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Privatleben Originaltitel Vie privee ist ein franzosisch italienisches Filmdrama von Louis Malle aus dem Jahr 1962 mit Brigitte Bardot und Marcello Mastroianni in den Hauptrollen FilmTitel PrivatlebenOriginaltitel Vie priveeProduktionsland Frankreich ItalienOriginalsprache Franzosisch ItalienischErscheinungsjahr 1962Lange 104 MinutenAltersfreigabe FSK 16StabRegie Louis MalleDrehbuch Louis Malle Jean Ferry Jean Paul RappeneauProduktion Christine Gouze Renal Jacques BarMusik Fiorenzi CarpiKamera Henri DecaeSchnitt Kenout PeltierBesetzungBrigitte Bardot Jill Marcello Mastroianni Fabio Rinaldi Nicolas Bataille Edmond Dirk Sanders Dick Jacqueline Doyen Juliette Paul Soreze Maxime Eleonore Hirt Cecile Ursula Kubler Carla Gregor von Rezzori Gricha Antoine Roblot Fotograf Alain Jeanne Allard Hausmadchen Paul Apoteker Kameramann Claude Day Verleger Christian de Tilliere Albert Jacques Gheusi Bazy Louis Malle Journalist Francois Marie Francois Marco Naldi Lebensmittelhandler Elie Pressmann Olivier Gilles Queant Trovar Fred Surin Regisseur Dominique Zardi ein Mann Synchronisation Im Film werden einige Aspekte des Lebens und der grossen Beruhmtheit von Bardot aufgegriffen die gemischte Wahrnehmung der Schauspielerin zwischen unmoralischem Sexsymbol und ernstzunehmendem Filmstar die Verdrangung des Privatlebens durch die uberinteressierte Offentlichkeit und Paparazzi Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion 3 Synchronisation 4 Kritik 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDie 18 jahrige Jill lebt mit ihren Eltern in einem noblen Anwesen in Genf Sie ist wie ihre Freundin Carla Tanzerin ubt Ballett und trifft sich mit ihrem Freund Dick Carla und deren Mann Fabio Rinaldi zu gemeinsamen Feiern Dick geht eines Tages nach Paris und Jill entscheidet sich ihm zu folgen In Paris erkennt sie dass sie unzufrieden mit ihrem Leben ist Weder der Tanz noch die Beziehung zu Dick erfullen sie zumal sie Dick nicht liebt Als er sie bei einer Tanzprobe ubermassig kritisiert ohrfeigt sie ihn und geht Sie bleibt aus Trotz in Paris verdient sich ihr Geld als Fotomodell und kommt schliesslich zum Film Die Kamera liebt sie und Jill steigt innerhalb kurzester Zeit zum Filmstar auf Drei Jahre spater gilt sie als Inbegriff der Sunde taucht mit wechselnden Liebhabern standig in der Klatschpresse auf und kann keinen Schritt mehr unerkannt auf die Strasse wagen Als sie im Aufzug zu ihrer Wohnung mit der Putzfrau des Hauses zusammentrifft beschimpft diese sie als unmoralisch Jill beginnt unter der standigen Uberwachung ihres Lebens zu leiden Als sie auf Druck ihres Produzenten eine Premiere besucht wird sie von der Menschenmenge so bedrangt dass sie einen Zusammenbruch erleidet Sie wird in eine Klinik eingewiesen und ist wenig spater mit ihrer Arztin Juliette heimlich und verkleidet nach Genf unterwegs Hier will sie im Haus ihrer Mutter Cecile unterkommen Die Mutter ist jedoch nicht da und so sucht Jill den Theaterregisseur Fabio Rinaldi auf da er der einzige Mensch in Genf ist den sie sonst noch kennt Fabio begleitet sie zum Haus der Mutter wo sie einen Ersatzschlussel finden Jill richtet sich in ihrem Zimmer ein und will ihre Ruhe haben Juliette fuhrt die Paparazzi jedoch zum Haus das nun belagert wird Fabio schmuggelt Jill am nachsten Tag aus dem Haus in seine Wohnung Er hat sich inzwischen von Carla scheiden lassen sei sie doch mit ihrer Tanztruppe nach Rom gegangen Jill verbringt die ersten Tage allein in Fabios Wohnung und versucht sich in seiner Badewanne das Leben zu nehmen Fabio findet sie rechtzeitig und verspricht sie von nun an nicht mehr allein zu lassen Beide werden ein Paar auch wenn Fabio befurchtet von ihr wie ihre vorherigen Liebhaber irgendwann fallengelassen zu werden Jill jedoch hatte sich bereits in Genf vor drei Jahren in Fabio verliebt ihre Gefuhle aber zugunsten ihrer Freundin Carla unterdruckt Jill und Fabio leben eine Zeit gemeinsam in Fabios Wohnung die Jill aus Angst vor der Menschenmenge draussen nicht verlasst Fabio muss jedoch eines Tages nach Spoleto in Italien gehen Er hat Heinrich von Kleists Stuck Das Kathchen von Heilbronn auf Italienisch ubersetzt und die Auffuhrung im Freilichttheater von Spoleto massgeblich geplant Nun stocken dort kurz vor der Premiere die Proben und Fabio wird vor Ort gebraucht Bis zur Premiere sind es nur noch zwei Wochen Da Jill nicht allein sein will zieht sie zu ihrer Mutter nach Genf deren Haus bald massiv belagert wird Jills Produzent erscheint und will die junge Schauspielerin zwingen nach Paris zuruckzukommen Sie will aus dem Filmgeschaft aussteigen doch gibt ihr der Produzent sieben Tage um sich zu besinnen Andernfalls will er sie wegen Vertragsbruchs verklagen Jill fahrt zu Fabio nach Spoleto um sich von ihm einen Rat zu holen In Spoleto erkennt sie zunachst niemand doch trifft Jill hier einen bekannten Fotografen Alain wieder der ihr Foto in die Zeitung bringt Bald werden die Proben zum Stuck durch die Anwesenheit von Schaulustigen und Paparazzi erschwert die Jill sehen wollen Die ist zunachst uber die Anwesenheit der Fotografen im Palais in dem sie ein Zimmer hat dankbar langweilt sie sich doch so nicht Fabio wirft Alain und seine Begleiter jedoch irgendwann raus habe Jill doch ein Recht auf Privatsphare Alain erklart Fabio den Krieg und in der Folge belagern Paparazzi die Dacher des Palais um ein Foto von Jill zu erhalten Sie wird von Fabio in ein hoher gelegenes Zimmer im Palais umquartiert Am Tag der Stuckpremiere kommt es zum heftigen Streit zwischen Fabio und Jill Fabio will aufgrund des zu erwartenden Aufruhrs nicht dass Jill zur Stuckpremiere im Publikum sitzt Jill wirft ihm vor sie im Palais gefangenzuhalten und sich ihrer zu schamen Fabio trifft im Publikum wenig spater auf Carla die nicht versteht warum Jill nicht im Publikum sitzen sollte Fabio versucht Jill nun zur Premiere einzuladen doch lehnt sie es ab Wahrend der Premiere klettert Jill unbemerkt aus ihrem Fenster auf das Palaisdach und sieht sich die Inszenierung von oben an Sie wechselt mehrfach ihre Position um eine moglichst gute Perspektive auf die Buhne zu erhalten und kommt dabei nahe an den Abgrund Fabio sieht sie oben als Alain von einem Fenster aus Jill mit Blitz fotografiert Jill verliert uberrascht und geblendet die Balance und sturzt in die Tiefe Im Fall zeigen sich ihre Gesichtszuge entspannt und fast glucklich Produktion Bearbeiten nbsp Dom und Markt von Spoleto ein Drehort des FilmsPrivatleben entstand vor Ort in Genf Paris und Spoleto Die Szenen in Spoleto spielen vor allem auf dem Markt der Stadt vor und unweit des Doms Hier findet auch die von Fabio geplante Theaterauffuhrung im Rahmen des Festival dei Due Mondi statt Die Innenaufnahmen des Films wurden im Franstudio in Saint Maurice gedreht nbsp Mastroianni und Bardot am Filmset in GenfDie Kostume von Brigitte Bardot schufen Marie Martine und Real die Filmbauten stammen von Bernard Evein Der Sprecher im Original ist Jean Claude Brialy Volker Schlondorff war an der Entstehung des Films als Regieassistent beteiligt 1 Brigitte Bardot singt im Film zur Gitarrenbegleitung das Gedicht Sidonie von Charles Cros das von Jean Max Riviere und Jean Spanos vertont wurde Der Film kam am 31 Januar 1962 in die franzosischen Kinos Am 19 April 1962 lief er in den deutschen Kinos an und kam am 23 November 1962 auch in den Kinos der DDR Die deutschen Fernsehpremieren waren am 2 Januar 1971 ARD und am 25 Oktober 1986 DFF 2 Privatleben weist zahlreiche Parallelen zu Brigitte Bardots Leben auf Der Spiegel schrieb 1962 dass Jill und Brigitte Bardot bis zum Selbstmordversuch Jills eine identische Biografie hatten die Filmfigur weise zudem Gesichts wie Wesenszuge des Filmstars BB auf 2 Bereits 1961 schrieb Der Spiegel in einer Meldung dass Bardot gerade in Genf ihr Privatleben verfilmt 3 Selbst einzelne Details der Handlung stammen aus Bardots eigener Erfahrung so die Beschimpfung durch die Putzfrau im Fahrstuhl die fur den Film abgeschwacht wurde Die Schimpfworte die in Wirklichkeit gebraucht wurden waren uns von der Zensur gestrichen worden Und den Versuch der Frau Brigitte Bardot die Augen auszustechen hatte uns das Publikum nicht abgekauft berichtete Louis Malle in einem Interview 2 Spatere Kritiker befanden dass im Film zwar nicht Brigitte Bardots Leben nacherzahlt werde die Figur der Jill aber zweifellos nach ihrem Vorbild angelegt worden sei 4 Synchronisation BearbeitenRolle Darsteller Synchronsprecher 5 Jill Brigitte Bardot Margot LeonardFabio Marcello Mastroianni Peer SchmidtDick Dirk Sanders Peter NestlerMaxime Paul Soreze Klaus MiedelCecile Eleonore Hirt Friedel SchusterGricha Gregor von Rezzori Kurt WaitzmannCarla Ursula Kubler Agi PrandhoffFotograf Alain Antoine Roblot Ottokar RunzeDiener Albert Christian de Tilliere Horst KeitelKritik Bearbeiten Der Film der solcherart zwischen Realismus und Marchenton pendelt nimmt sich aus wie eine intelligente Stilubung schrieb Der Spiegel anlasslich der deutschen Premiere des Films 1962 6 Dieter Krusche nannte den Film eine kritische Analyse des Wegs vom Modell zum Star und der Reaktion der Offentlichkeit auf diesen Star Dieser werde als Subjekt und Objekt der Manipulaion dargestellt Krusche stellt fest dass Malle diese Analyse bestechend schon inszeniert wobei eine Vielzahl effektvoller Einfalle hier zum sinnvollen dramaturgischen Mittel wird 4 Der formal bemerkenswerte Film huldigt einem damals neuartigen Bardot Mythos indem er die Skandal Heldin zum Opfer der sensationsgierigen Gesellschaft erklart verkundet er ihre personliche Unschuld schrieb der film dienst 7 Cinema befand dass Brigitte Bardot im Film erstmals nicht nur als Darstellerin agiere sondern auch als ihr eigener Mythos Fazit Hommage an die Sexgottin der 1960er 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Filmset in Genf Sammlung von Bildern Privatleben in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Bescheiden vor der Realitat In Der Spiegel Nr 27 1966 S 97 a b Fahrstuhl zum Schafott In Der Spiegel Nr 8 1962 S 83 Brigitte Bardot In Der Spiegel Nr 25 1961 S 79 a b Dieter Krusche Lexikon der Kinofilme Vom Stummfilm bis heute Bertelsmann Gutersloh 1977 S 616 Privatleben In synchronkartei de Deutsche Synchronkartei abgerufen am 12 Februar 2021 Neu in Deutschland Privatleben Frankreich Italien In Der Spiegel Nr 18 1962 S 88 Privatleben In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 2 Marz 2017 Privatleben In cinema Abgerufen am 16 Dezember 2021 Filme von Louis Malle Die schweigende Welt Fahrstuhl zum Schafott Die Liebenden Zazie Privatleben Das Irrlicht Viva Maria Der Dieb von Paris Aussergewohnliche Geschichten Herzflimmern Lacombe Lucien Humain trop humain Black Moon Pretty Baby Atlantic City USA Mein Essen mit Andre Crackers Alamo Bay God s Country und das Streben nach Gluck Auf Wiedersehen Kinder Eine Komodie im Mai Verhangnis Vanja auf der 42 Strasse Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Privatleben Film amp oldid 239310389