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Mit dem Randkanalmodell lasst sich das Zustandekommen des Quanten Hall Effekts und des Schubnikow de Haas Effekts in zweidimensionalen Elektronengasen erklaren Durch das Berucksichtigen von Randeffekten bilden sich Randkanale die die Anomalitaten der obigen Effekte erklaren konnen Inhaltsverzeichnis 1 Quantenmechanische Deutung 2 Klassische Deutung 3 Literatur 4 WeblinksQuantenmechanische Deutung Bearbeiten nbsp Definition der Randkanale engl edge channel als Schnittpunkt der Energieniveaus Landauniveaus mit der Fermi EnergieBei Anlegen eines externen Magnetfeldes andert sich die Zustandsdichte der Elektronen Es bilden sich dadurch Landauniveaus aus Dies sind diskrete bei kleinen Feldern spinentartete Energieniveaus Die Beschreibung durch das Randkanalmodell nimmt an dass sich das Ferminiveau zwischen zwei Landauniveaus befindet und das System im Grundzustand ist Alle Niveaus unterhalb des Ferminiveaus sind folglich vollbesetzt An den Randern einer Probe muss das sonst vernachlassigbare Randpotential in die Schrodingergleichung mit einbezogen werden Dies fuhrt dazu dass die Landauniveaus nach oben gebogen werden dieses Ansteigen kann man sich plausibel machen wenn man die Austrittsarbeit als Analogon heranzieht um die Hurde Rand uberwinden zu konnen muss Energie zugefuhrt werden Durch dieses Ansteigen der Niveaus ergeben sich Schnittpunkte der Energieniveaus mit der Fermi Energie Es entstehen Zustande an der Fermikante die als Randkanale bezeichnet werden Dadurch wird es den Ladungstragern ermoglicht sich frei zu bewegen Klassische Deutung Bearbeiten nbsp Veranschaulichung der skipping orbits am Rand der Probe klassische Deutung der Randkanale Klassisch kann man die Randkanale durch sogenannte skipping orbits hupfende Umlaufbahnen beschreiben Elektronen werden durch ein Magnetfeld wegen der Lenzschen Regel auf eine gekrummte Bahn gezwungen die Zyklotronbahn Befindet sich ein Elektron im Inneren der Probe so kann die Kreisbahn ohne weitere Einschrankung Streuung wird nicht betrachtet durchlaufen werden Dies entspricht der idealen Betrachtung ohne Randeffekte Betrachtet man Elektronen mit einem Abstand kleiner als der Zyklotronradius zum Rand der Probe so wird aus geometrischen Uberlegungen klar dass diese keine ungestorten Kreisbahnen mehr durchlaufen konnen Sie stossen innerhalb eines Umlaufs an den Rand und werden dort reflektiert Von dieser Bewegung leitet sich die Bezeichnung skipping orbits ab Dadurch ergibt sich eine Nettobewegung der Ladungstrager entlang der Begrenzung welche Stromfluss ermoglicht Der Stromfluss ist deshalb auf die Rander der Probe eingeschrankt Es ergibt sich eine sehr effektive raumliche Trennung von Ladungstragern die sich in verschiedene Richtungen bewegen Die elektronische Wellenfunktion fallt schnell ab sodass die Uberlappung der Zustande verschiedener Rander sehr klein wird Weiterhin konnen sie nicht auf die andere Seite der Probe streuen da es durch die Lage der Fermi Energie zwischen zwei Landauniveaus keine freien Zustande gibt in die gestreut werden konnte Die Streuwahrscheinlichkeit zwischen Ladungstragern ist somit effektiv unterdruckt Dadurch geht auch die Wahrscheinlichkeit fur Ruckstreuung gegen 0 und die Leitung wird somit widerstandsfrei Dieser Effekt wird nach ihren Entdeckern Schubnikow de Haas Effekt genannt Dies bedeutet dass Elektronen die an einer Stelle z B einem Kontakt in einen Randkanal eintreten sich bis zum nachsten Kontakt fortbewegen mussen Auch nach Streuung werden sie weiter in diese Richtung gezwungen Die zu Recht aufgeworfene Frage wie das Ferminiveau zwischen einem besetzten und unbesetzten Landauniveau sein kann wird durch Storstellen und Fremdatome erklart Ohne sie konnte das Ferminiveau nicht dazwischen liegen Dies wird auch experimentell so bestatigt Bei ausserst reinen Proben werden die gemessenen Oszillationen wieder schwacher bei zu grosser Storstellendichte wird der Effekt durch hohe Streuwahrscheinlichkeit unterdruckt In diesem Fall konnen die Ladungstrager keine komplette Zyklotronbahn mehr durchlaufen und mit sich selbst interferieren Literatur BearbeitenS Datta Electronic transport in mesoscopic systems Cambridge University Press Cambridge 1995 ISBN 978 0 521 59943 6 englisch J H Davies The physics of low dimensional semiconductors An introduction Cambridge University Press Cambridge 1998 ISBN 978 0 521 48491 6 englisch D Yoshioka The Quantum Hall Effect Springer Verlag Berlin 2002 ISBN 978 3 540 43115 2 englisch G Czycholl Theoretische Festkorperphysik Springer Verlag Berlin 2004 ISBN 3 540 20824 0 Weblinks BearbeitenD Tong Lectures on the Quantum Hall Effect 2016 S 46ff arxiv 1606 06687 englisch Jurgen Smoliner Vorlesungsskripten zur VO Halbleiterelektronik am Institut fur Festkorperelektronik TU Wien 2017 S 357ff tuwien ac at PDF Fortgeschrittenen Praktikum Der Quanten Hall Effekt Uni Giessen I Physikalisches Institut Abt fur Mikro und Nanostrukturierung Prof Dr Peter J Klar abgerufen am 17 Februar 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Randkanalmodell amp oldid 226413558