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Das Rathaus der Neustadt in der Stadt Eisleben steht beherrschend an der Ecke Breiter Weg Annengasse Breiter Weg 94 Ihm gegenuber steht der Bergmannsroland von ca 1590 jetzt Kopie von 1926 das kniende Rechtssymbol der Neustadt Eisleben mit dem Wappen der Grafen von Mansfeld Hinterort auf dem Schild Ansicht von der Strasse Inhaltsverzeichnis 1 Bau und Nutzungsgeschichte 1 1 Grundung und Reformationszeit 1 2 Spatere Entwicklungen 2 Literatur 3 AnmerkungenBau und Nutzungsgeschichte BearbeitenGrundung und Reformationszeit Bearbeiten Die Neustadt war 1511 von Graf Albrecht IV 1480 1560 gegen den Protest des Rates der Altstadt Eisleben und der anderen Mansfelder Grafenlinien westlich der Altstadt als Bergarbeitersiedlung gegrundet worden 1 Sie verfugte uber einen eigenen Rat Von der Pfarrkirche St Annen 1513 und dem mit ihm verbundenen Kloster der Augustiner Eremiten 1515 ging ab 1518 unter D Caspar Guttel 2 die Reformation in Eisleben aus Im Lutherischen Vertrag von 1546 wurde vereinbart dass Alt und Neustadt Eisleben gemeinsame Innungen haben Sie blieben jedoch getrennte Stadte mit eigenen Raten und Stadtrichtern gehorten also nicht zum 1454 an den Rat der Altstadt verpfandeten und versteinten Gerichtsbezirk was sich auch nicht anderte als die Neustadt 1579 durch die Permutationsrezesse wie die Altstadt bereits 1573 kursachsisches Lehen wurde 3 Die Neustadt wurde auch nicht in die Stadtummauerung der Altstadt in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts einbezogen Erst 1808 vereinigte der napoleonische Konig von Westphalen Jerome Alt und Neustadt zu einer Stadtgemeinde 4 Diese neue Stadt benotigte auch offentliche Gebaude und so forderte Albrechts zweite Schwiegertochter Margarete eine geborene Herzogin von Braunschweig sie starb 1596 ihr Mann Johann war 1567 gestorben die ihren Wohnsitz in der Neustadt genommen hatte den Aufbau der Neustadt darunter auch die Vollendung der St Annenkirche Auf ihre Veranlassung entstand auch 1571 1589 im Stil der Renaissance das Neustadter Rathaus Der Vorgangerbau soll sich etwas weiter ostlich an der Sudseite des Breiten Weges befunden haben Der Neubau ist ein zweigeschossiger Bruchsteinbau mit Walmdach dessen zwei Flugel sich zur Annengasse und zum Breiten Weg hinziehen Der verschieferte Dachreiter auf dem Hauptflugel ist als Uhrturm ausgebildet Das Obergeschoss des Gebaudes wird gegliedert durch gekuppelte Fenster mit feiner Stabwerkprofilierung und trug fruher einen Eckerker Das rundbogige Sandsteinportal unter dem vierten Fensterpaar in voll ausgebildeten Renaissanceformen zeigt reiche flache Blatt und Rankenornamente Der Schlussstein tragt die Jahreszahl 1580 Nach 1833 wurde eine Inschriftentafel HANS G U H Z MANSFELD MARGARETHA G H Z B U L G U F Z M HIER IST GEBAVT VND GOTT VERTRAVET 1571 5 entfernt Im Inneren fuhrt aus einer kreuzgratgewolbten Eingangshalle die mit dem Mansfeld Hinterorter Wappen verziert ist eine steinerne Wendeltreppe mit Handlauf um eine runde Spindel Mehrere fruher reprasentative Raume sind mit Saulen mit Blatt Ranken und Rollwerk verziert 6 Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wirkte hier der Ratsmann und Burgermeister Steffan Neuwirdt Spatere Entwicklungen Bearbeiten 1808 verlor das Rathaus seine Funktion es wurde Stadt und Landgericht 1849 1852 Kreisgericht deshalb auch Altes Gericht genannt spater Volksschule und diente schliesslich Wohnzwecken bis es schliesslich 1973 wegen Erdsenkungen gesperrt werden musste 7 Renovierungen erfolgten 1892 und 1898 Schon seit mehreren Jahren bewahrt nur eine spezielle Holzbalkenkonstruktion die Nordgiebelwand vor dem Einsturz Der lange Leerstand erfordert generell ein Nutzungskonzept und eine Instandsetzung des wertvollen Renaissance Gebaudes Ende Dezember 2016 einigte man sich auf eine Notsicherung des stellenweise mittlerweile stark einsturzgefahrdeten Gebaudes Einer endgultigen Sanierung stehen derzeit nicht ausreichende finanzielle Mittel sowie ein fehlendes Nutzungskonzept im Wege 7 Literatur BearbeitenKarl Krumhaar Die Grundung der Neustadt Eisleben und ihre Geschichte bis Ende des 16 Jahrhunderts in Festschrift des Harzvereins Eisleben 1874 S 1 33 Hermann Grossler Adolf Brinkmann Die Kunstdenkmale des Mansfelder Seekreises Kunstdenkmalinventare des Landes Sachsen Anhalt Bd 16 Halle 2000 Nachdruck der Ausgabe Halle 1895 bes S 205 207 Carl Ruhlemann Kamerad Martin in der Eisleber Neustadt in Mitteldt Ztg Eisleben vom 13 Juni 1992 S 11 nach Mein Mansfelder Land Nr 9 1927 S 65 70 Irene Roch Zur Renaissanceplastik im Schloss Mansfeld und Eisleben in Wiss Zs d MLU Halle Ges u Sprachwiss Reihe XII 9 10 1963 S 765 784 Franz Haring Das Neustadter Rathaus in Eisleben ein Denkmal aus der Renaissance in Mansfelder Heimatblatter 9 1990 S 64 66 Abb Rainer Slotta Der Bergbau Eisleben und seine Denkmaler Kamerad Martin und das Lutherdenkmal in Martin Luther und der Bergbau in Mansfelder Land Kat 7 der Stiftung Luthergedenkstatten in Sachsen Anhalt Eisleben 2000 S 246 260 Irene Roch Lemmer Die Neustadt Eisleben als Bergmannssiedlung des 16 Jahrhunderts in Beitrage zur Regional und Landeskultur in Sachsen Anhalt H 19 Halle 2001 S 113 130 Bernd Feicke Die Plastik Koblauchskonig in Eisleben in Harz Forschungen Bd XIV Wernigerode und Berlin 2002 S 267 282 bes 280 282 Abb Ruhlemann Zinke Lindner Bearb Die Chronik des Weissbackers und Burgermeisters der Neustadt Eisleben Steffan Neuwirdt im Ratsarchiv Eisleben 1624 bis 1641 Privatdruck 2002 s Rezension in Harz Zs 57 2005 S 187 188 B Feicke Peter Lindner Das Register zum Burgerbuch der Neustadt Eisleben 1706 bis 1809 in Zs f Heimatforschung H 16 Halle 2007 S 6 46 Gerrit Deutschlander Alt gegen Neu Grundung und Entwicklung der Neustadt Eisleben im 16 Jahrhundert in Sachsen Anhalt Journal fur Natur und Heimatfreunde Halle 22 2012 4 S 12 15 Abb Anmerkungen Bearbeiten Cyriakus Spangenberg Hrsg Rudolf Leers Mansfeldische Chronica Vierter Teil in Mansfelder Blatter 31 32 Eisleben 1918 S 250 338 344 Cyriakus Spangenberg w o S 345 348 Bernd Feicke Die Permutationsrezesse Ende des 16 Jahrhunderts in der Grafschaft Mansfeld in Zs f Heimatforschung H 17 Halle 2008 S 19 24 Kurt Lindner Lutherstadt Eisleben Bd 1 Eisleben 1983 S 175 176 Wohl aufzulosen mit Hans G raf u nd H err z u Mansfeld Margaretha G rafin und H erzogin z u B raunschweig u nd L uneburg G rafin u nd F urstin z u M ansfeld Margarete 1534 1596 ist die vierte Tochter von Herzog Ernst I zu Braunschweig Luneburg Irene Roch Lemmer Gefahrdete Baudenkmale in Sachsen Anhalt No 21 Lutherstadt Eisleben Neustadter Rathaus Halle 2000 a b Jorg Muller Altes Neustadter Rathaus Notsicherung des Gebaudes beginnt im Januar In Mitteldeutsche Zeitung mz web de abgerufen am 30 Dezember 2016 51 527805555556 11 539027777778 Koordinaten 51 31 40 1 N 11 32 20 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rathaus der Neustadt Eisleben amp oldid 236522093