht optimalerweise bevor verlustbehaftet komprimierte Dateien in die gewunschte endgultige Abtasttiefe quantisiert werden so dass gegebenenfalls der volle Dynamikbereich den die jeweilige endgultige Abtasttiefe bietet genutzt werden kann Das erlaubt Replay Gain kompatiblen Audioplayern die vorhandenen Unterschiede auszugleichen und solche Dateien jeweils mit etwa derselben durchschnittlichen wahrgenommenen Lautstarke abzuspielen So wird vermieden dass jedes Mal manuell die Lautstarke angepasst werden muss wenn auf verschiedenen Pegeln gemasterte Stucke nacheinander abgespielt werden Diese Anpassung ist nicht zu verwechseln mit der ublichen Aussteuerung bei der statt der durchschnittlich wahrgenommenen Lautstarke die Spitzenpegel der einzelnen Stucke auf einen einheitlichen Wert gebracht werden Der Replay Gain Standard spricht zwar von einem 8 Byte Bereich in den Kopfdaten der Datei der fur alle Audioformate gleich sein soll doch viele Formate wie Vorbis oder FLAC besitzen ein eigenes Tag fur diese Information Bei MP3 Dateien verwenden Programme wie foobar2000 die Methode ID3v2 Tags vom Typ TXXX in die Datei zu schreiben Der ID3v2 Standard sieht seit einiger Zeit auch ein RVA Feld Relative Volume Adjustment 1 vor das fur Replay Gain Zwecke genutzt werden kann Alternativen BearbeitenAudiodaten verandern Rekodierung Bearbeiten Wenn das Anfugen von Metadaten nicht erwunscht oder nicht moglich ist beispielsweise bei fehlender Unterstutzung durch Decoder oder Brennprogramme konnen als Alternative auch die Ausgangs Audiodaten verandert werden um die wahrgenommene Lautstarke auf die festgelegte Einheitshohe zu bringen Das ist nicht nur sehr aufwandig sondern durch die Rechenoperationen auch mit gewissen klanglichen Verlusten verbunden erhohtes Rauschen erhohte Verzerrungen zumindest bei 16 bit oder weniger Bei Lautstarkeverminderung wird zudem der ubertragene Dynamikbereich verkleinert Eine Lautstarkeerhohung ist dagegen nicht immer ohne Eingriff in den Dynamikverlauf moglich Generationsverluste Allerdings kann bei einigen Kodierungstypen ein Skalierungsfaktor reversibel geandert werden allerdings nicht in beliebig feinen Stufen MP3 AAC und Global Gain Bearbeiten Das Programm MP3Gain kann das fur MP3 Dateien auf verlustfreie und reversible Art vornehmen allerdings nur mit einer in der Praxis meistens ausreichenden Genauigkeit von 1 5 Dezibel Dazu werden die Global Gain Felder der einzelnen Frames die den Gesamtpegel des einzelnen MP3 Frame festlegen manipuliert Die Operation wird direkt an der MP3 Struktur vorgenommen Sie ist in den meisten Fallen reversibel Da keine Rekodierung stattfindet treten keine Generationsverluste auf Zusatzlich wird der Datei optional ein Tag hinzugefugt welches die vorgenommene Korrektur beziffert mit dessen Hilfe kann die Operation spater bei Bedarf ruckgangig gemacht werden Ahnliches gilt mit AACgain auch fur Advanced Audio Coding sowie mit Vorbisgain fur Ogg Vorbis Dateien Siehe auch BearbeitenEBU Empfehlung R 128Literatur BearbeitenThomas Gorne Tontechnik Fachbuchverlag Leipzig im Carl Hanser Verlag Munchen u a 2006 ISBN 3 446 40198 9 Roland Enders Das Homerecording Handbuch Der Weg zu optimalen Aufnahmen 3 uberarbeitete Auflage uberarbeitet von Andreas Schulz Carstensen Munchen 2003 ISBN 3 910098 25 8 Weblinks BearbeitenHydrogenAudio Wiki Artikel zu Replay Gain mit Infos zu bestehenden Implementierungen Einfuhrung ins Thema auf AudioHQQuellen Bearbeiten http www id3 org id3v2 00 highlight 28rva 29 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Replay Gain amp oldid 206299020