www.wikidata.de-de.nina.az
Renato Attilio Bleibtreu 17 Juli 1893 in Wien 30 April 1964 in Sattledt war ein osterreichischer Schriftsteller Theaterautor und direktor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Im Auftrag Hitlers 3 Bleibtreu und die NSDAP 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBleibtreu wurde als Sohn der Schauspielerin Maximiliane Bleibtreu geboren Deren Schwester Hedwig Bleibtreu war ebenso wie ihre Eltern Schauspieler Sein Geburtsort war vermutlich ein Findelhaus in der Alservorstadt von seinem Vater ist nichts bekannt Maximiliane Bleibtreu hat ihren Sohn im Findelhaus zuruckgelassen und nie mehr gesehen 1901 kam Bleibtreu in die Pflege nach Linz wo ihn die Witwe eines Gefangenenaufsehers aufnahm und bei der er bis 1910 blieb Seine Mutter heiratete spater und war koniglich Sachsische Hofschauspielerin in Dresden wo sie 1923 starb In den 1930er Jahren lebte Bleibtreu als freier Journalist mit seiner berufstatigen ersten Frau und vier Kindern im 2 Bezirk in Wien Aus der Ehe mit der aus Konigsberg stammenden Metzgertochter Helene Buchholt gingen zwei Tochter hervor Renate Bleibtreu die als Ubersetzerin unter anderen von August Strindberg und Ingmar Bergman arbeitet und die Schauspielerin Monica Bleibtreu Renato Attilio leitete nach 1945 ein kleines privates immer kurz vor dem Bankrott stehendes Kleintheater Wiener Zimmerbuhne in Modling bei Wien Bleibtreu starb in seiner Heimatstadt und wurde am 13 Mai 1964 auf dem Friedhof Baumgarten beerdigt Der Schauspieler Moritz Bleibtreu ist ein Enkel von Renato Attilio Bleibtreu Im Auftrag Hitlers BearbeitenAnfang November 1938 besuchte Bleibtreu den Schwiegersohn von Eduard Bloch der als Arzt von Adolf Hitlers Mutter in Linz den Schutz des Fuhrers als dessen Edeljude genoss Bleibtreu stellte sich als Beamter im Stab von Rudolf Hess vor und hatte den Auftrag nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Osterreich Urkunden Briefe und Bilder aus Hitlers Zeit in Osterreich einzusammeln bzw Augenzeugen zu befragen Die von ihm beschlagnahmten Unterlagen wurden im Hauptarchiv Munchen deponiert und der Offentlichkeit dauerhaft entzogen Bleibtreu erfuhr bei seinen Nachforschungen dass Eduard Bloch zwei von Hitler handgeschriebene Dankkarten von 1907 und 1908 hatte und dass dieser bereit war diese dem Munchner Hauptarchiv zu zeigen Bleibtreu besuchte Bloch darauf hin und dieser versuchte seinerseits zwei Karten die von Hitler gemalt und von der Gestapo bereits beschlagnahmt worden waren wieder zuruckzubekommen Bleibtreu versprach sich fur Blochs Anliegen einzusetzen Ausserdem uberredete er Bloch fur das Munchner Hauptarchiv seine Erinnerungen an den Fuhrer und dessen verewigte Mutter niederzuschreiben Seine Karten erhielt Bloch nie mehr 1 Bleibtreu und die NSDAP BearbeitenNach den vorhandenen Unterlagen hat Bleibtreu zwar mehrfach einen Antrag gestellt in die NSDAP aufgenommen zu werden wurde jedoch nie Parteigenosse Nach Abschluss seiner Postkartenaktion entwickelte er die Idee eines patriotischen Sammelwerks mit dem Titel Das Jahr der Deutschen in dem 350 fuhrende Schriftsteller und Parteileute Beitrage liefern sollten und legte das Konzept der NSDAP vor Mit der Begrundung der fehlenden Zuverlassigkeit lehnte der Prasident der Reichskulturkammer den Vorschlag Bleibtreus ab Dagegen erschien im Mai 1939 in der SS Zeitung Das Schwarze Korps ein langer Hetzartikel unter dem Titel Attila bleib treu in dem auch Bleibtreus Aufenthalte in verschiedenen Haftanstalten angesprochen wurden 2 Im August 1940 wurde Bleibtreu schliesslich von der Gestapo Wien erkennungsdienstlich erfasst 3 Einer der wesentlichen Grunde weshalb Bleibtreu trotz aller Anbiederungen an die NSDAP nie deren Unterstutzung bekam lag daran dass er als uneheliches Kind mit unbekanntem Vater keinen Ariernachweis vorlegen konnte Weiter wurde ihm nachgetragen dass er 1934 ein den damaligen Osterreichischen Bundeskanzler Engelbert Dollfuss verherrlichendes Buch Der Heldenkanzler veroffentlicht hatte Dollfuss wurde von den Nationalsozialisten ermordet Schriften Bearbeiten Bernhard Vielkind Blumenschmuck Liebe Leben und Leute Gedichte Hebbelbund Linz 1906 Volltext online Hassgesang gegen Italien Krenn Wien um 1915 Im Feldspital Erlebnisse und Schilderungen Verlag Die Brucke Wien 1918 Bischof Rudigier Elf historische Szenen Linz 1931 Volltext in Folgen abgedruckt in Linzer Volksblatt Jahrgang 1931 Nr 278 Nr 279 Nr 280 Nr 281 Nr 282 Nr 283 Nr 284 Nr 285 Nr 296 4 Der Heldenkanzler Ein Lied von der Scholle Bucher des Vaterlandes Band 2 Jung Osterreich Verlag Wien 1934 Von einem Deutschmeister d i Renato Attilio Bleibtreu Unser Fey Ein Bild des Helden Bucher des Vaterlands Band 1 Jung Osterreich Verlag Wien 1934 Literatur BearbeitenBrigitte Hamann Hitlers Edeljude Das Leben des Armenarztes Eduard Bloch Piper Munchen und Zurich 2008 ISBN 978 3 492 05164 4 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Renato Attilio Bleibtreu im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek DOW Bilder von Bleibtreu http www stevenlehrer com images thefamilydoctor pdfEinzelnachweise Bearbeiten Hamann 2008 S 339ff Hamann 2008 S 359ff Nicht mehr anonym Fotos aus der Erkennungsdienstlichen Kartei der Gestapo Wien 1 2 Vorlage Toter Link www doew at Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis In doew at abgerufen am 22 Marz 2012 Johannes Ebner Hrsg Rudolf Zinnhobler Hrsg Bischof Rudigier Szene aus dem Schauspiel v Attilio Renato Bleibtreu Neues Archiv fur die Geschichte der Diozese Linz Jahrgang 3 Heft 1 Linz 1984 85 S 15 19 ooegeschichte at PDF 889 KB Normdaten Person GND 1018870873 lobid OGND AKS VIAF 229060015 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bleibtreu Renato AttilioKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Schriftsteller Theaterautor und direktorGEBURTSDATUM 17 Juli 1893GEBURTSORT WienSTERBEDATUM April 1964 oder Mai 1964STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Renato Attilio Bleibtreu amp oldid 219442837