www.wikidata.de-de.nina.az
Das ehemalige Grossbriefverteileramt SW 11 ist ein Gebaude in der Mockernstrasse 135 138 Hallesche Strasse 10 14 im Berliner Bezirk Friedrichshain Kreuzberg Es entstand in den 1930er Jahren als das bedeutendste Postzentrum Berlins Der funfgeschossige Stahlskelettbau mit reprasentativer Naturstein Fassade entstammt den Planen der Architekten Kurt Kuhlow und Georg Werner Es ist eines von wenigen erhaltenen Grossgebauden in Kreuzberg aus dieser Zeit und steht als solches unter Denkmalschutz 1 Postamt SW 11Ehemaliges Grossbriefverteileramt SW 11DatenOrt Berlin Kreuzberg Moeckernstrasse 135 141Architekt Kurt Kuhlow Architekt 1 BA Georg Werner 2 BABaustil klassizistische Stilformen Neues BauenBaujahr 1933 19341935 1936 Neubau PostamtKoordinaten 52 30 6 N 13 22 57 2 O 52 501661658129 13 382561518062 Koordinaten 52 30 6 N 13 22 57 2 OBesonderheitenPostamt SW 11 Berliner LandesdenkmallisteEhemaliges Postamt SW 11 1948 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Heutige Nutzung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMit dem Bau der Nord Sud S Bahn und der beiden Briefgrossverteilungsanlagen am Anhalter Bahnhof und Stettiner Bahnhof gelang der Reichspost in den 1930er Jahren die Neuordnung und Zentralisierung des Postverkehrs in Berlin An den wichtigsten und verkehrsreichsten Bahnhofen Berlins wurde je ein Postamt mit Grossverteileranlage errichtet Die Planungen fur das Postamt SW 11 am Anhalter Bahnhof leitete der Architekt Kurt Kuhlow von der Reichspostdirektion Berlin Der erste Bauabschnitt an der Mockernstrasse konnte zwischen 1933 und 1934 in nur wenigen Monaten fertiggestellt werden 2 In den Jahren 1935 1936 erfolgte die Erweiterung des Gebaudes mit einem funfgeschossigen Anbau Eindrucksvoll vermengen sich hier die sachlichen Formen des Neuen Bauens mit der von den Nationalsozialisten bevorzugten klassizistischen Architekturauffassung Der Entwurf fur den zweiten Bauabschnitt wurde von Oberpostbaurat Georg Werner uberarbeitet der zuvor den Bau des Postamt N 4 am Stettiner Bahnhof geleitet hatte Nach der Teilung Berlins leitete die Einrichtung ab 1962 als Postamt 11 die Briefverteilung des gesamten Westteils der Stadt Nach dem Mauerfall war das Gebaude den steigenden Anforderungen nicht mehr gewachsen und das Postamt 11 wurde Mitte der 1990er Jahre aufgelost Seine Aufgaben ubernahm das Briefzentrum 10 im Bezirk Tempelhof Schoneberg Architektur BearbeitenDer erste Bauabschnitt an der Mockernstrasse wurde zwischen 1933 und 1934 in nur wenigen Monaten fertig gestellt Kurt Kuhlow entwarf ein schlichtes vollkommen schmuckloses Gebaude das an der Strassenseite mit dunkelviolettem Backstein verkleidet ist Mit den horizontalen Fensterbandern knupft das Gebaude erkennbar an Gestaltungsideale der 1920er Jahre an Weil dem Postamt die gewunschte Monumentalitat fehlte wurde die Entwurfsidee beim zweiten Bauabschnitt an der Mockernstrasse und Halleschen Strasse nicht fortgefuhrt Die funfgeschossige Blockrandbebauung mit abgerundeter Ecke erhielt eine streng vertikal gegliederte Fassade Charakteristisch sind dabei vor allem die monumentalisierte Gesamterscheinung Der Bau ist mit Muschelkalk und Travertin verkleidet und durch mehrere Pfeiler gegliedert Eine Ecke dieses Bauteils ist abgerundet und fuhrt die Gliederung durch die Pfeiler weiter Das Gebaude war als Sitz des Grossbriefverteileramts SW 11 konzipiert zustandig fur die Briefverteilung im sudlichen Berlin Die unteren drei Geschosse waren ausschliesslich der Unterbringung der mechanischen Abwicklung des Briefverteilungsgeschaftes vorbehalten im dritten Obergeschoss befand sich die notwendigen Geschaftsraume sowie ein grosserer Reserveraum Eine Reihe von Aufzugen und ein Doppelpaternoster sorgten neben den vier Treppenhausern fur die Verbindung zwischen den einzelnen Geschossen Das vierte Geschoss enthielt ausser einem grossen Erfrischungsraum mit anschliessendem Sportraum mehrere Dienstwohnungen Im Zusammenhang mit dem Erfrischungsraum ist im Dachgeschoss ein grosserer Dachgarten fur die Erholungspausen der Gefolgschaft eingerichtet worden Das Amt galt seinerzeit als weltweit grosste Einrichtung ihrer Art Die Anbindung zum Anhalter Bahnhof geschah uber einen Tunnel Als Verbindung mit dem zweiten grossen Berliner Verteilamt im damaligen Stettiner Bahnhof diente die neue Nord Sud Linie der Berliner S Bahn heutige Linien S1 und S2 Nach der Teilung Berlins leitete die Einrichtung ab 1962 als Postamt 11 die Briefverteilung des gesamten Westteils der Stadt Nach dem Mauerfall war das Gebaude den steigenden Anforderungen nicht mehr gewachsen und das Postamt 11 wurde Mitte der 1990er Jahre aufgelost Seine Aufgaben ubernahm das Briefzentrum 10 im Bezirk Tempelhof Schoneberg Heutige Nutzung BearbeitenNach mehrjahrigem Leerstand und einer umfassenden Renovierung wurde das Bauwerk unter dem Arbeitstitel Hotel Postpalais durch das Berliner Architekturburo Pott Architects 3 modernisiert und einer entsprechend zeitgemassen Hotelnutzung zugefuhrt Die Umnutzung ermoglicht funktionale Reintegration in sein neues Umfeld Besondere Aufmerksamkeit galt der feinen Naturstein Fassade die den Charakter und baukulturellen Wert des Gebaudes ausmacht In detaillierter Abstimmung mit ortlichen Denkmalbehorden wurde sie sorgfaltig in Stand gesetzt und tragt heute wieder ihren reprasentativen Glanz Aus der Bewahrung und Inszenierung historischer Elemente entsteht ein besonderes Flair des Hotels Pott Architects verfolgen eine Strategie der nachhaltigen Wiederbelebung leerstehender Gebaude durch zeitgemasse Umnutzung Diese Zielsetzung hat das Studio bereits mit der Umwandlung des Postfuhramtes an der Oranienburger Strasse in Berlin und des ehemaligen Kaiser Wilhelm Bades in Koln erfolgreich umgesetzt Das vom Potsdamer Platz uber einen Kilometer entfernt liegende Hotel wurde 2013 von der InterContinental Hotels Group IHG als Crowne Plaza Berlin Potsdamer Platz neu eroffnet Das Gourmet Restaurant Leyla wird von Meir Adoni betrieben Siehe auch BearbeitenBerliner Postbezirke zwischen 1862 und 1920Literatur BearbeitenMatthias Donath Architektur in Berlin 1933 1945 ein Stadtfuhrer Hrsg Landesdenkmalamt Berlin Lukas 2007 ISBN 978 3 936872 26 2 255 S bei Google Books Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Postamt Berlin SW 11 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Liste denkmalgeschutzter Gebaude des Post und Fernmeldewesens Pott ArchitectsEinzelnachweise Bearbeiten Postamt SW 11 in der Berliner Landesdenkmalliste Postamt SW 11 In modernruins de 2018 abgerufen am 29 April 2021 Postpalais Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Postamt Berlin SW 11 amp oldid 237889916