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Die Rottiger Kaserne war eine Kasernenanlage in Hamburg Neugraben Fischbek die von 1938 bis 2004 militarisch genutzt wurde Auf dem ehemaligen Kasernen Gelande entsteht das Wohnquartier Fischbeker Heidbrook Deutschland Rottiger KaserneAlter westlicher EingangLand Deutschland DeutschlandHeute NeubaugebietGemeinde HamburgKoordinaten 53 27 57 N 9 48 48 O 53 46575 9 81342 Koordinaten 53 27 57 N 9 48 48 OEroffnet 1938 1940Alte Kasernennamen1938 1944 Panzer Kaserne Deutsches ReichEhemals stationierte Truppenteilevor 2004 Teile der 3 Panzerdivisionvor 1948 Teile der britischen Rheinarmeevor 1945 Infanterieregiment 69 Pionierkompanien 20 und 50 Deutschland Vereinigtes Konigreich Deutsches ReichRottiger Kaserne Hamburg Lage der Rottiger Kaserne in HamburgEiner der alten Unterkunftsblocke an der Cuxhavener StrasseOstliche Toranlage im Umbau zur Senioren Wohnanlage Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Nachnutzung 3 Ehemaliger Standortubungsplatz 4 Fotos 5 Sonstiges 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAls Panzer Kaserne Fischbek 1 wurde 1938 mit dem Bau der Anlage fur die Wehrmacht begonnen die zur Unterbringung des Panzerregiments 19 und der Aufklarungsabteilung 20 vorgesehen war Durch den Beginn des Zweiten Weltkrieges kam es jedoch zunachst zu Verzogerungen die Bauarbeiten wurden 1939 eingestellt und erst ab 1940 waren einzelne Gebaude fertig In den fertigen Teilen brachte man daraufhin ein Bataillon des Infanterieregiments 69 sowie einige Pioniereinheiten unter Nach Kriegsende ubernahm die britische Armee das Gelande als Entnazifizierungslager Auffanglager fur Fluchtlinge sowie Truppenunterkunft Ab April 1948 ging es einschliesslich der zahlreich aufgestellten Nissenhutten in die Verantwortung der Hamburger Sozialverwaltung uber die zunachst die Fluchtlingslager weiter betreute und zusatzlich ein Altenheim einrichtete Die Anlagen wurden im Zuge des Aufbaus der Bundeswehr 1959 von dieser ubernommen 2 und am 14 September 1962 in Rottiger Kaserne nach dem ersten Inspekteur des Heeres Hans Rottiger umbenannt Zu dem sich uber eine Flache von 55 ha 3 erstreckenden Areal gehorten ein angeschlossener Standortubungsplatz ein eigener Bahnhof die Kleiderkammer Nord sowie andere militarische Infrastruktur wie ein Munitions und Nachschublager und ein Sanitatszentrum In den folgenden Jahren von 1960 bis 1964 baute die Bundeswehr das Areal zur grossten 4 Kaserne Hamburgs aus Sie beherbergte hauptsachlich den Stab sowie Truppenteile der Panzergrenadierbrigade 7 Ein Verwaltungsgebaude der Standortverwaltung befand sich unmittelbar angrenzend auf der Nordseite der Cuxhavener Strasse direkt auf dem Kasernengelande gab es einen Sportplatz drei Sporthallen und ein Heizkraftwerk Die altesten Gebaude aus den spaten 1930er Jahren standen in der Nahe der Cuxhavener Strasse im zentralen Teil gab es einen Platz fur Formalausbildung und Unterkunftsgebaude aus den 1960er Jahren im sudlichen Teil befanden sich die Fahrzeughallen und der technische Bereich Auf dem Gelande waren wahrend des Kalten Krieges bis zu 1 300 Soldaten stationiert Bei der Truppenreduzierung in den 1990er Jahren waren mehrere abzuwickelnde Einheiten aus aufgelosten Standorten in Hamburg z B Sanitatsbataillon 3 aus Heimfeld Instandsetzungskompanie 170 und Panzergrenadierbataillon 173 aus Rahlstedt am Standort untergebracht Im Marz 2004 5 verliessen die letzten Bundeswehreinheiten die Kaserne Ehemals stationierte Einheiten der Bundeswehr nbsp Flugabwehrregiment 3 1977 1993 nbsp Panzergrenadierbrigade 7 Hansestadt Hamburg 1959 2004 nbsp Panzergrenadierbrigade 32 1958 1996 und 1996 bis 2003 nicht aktiv nbsp Feldartilleriebataillon 75 1963 1966 nbsp Panzergrenadierbataillon 71 1980 1992 nbsp Panzergrenadierbataillon 72 1959 2003 nbsp Panzerartilleriebataillon 75 1966 1992 und 1997 nicht aktiv nbsp Versorgungsbataillon 76 1959 1963 nbsp Kraftfahrausbildungszentrum Hamburg 1 1994 2003 nbsp Kraftfahrausbildungszentrum Hamburg 2 1994 2003 nbsp Ausbildungskompanie 9 3 1962 1967 nbsp Ausbildungskompanie 11 3 1961 1964 nbsp Flugabwehrbataillon 3 1971 1977 nbsp Feldersatzkompanie 320 1996 2003 nbsp Feldersatzkompanie 70 1993 2003 nbsp Fahrschulgruppe Hamburg 2 1985 1994 nbsp Fahrschulgruppe Hamburg 3 1986 1994 nbsp Sanitatszentrum 103 1985 1997 nbsp Sanitatsbereich 10 4 1985 1986 nbsp Zahnarztgruppe 103 1 1985 1986 nbsp Lazarett 7240 GerEinh nbsp Standortfernmeldeanlage 117 103 nbsp Fernmelderevisionsdiensttrupp 117 104 bis 1989 nbsp Fernmelderevisionsinstandhaltungstrupp 117 104 1986 1994 nbsp Evangelischer Standortpfarrer Hamburg III 1955 1999 Nachnutzung BearbeitenDie ersten offentlichen Diskussionen und Planungen zur zukunftigen Nutzung des Gelandes begannen bereits 2002 noch vor dem Abzug der Bundeswehr Sie fuhrten 2007 zunachst zum Masterplan Rottiger Kaserne und Standortubungsplatz Fischbeker Heide Ab November 2010 fanden umfangreiche Abrissarbeiten statt 3 die sich bis zum Jahr 2014 hinzogen Zwei grosse Unterkunftsgebaude am ehemaligen nordostlichen Eingang blieben erhalten und werden in die kunftige Nutzung des Gebiets einbezogen Nach insgesamt mehr als zehnjahriger Planung fiel die Entscheidung auf dem Gelande hauptsachlich Wohngebaude und Gebaude zur Nahversorgung zu errichten 4 Seit 2013 ist die IBA Hamburg GmbH fur die Projektentwicklung Erschliessung und Vermarktung des mittlerweile Fischbeker Heidbrook genannten Wohngebiets verantwortlich Bis 2019 entstehen auf rund 54 Hektar Flache etwa 1 200 Wohneinheiten in Einfamilien Doppel und Reihenhausern sowie kleinteiligen Mehrfamilienhausern 6 Im Fruhjahr 2015 startete die IBA Hamburg mit der Vermarktung der ersten Eigenheimgrundstucke im Fischbeker Heidbrook 2022 wurde der Fischbeker Heidbrook fertiggestellt Seit 2017 ist die Nutzung der beiden verbliebenen Unterkunftsgebaude ebenfalls geklart Die noch bestehenden Bestandsgebaude werden zu seniorengerechten und barrierefreien Wohnungen umgebaut 7 Im Jahr 2022 sind Einrichtungen der Nahversorgung wie Lebensmitteldiscounter Drogerie Backer und auch ein Zahnarzt Physiotherapeut vorhanden von den Seniorenwohnungen ist aber erst ein kleiner Teil fertiggestellt worden Um den umfangreichen Baumbestand des zukunftigen Wohnquartiers zu erhalten wurde auf das herkommliche Verfahren zur Kampfmittelsondierung mit flachendeckenden Grabungen und Rodungen verzichtet Stattdessen konnte die Uberprufung der Flache durch Luftbildauswertung militarhistorische Recherche und punktuelle Grabungen erfolgreich abgeschlossen werden Ehemaliger Standortubungsplatz BearbeitenDer fast 300 ha grosse Standortubungsplatz fur die Rottiger Kaserne und auch weitere Kasernen im Bezirk Harburg lag vollstandig auf dem Gebiet der Gemeinde Neu Wulmstorf direkt an die Fischbeker Heide angrenzend und war durch eine Zufahrt mit dem Kasernengelande verbunden Er hatte die Form eines langgestreckten Dreiecks dessen nordwestliche Spitze die Zufahrt zum Kasernengelande bildete Der Ubungsplatz wurde durch eine Panzerringstrasse erschlossen auf ihm befand sich im nordlichen Teil eine Panzerwaschanlage im sudwestlichen Teil lagen die Schiessstande 8 und ein Munitionsdepot Das Gelande soll weitgehend als naturnahe Heideflache mit kleinen Waldern und Feuchtgebieten erhalten werden 9 Die befestigte Panzerringstrasse soll erhalten bleiben und weiterhin den Zugang zum gesamten Gelande ermoglichen Siehe auch Standortubungsplatz Fischbeker HeideFotos Bearbeiten nbsp Namensschild nbsp Ostliche Toranlage nbsp Gebaude am Eingang Ost Umbau zum Kindergarten nbsp Uwe Seeler Halle ehemalige Sporthalle der Kaserne nbsp Ehemalige Standortverwaltung nbsp Westliche Hauptstrasse nach Ende der Abrissarbeiten nbsp Ostliche Hauptstrasse nach Umbau zur Strasse Im Fischbeker Heidbrook nbsp Hauser im BarentraubenwegSonstiges BearbeitenIm Jahr 1983 drehte der NDR dort einen Beitrag uber das Panzergrenadierbataillon 72 im Rahmen der Abschlussubung Weiter Sprung 10 Literatur BearbeitenEkkehart Schmidt Riediger Geschichte der Rottiger Kaserne in Hamburg Fischbek In Der Bogenschutze Gemeinschaft der Heeresflugabwehrtruppe e V 1 Dezember 2014 ISSN 2196 0488 web archive org PDF 383 kB abgerufen am 20 September 2021 Ole Jochumsen Timo Korte Neue Nutzungen fur die Rottiger Kaserne Hrsg Technische Universitat Hamburg Harburg 2002 Online PDF 3 0 MB abgerufen am 20 September 2021 enthalt auch Karten und einen Uberblick zu den militarischen Anlagen vor der Konversion Bebauungsplan fur die Flache der ehemaligen Rottiger Kaserne Abgerufen am 17 Januar 2015 Landkreis Harburg fur Metropolregion Hamburg Hrsg Masterplan Rottiger Kaserne und Standortubungsplatz Fischbeker Heide A amp O Fischer Winsen Luhe 2007 veroffentlicht u a von der Gemeinde Neu Wulmstorf abgerufen am 20 Januar 2015 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rottiger Kaserne Hamburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien MGFA de Standortdatenbank des Militargeschichtlichen Forschungsamtes Potsdam stationierte Einheiten in der Rottiger Kaserne und auf dem Standortubungsplatz uber Suche nach Postleitzahl 21149 erreichbar Geschichte der Kaserne auf einer Internetseite des Traditionsverbandes des Panzergrenadierbataillons 71 im Wesentlichen identisch mit alten Informationen aus dem Wikipedia Artikel zu Neugraben Fischbek Darstellung der Konversionsprojekte in Neugraben FischbekEinzelnachweise Bearbeiten Thomas Hirschbiegel Wo fruher Panzer fuhren wird bald gewohnt In Hamburger Morgenpost 28 Juli 2013 Abgerufen am 12 Januar 2015 Als der Bund nach Hamburg kam In Welt am Sonntag 26 Marz 2006 abgerufen am 12 Januar 2015 a b Rottiger Kaserne Jetzt muss alles raus In Hamburger Abendblatt 18 November 2010 Abgerufen am 16 November 2018 a b Thomas Hirschbiegel Wohnen statt Kanonen In Hamburger Morgenpost 20 Juli 2013 Abgerufen am 19 Januar 2015 Edgar Hasse Rottiger Kaserne Antreten zum Wegtreten In Die Welt 20 November 2003 abgerufen am 16 Januar 2015 Fischbeker Heidbrook naturverbunden wohnen de abgerufen am 16 Dezember 2015 Artikel im Hamburger Abendblatt 22 November 2017 zum sogenannten Seniorendorf abgerufen am 7 Dezember 2017 Jochen Gipp Wie gefahrlich ist die Schiessbahn in der Wulmstorfer Heide In Hamburger Abendblatt abgerufen am 22 Januar 2015 Darstellung des Gebiets Wulmstorfer Heide auf den Internetseiten der Stadt Hamburg abgerufen am 21 Januar 2015 NDR Doku Weiter Sprung 83 bei Youtube Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rottiger Kaserne amp oldid 232473227