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Reinhard Drenkhahn 9 Februar 1926 in Hamburg 26 Marz 1959 ebenda war ein deutscher Maler und Grafiker Leben BearbeitenReinhard Drenkhahn wurde als Sohn eines Schiffbauingenieurs geboren Nach einer Lehre als Dekorateur und Polsterer begann er 1943 das Studium der Innenarchitektur an der Hansischen Hochschule fur bildende Kunste in Hamburg Achtzehnjahrig wurde er im folgenden Jahr zum Kriegsdienst eingezogen und spater in der Schweiz interniert Nach dem Krieg beendete er sein Studium fand aber schliesslich in der Malerei sein eigentliches Metier 1947 und 1948 studierte er bei Karl Kaschak und Willem Grimm an der Landeskunstschule Hamburg danach bis 1950 bei Arnold Fiedler in der Werkstattengemeinschaft Der Baukreis Seinen Lebensunterhalt verdiente Drenkhahn zu dieser Zeit als Requisiteur bei der Hamburger Real Film und als Hafen und Erntearbeiter Im Sommer 1950 bezog er ein eigenes Atelier im Haus Sierichstrasse 52 gemeinsam mit seiner Lebensgefahrtin der Malerin Gisela Buhrmann Das Atelier ubernahm 1970 der Maler und Bildhauer Peter Fetthauer Im Jahr darauf reiste Drenkhahn das erste Mal nach Paris wo ihn die Maler der Ecole de Paris und des Informel stark beeindruckten Weitere Reisen folgten 1953 vernichtete Drenkhahn als eine Art Befreiungsschlag den grossten Teil seiner fruhen Arbeiten Ende 1956 hatte er seine erste Einzelausstellung in der Hamburger Kunsthalle 1958 erhielt er das Forderstipendium des Lichtwark Preises der Hansestadt Hamburg Auftrage der Kulturbehorde Hamburg fur Wandgestaltungen im offentlichen Raum und zahlreiche Ausstellungen auch uberregional und im Ausland folgten Drenkhahn aber setzte seiner vielversprechenden kunstlerischen Karriere mit seinem Freitod 1959 ein jahes Ende Er hinterliess ein ebenso eindrucksvolles wie reichhaltiges Œuvre von uber 500 Gemalden Zeichnungen Druckgrafik und wenigen Plastiken Werk BearbeitenReinhard Drenkhahn gehorte neben Paul Wunderlich Horst Janssen und K R H Sonderborg in den 1950er Jahren zu den herausragenden Kunstlerpersonlichkeiten Hamburgs und war Wegbereiter der informellen Malerei in Hamburg Drenkhahns farblich kraftvolle aber einsame Stadtlandschaften Anfang der 1950er Jahre zeugen noch von der Auseinandersetzung mit dem Spatexpressionismus Darstellungen der Kalksandsteinfabrik in Kirchsteinbek bei Hamburg sowie die Landschaften seiner ersten Reisen nach Ischia und Ibiza vermitteln bereits sein besonderes Gespur fur den Umgang mit der Farbe Am Elbstrand und in Niendorf an der Ostsee malte Drenkhahn Hafenbilder und Strandstillleben in denen sich seine malerische Phantasie an Fundstucken wie Windhutzen und alten Seilwinden entzundet Bald darauf bevolkerten surreale Strandlaufer seine Bilder Diese bedrohlichen Chimaren und ausgezehrten Drahtmenschen wurden fur ihn zur existentialistischen Daseinsmetapher 1957 und 1958 entstanden die Werkreihen der Krebse und Ofensteine die in immer neuen Variationen die Erforschung von Material und Oberflache von Farbdynamik und Bildraum zeigen Die Freundschaft zu Horst Janssen und Paul Wunderlich liessen Drenkhahn auch im Bereich der Radierung und Lithographie experimentieren Hier wie in der Malerei verselbstandigten sich die Bildmittel zunehmend der Gegenstand aber blieb trotz grosser Abstraktion als Ausgangspunkt und Halt der Gestaltung erkennbar Die spaten Ofenstein und Mauer Bilder zeigen zwar den Einfluss der franzosischen Kunst von Malern wie Dubuffet und Wols sind aber ebenso grossartige wie eigenstandige Arbeiten informeller Malerei Reliefartige verkrustete und geritzte Oberflachen kombiniert mit einer differenzierten Farbigkeit von leuchtender Vitalitat oder dumpfer Bedrohlichkeit lassen den Betrachter die Intensitat des bildnerischen Prozesses spuren Viele Werke Drenkhahns sind durch eine schroffe Materialitat und eine dustere Gestimmtheit gekennzeichnet die auch das Leben dieses introvertierten Kunstlers bestimmte der jung den Krieg erlebte Immer wieder tauchen Motive wie Stacheldraht Gitter Dornen und Disteln auf Die Empfindung der inneren Verletztheit gipfelte in Drenkhahns spater Werkreihe Leitermann Er erarbeitet das Thema in grossformatiger Malerei in der Radierung aber auch in kleinen Statuetten aus Draht und Nageln Diese kruzifixahnlichen Darstellungen waren seine profanierte und auf sich selbst bezogene Version des Ecce Homo Ein Werkverzeichnis seiner Gemalde ist in Arbeit Das druckgrafische Werk ist veroffentlicht als Band 15 der Reihe Hamburger Kunstlermonographien Literatur BearbeitenReinhard Drenkhahn Hamburger Kunstlermonographien Band 15 Hamburg 1980 Erna Knoefel Reden uber Kunst Hamburg 1993 Ulrich Luckhardt Reinhard Drenkhahn Ofenstein Krebs Leitermann Werkreihen 1957 1958 Hamburg 2000 Katalog einer Ausstellung der Hamburger Sparkasse Dagmar Lott Reschke Reinhard Drenkhahn 1926 1959 Stefan Blessin Horst Janssen B S LILO Verlag Hamburg 1984 1993 Normdaten Person GND 118527363 lobid OGND AKS LCCN n81069154 VIAF 25393736 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Drenkhahn ReinhardKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und GrafikerGEBURTSDATUM 9 Februar 1926GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 26 Marz 1959STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reinhard Drenkhahn amp oldid 174172750