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Rathaus zwischen den Stadten bezeichnet das 1568 erbaute gemeinsame Rathaus der Altstadt und der Neustadt von Warburg Kreis Hoxter Es liegt an der Strasse Zwischen den Stadten 9 Ansicht von Osten Altstadtseite Ansicht von Westen Neustadtseite Ansicht von Sudwesten Inhaltsverzeichnis 1 Architektur und Baugeschichte 2 Ahnliche Bauten 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksArchitektur und Baugeschichte BearbeitenIm hohen Mittelalter bestand die Stadt Warburg aus zwei rechtlich selbstandigen Stadten mit jeweils eigenem Stadtrat eigenem Marktplatz eigener Pfarrkirche eigener Stadtmauer und eigenem Rathaus der im Diemeltal gelegenen Altstadt und der auf einem Bergrucken daruber gelegenen Neustadt 1436 schlossen beide Stadte sich zu einer einratigen Stadt zusammen und vereinbarten ihre Gerichtstage montags und donnerstags abwechselnd im Rathaus der Neustadt und dem Rathaus der Altstadt stattfinden zu lassen so lange wet dat de Stede eyn Rathus buwen dar en dat bequemlick sy 1 Doch erst uber 120 Jahre spater kam dieses gemeinsame Rathaus zustande Um beiden Stadten einen gleichberechtigten Zugang zu gewahren wurde es anstelle des ehemaligen Liebfrauentores an der Hangkante zwischen den Stadten gebaut Mit einer Lange von 22 1 m und einer Breite von 12 9 m war es kleiner als die mittelalterlichen Rathauser an den Marktplatzen da es ja nur Raume fur die Ratsversammlung die Kanzlei und das Gericht aufzunehmen hatte wahrend die alten Rathauser weiter als Kaufhallen genutzt werden konnten Das Erdgeschoss wurde in dem sudlichen Teil als offene nach Westen leicht ansteigende Arkadenhalle mit drei Bogen ausgebildet die bis ins 19 Jahrhundert der einzige Verbindungsweg zwischen den Stadten war Die Arkadenoffnungen wurden mit Bauformen aus Spatgotik Stabwerk und Renaissance Groteskenfiguren Karniesgesimsen verziert Im Giebeldreieck uber der schmalsten und hier mit einem Segmentbogen versehenen Portaloffnung wurden die Wappen der Stadt Warburg die Lilie und des Hochstifts Paderborn das Kreuz angebracht mit der Inschrift WARBORCH ANNO DM MCCCCCLXVIII 1568 Der nordliche Teil des Erdgeschosses durch eine Tur von der Halle und eine weitere von der Ostseite her erschlossen beinhaltete Gefangnisraume und eine Treppe fur die Besucher der Altstadtseite in das Obergeschoss Von der Neustadtseite wurde das Obergeschoss uber eine vorgelagerte Freitreppe durch ein verziertes und ebenfalls mit Inschrift und Wappen versehenes Rechteckportal zuganglich gemacht Das Obergeschoss in dem sich fruher der Ratssaal und die Schreibstube befanden ist durch teils einfache teils doppelte Rechteckfenster die sich in unregelmassiger Folge abwechseln belichtet Ihre Sandsteingewande sind mit schmalen Pilastern Staben Masken und anderen Renaissanceformen verziert Ursprunglich befand sich direkt daruber ein Kruppelwalmdach mit vorkragenden Giebeln aus Eichenfachwerk Mit dem Verlust des Selbstverwaltungsrechtes im Absolutismus ab 1667 verlor das Rathaus an Bedeutung und wurde anderen Bestimmungen zugefuhrt Nach Besetzung des Furstentums Paderborn durch die preussischen Truppen unter General von L Estocq im August 1802 wurden die bischoflichen Wappen uber den Portalen herausgemeisselt 1822 wurde das Gebaude Madchenschule 1863 Kaserne 1871 Lazarett und danach bis 1894 Knabenschule 1899 wies die Ostfassade oberhalb des Portals zum Burgerfriedhof einen mehrere Zentimeter breiten Riss auf 2 Von 1901 bis 1902 liess es die Stadt nach Planen des Kolner Architekten Eduard Endler statisch sichern grundlich restaurieren mit einem historisierenden Fachwerkgeschoss vergrossern und einem Dachreiter fur die Rathausglocke schmucken Dabei wurde ein neuer grosser Sitzungssaal eingebaut der mit einem grossen Wandgemalde des Dusseldorfer Malers Josef Kohlschein des Jungeren das die Stadt Warburg im 16 Jahrhundert von der Sudseite zeigt ausgestattet wurde 2019 wurden erneut Risse insbesondere im Bereich der Sudostecke festgestellt Der Bodengutachter Claus Schubert stellte daraufhin fest dass diese geologische Ursprunge hatten und einer Hangzerreissung geschuldet seien Diese fuhre zu einem allmahlichen Absinken des Gebaudes Eine akute Gefahrdung sei jedoch nicht gegeben 3 Ahnliche Bauten BearbeitenAhnlich wie in Warburg stellen das zwischen Altstadt und Neustadt uber einem Bach erbaute Rathaus in Muhlhausen sowie das in Bamberg gebaute Bruckenrathaus politische Kompromisse zwischen zwei Gebietskorperschaften dar In Muhlhausen wurde damit zwischen unterschiedlichen Marktbereichen vermittelt in Bamberg zwischen weltlichem und geistlichem Stadtgebiet Einzelnachweise Bearbeiten Magna Charta d i de grotebreff darynne beide Stee einredlich worden 26 Januar 1436 Stadtarchiv Warburg Foto bei Nikolaus Rodenkirchen 1939 S 464 Dieter Scholz Warum das historische Warburger Rathaus ins Tal rutscht Neue Westfalische Warburg 24 Mai 2019Literatur BearbeitenElmar Nolte Zum Profanbau der mittelalterlichen Stadt Warburg In Franz Murmann Hrsg Die Stadt Warburg 1036 1986 Beitrage zur Geschichte einer Stadt Band 2 Hermes Warburg 1986 ISBN 3 922032 07 9 S 137 176 Nikolaus Rodenkirchen Kreis Warburg Mit geschichtlicher Einleitung von Gerhard Pfeiffer Aschendorff Munster 1939 Bau und Kunstdenkmaler von Westfalen 44 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rathaus zwischen den Stadten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 51 48739 9 147207 Koordinaten 51 29 14 6 N 9 8 49 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rathaus zwischen den Stadten Warburg amp oldid 203790552