www.wikidata.de-de.nina.az
BWPoppendorf im Burgenland Dorf OrtschaftKatastralgemeinde Poppendorf im BurgenlandPoppendorf im Burgenland Osterreich BasisdatenPol Bezirk Bundesland Jennersdorf JE BurgenlandGerichtsbezirk GussingPol Gemeinde Heiligenkreuz im LafnitztalKoordinaten 46 59 48 N 16 13 50 O 46 996666666667 16 230555555556 238 Koordinaten 46 59 48 N 16 13 50 O f1Hohe 238 m u A Einwohner der Ortschaft 442 1 Jan 2023 Gebaudestand 165 2001 Flache d KG 7 57 km Statistische KennzeichnungOrtschaftskennziffer 00092Katastralgemeinde Nummer 31122Zahlsprengel bezirk Poppendorf im Burgenland 10503 001 Quelle STAT Ortsverzeichnis BEV GEONAM GIS Bgldf0f0442 Poppendorf im Burgenland ist eine Katastralgemeinde in der Marktgemeinde Heiligenkreuz im Lafnitztal im Bezirk Jennersdorf im Burgenland Der ungarische Name der Gemeinde ist Patafalva Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Von den Anfangen bis zum Ende des Ersten Weltkrieges 2 2 Die Zwischenkriegszeit 2 3 Die Zeit von 1938 bis 1945 2 4 Nachkriegsjahre 2 5 Gegenwart 3 Auswanderung 3 1 Amerikawanderung 3 2 Zeitlicher Ablauf der Auswanderung 3 3 Gedenkfeiern 4 Vereinsleben 5 Weblinks 6 LiteraturGeographie BearbeitenPoppendorf ist vier Kilometer von der osterreichisch ungarischen Staatsgrenze entfernt Es liegt an der Bundesstrasse Graz Budapest nbsp Poppendorf im Burgenland von Suden nbsp Poppendorf im BurgenlandGeschichte BearbeitenVon den Anfangen bis zum Ende des Ersten Weltkrieges Bearbeiten Poppendorf im Burgenland heute ein Grenzort zu Ungarn wird erstmals genannt im Jahre 1427 im furstlichen Archiv in Eisenstadt und 1428 im furstlichen Archiv in Kormend Damals hiess es nicht Poppendorf sondern Podaboch Podabach Im Steuerausweis des 16 Jahrhunderts hiess der Ort Pathafalva Erst von 1604 an findet sich der Name Poppendorf im Ungarischen aber Patafalva Pathafalva Im Jahre 1698 kommt in der katholischen Visitation der Name als Ujfalu ander Poppendorf vor Die alte Benennung Podabach stutzt die Vermutung wonach unter dem im Stiftsbrief des Gussinger Grundherren Walfers vom Jahr 1157 angefuhrten Worter versus Theotonocus die an der Kormend Furstenfelder Landstrasse liegenden Ortschaften darunter Podaboch zu verstehen seien Somit kann der Bestand dieses Ortes in eine Zeit vor dem Jahr 1157 gesetzt werden In Aufzeichnungen der Gussinger Zeitung wird erwahnt dass Ban Franz Batthyany in Patafalva im Zeitraum von 1524 bis 1550 vier bis funf Porta und Freiherr Franz Batthyany im Jahre 1599 sechs Hauser in Poppendorf besassen Das 16 Jahrhundert war die Zeit des aufopfernden Verteidigungskampfes gegen die Turken Obwohl nur 8 km von Poppendorf entfernt Graf Montecucculi 1664 das Turkenheer schlug und uber die Raab zuruckwarf ist uber diese Zeit uber Poppendorf kein Dokument zu finden Die weitere geschichtliche Entwicklung ist sehr mit der von Eltendorf ungarisch okortvelyes und Heiligenkreuz im Lafnitztal ungarisch Rabakeresztur verbunden Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Patafalva verwendet werden Zu Beginn des 20 Jahrhunderts entbrannte der Erste Weltkrieg Die Schusse in Sarajevo losten in Osterreich die Mobilisierung aus Auch Poppendorf blieb nicht verschont und es wurden Burschen und Manner zu den Fahnen und Waffen gerufen Die Gemeinde beklagte 14 Gefallene Nach dem Ersten Weltkrieg wurde nach zahen Verhandlungen Deutsch Westungarn in den Vertragen von St Germain und Trianon 1919 Osterreich zugesprochen Der Ort gehort seit 1921 zum neu gegrundeten osterreichischen Bundesland Burgenland Bis zum Anschluss des Burgenlandes an Osterreich im Jahre 1921 litt die Bevolkerung unter den Schikanen der ungarischen Freischarler Besonders die Deutschgesinnten mussten sich in Acht nehmen Oft mussten sie uber die Lafnitz in die Steiermark fluchten Die Freischarler verhafteten Leute brachten sie nach Gussing und liessen sie erst Tage spater wieder frei Obwohl im Jahr 1921 der Krieg bereits drei Jahre beendet war gab es noch immer keinen Frieden Die Bewohner des Grenzgebietes hatten noch immer an der Frucht des Krieges zu leiden Die Zwischenkriegszeit Bearbeiten Nach dem Ersten Weltkrieg hielten sich 1922 auch in Poppendorf Ententeoffiziere auf Aufgrund der im Vertrag von Trianon niedergeschriebenen Verpflichtung Ungarns Deutsch Westungarn an Osterreich abzutreten bildeten sich im Dorf zwei grosse Gruppen Am oberen Teil des Dorfes bis zum Kriegerdenkmal waren die Deutschfreundlichen vom Kriegerdenkmal hinunter waren die Ungarnfreundlichen zu Hause Der damalige Burgermeister Deutsch wurde wegen seiner ungarnfreundlichen Haltung von den Heimkehrern und ehemaligen Soldaten abgesetzt Da sich ein Grossteil der Bevolkerung vor den Offizieren der Entente doch fur Osterreich aussprach blieb dieses Gebiet bei Osterreich Wie aus diesen Streitigkeiten innerhalb der Gemeinde zu sehen ist war diese Zeit nicht gut Neben der plotzlichen Umorientierung nach Westen mussten sich die Einwohner auch daran gewohnen dass man nicht mehr so einfach zum Markt oder in die Fabriken nach St Gotthard gelangen konnte schliesslich musste man eine Staatsgrenze passieren Damit das ohne Probleme geschehen konnte gab es fur den kleinen Grenzverkehr einige Bedingungen zu beachten Der Grenzubertritt wurde nur verlasslichen Einwohnern der Grenzorte gestattet und sie benotigten Grenzverkehrsscheine die von den Behorden ausgestellt wurden Die Bewilligung fur den kleinen Grenzverkehr konnte durch Einziehen des Scheines jederzeit widerrufen werden Bereits 1922 kam es zu Schikanen beim Grenzubergang Heiligenkreuz St Gotthard Nach einem Bericht des Grenzpolizeikommissariats Jennersdorf hatten burgenlandische Arbeiter die in den St Gottharder Fabriken arbeiteten mit Schwierigkeiten beim Grenzubertritt zu kampfen So wurden beispielsweise Grenzubertrittsscheine die auf die Dauer von zwei bis vier Monaten ausgestellt waren von den ungarischen Behorden nicht anerkannt mit der Begrundung dass Ungarn Grenzubertrittsscheine nur auf 30 Tage ausstelle Bemerkt sei dass die ungarischen Behorden bei jedem Verlangern der Scheine 20 ungarische Kronen einhoben Solche Schikanen haben das Leben der Bevolkerung nicht gerade erleichtert Es gab aber auch positive Momente in der Zwischenkriegszeit So wurden im Jahre 1923 die Postautobuslinie Furstenfeld Heiligenkreuz Gussing und die Linie Gussing Jennersdorf in Betrieb genommen Das war ein grosser Fortschritt da man dadurch leichter zur Bahn und auch in die Stadt kommen konnte Positiv war auch die Elektrifizierung des Ortes im Jahre 1924 Allerdings wurde damals nur das Dorf an das elektrische Netz angeschlossen Poppendorf Berg erhielt das elektrische Licht erst nach dem Zweiten Weltkrieg 1949 Poppendorf bekam 1923 auch eine Postablage Bis dahin musste die Post in Eltendorf oder Heiligenkreuz im Lafnitztal aufgegeben werden Von 1937 bis 1945 war die Postablage eine Poststelle I Nach 1945 wurde es wieder eine Postablage 1927 wurde die Postablage an das Fernsprechnetz angeschlossen Die Zeit von 1938 bis 1945 Bearbeiten Abermals grosses Leid brachte der Zweite Weltkrieg Die ersten Jahre des Krieges waren in Poppendorf nur dadurch spurbar dass die Burschen und Manner wieder einrucken mussten und daher Not an Arbeitskraften herrschte Als aber die ersten Todesnachrichten aus dem Felde eintrafen war der Krieg schon mehr zu spuren Im Jahre 1945 waren die deutschen Truppen auf allen Fronten im Ruckzug und der Feind ruckte immer naher Die Leute fluchteten vom Dorf in die Berge wo sie in den Kellern der Weingarten Unterschlupf fanden Als nun gar die ersten Granaten in Poppendorf einschlugen verspurten die Leute den Krieg in seiner vollen Grausamkeit Durch Granatensplitter kamen zwei Poppendorfer ums Leben Nachkriegsjahre Bearbeiten Der Krieg hatte fur das Dorf und seine Bewohner zur Folge dass 48 Hauser abgebrannt viele zerschossen und schwer beschadigt Vieh und Wertgegenstande verschwunden waren Nach Kriegsende verzeichnete das Dorf viele Opfer 28 gefallene und 14 vermisste Menschen Dazu kam die sowjetische Besatzungsmacht Konnte man fruher im nahen Furstenfeld seine Besorgungen erledigen so war das nicht mehr moglich Die Lafnitz die schon so oft Grenze war war nun gar zu einer trennenden Wand geworden Sie war die Demarkationslinie Ohne Ausweis konnte niemand die Grenze passieren Erst allmahlich legte sich dieser Zwang bis die Kontrollen im Sommer 1953 ganz aufhorten und die russischen Soldaten sukzessive aus dem Grenzgebiet abgezogen wurden Nun konnte der Handel und der Verkehr mit der benachbarten Steiermark wieder in voller Starke aufgenommen werden Ganz anders verlief die Situation an der osterreichisch ungarischen Grenze Anfangs war die Staatsgrenze seit Kriegsende fur jeden Verkehr offen Dies hatte teilweise negative Folgen fur die Grenzbewohner da die Bevolkerung mit Diebesbanden die von Ungarn uber die Grenze kamen zu kampfen hatte Ab Herbst 1947 wurde die Grenze gesperrt und von ungarischer Seite streng bewacht der kleine Grenzverkehr war nur erschwert moglich Zur Verhinderung jedes irregularen Verkehrs errichteten die ungarischen Behorden Stacheldrahtzaune den so genannten Eisernen Vorhang die von Minenfeldern umgeben waren Der Grenzubergang in der Nachbargemeinde Heiligenkreuz nach St Gotthard wurde geschlossen es blieb lediglich das Strassenzollamt nach Rabafuzes Raabfidisch bestehen Reiseverkehr gab es so gut wie keinen mehr Die nun sichtbare und unuberwindbare Grenze der Stacheldrahtzaun hatte unmittelbare Auswirkungen auf das Leben der Grenzbewohner Alle jene die Verwandte in den ungarischen Grenzorten Raabfidisch oder St Gotthard hatten und diese besuchen wollten konnten bis zur Errichtung des Stacheldrahtzaunes ohne grossere Schwierigkeiten die Grenze passieren Im Zuge der Grenzverscharfung war dies nur mehr erschwert oder uberhaupt nicht moglich Der Lebenswille der Bevolkerung war jedoch nicht gebrochen Mit Fleiss und Einsatz begannen die Menschen Schaden auszubessern und neue Hauser aufzubauen Mit 1 Janner 1971 wurden die Gemeinden Poppendorf und Heiligenkreuz zur Gemeinde Heiligenkreuz im Lafnitztal zusammengeschlossen Aufgrund dieses Zusammenschlusses mussten organisatorische Vorkehrungen getroffen werden wie z B die Neuwahl der Gemeindevertretung und die Bestellung eines Ortsvorstehers fur Poppendorf Dieses Amt hat der bisherige Burgermeister von Poppendorf August Schlener ubernommen Im Zuge der Gemeindezusammenlegung wurde auch die Volksschule in Poppendorf aufgelassen und die schulpflichtigen Kinder aus Poppendorf teilte man der Volksschule in Heiligenkreuz zu Mitte der 1970er Jahre siedelte sich im Dorf ein Betrieb an die Firma Merino aus Feldbach Dieser Betrieb konnte jedoch nicht genug Arbeitsplatze fur die Einheimischen bieten folglich stieg die Pendlerrate immer mehr an Ein zweiter Versuch eine Erwerbsmoglichkeit fur Frauen zu bieten war die Ansiedlung der Firma Andiola Unterwaschefabrik in den 1980er Jahren Auch dieser Betrieb hat seine Pforten bald geschlossen und die Produktion nach St Gotthard Ungarn verlegt wo die Arbeitskrafte noch billiger waren Was geblieben sind waren kleine Familienbetriebe Gasthauser Tischlerei Lebensmittelgeschaft Lagerhausgenossenschaft die kaum Arbeitsplatze bieten konnten Im Laufe der Jahre wurden einige Vereine und Einrichtungen geschaffen die das gesellschaftliche und kulturelle Leben im Dorf fordern sollten So entstand z B im Jahre 1980 ein Fremdenverkehrs und Verschonerungsverein Grundungsobmann war Ing Josef Gilly In wirtschaftlicher Hinsicht mussten viele Ruckschlage hingenommen werden Die Bevolkerung von Poppendorf war von ihrer Erwerbstatigkeit her agrarisch strukturiert und durch kinderreiche Familien gepragt Poppendorf war jedoch zu klein um allen Arbeitssuchenden Arbeit zu geben Die Abnahme der Beschaftigungsmoglichkeiten in der Landwirtschaft und der Mangel an Arbeitsplatzen in der Region bewirkte dass viele gezwungen waren sich anderswo Arbeit zu suchen oder auszuwandern Wie nach dem Ersten Weltkrieg kam es auch nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer erneuten und wesentlich grosseren Auswanderungswelle Die Ziele waren auch diesmal wieder die Lander in Ubersee vorwiegend Kanada und USA Die Zahl der Auswanderer stieg von Jahr zu Jahr Von 1953 bis 1955 verliessen uber 55 Poppendorfer ihre Heimat Viele die nicht nach Ubersee auswandern wollten fuhren jahrlich im Fruhjahr auf Saisonarbeit Grunarbeit und kamen erst im Herbst wieder zuruck Jeder versuchte dort sein Brot zu verdienen wo er es verdienen konnte Die Bauern wurden gezwungen einem Nebenerwerb nachzugehen Dies fuhrte dazu dass in den sechziger Jahren die Zahl der in der Landwirtschaft Tatigen stark abnahm und viele Manner Berufe wie Bauarbeiter oder Industriearbeiter ausubten Die Lage unmittelbar am Eisernen Vorhang war der Grund dafur dass sich kein Industriebetrieb hier ansiedeln wollte Die Folge war eine starke Zunahme des Pendlertums Die Mehrzahl der Arbeiter wurde zu Tagespendlern nach Gussing Furstenfeld oder Jennersdorf Sehr viele waren Wochenpendler als Industrie und Bauarbeiter mit den Zielen Steiermark Graz und dem Wiener Becken Gegenwart Bearbeiten nbsp Kirche Poppendorf nbsp Der Innenraum der KircheHeute leben in Poppendorf 402 Hauptwohnsitze per 1 Januar 2009 Personen Es gibt 165 Haushalte davon leben nur noch 2 von der Landwirtschaft etwa 127 aber aus unselbststandiger Arbeit Daraus ist der ungeheure soziale Wandel abzuleiten Obwohl Hotterflache und Einwohnerzahl heute annahernd so gross sind wie 1810 leben heute nur mehr etwa 9 Personen von den landwirtschaftlichen Nutzflache damals waren es fast 85 Poppendorf entwickelt sich immer mehr zu einer Wohngemeinde Mit Unterstutzung der Gemeinde wurden der Bau von Wohnhausanlagen forciert und aufgeschlossene Bauplatze fur Einfamilienwohnhauser bereitgestellt um den anhaltenden Trend der Abwanderung vor allem junger Dorfbewohner zu stoppen Die landwirtschaftlichen Betriebe im Dorf haben auch einen neuen Weg eingeschlagen und sich ganzlich der Pferdewirtschaft verschrieben welche hervorragend mit dem sanften Tourismus der Region kooperiert In wirtschaftlicher Hinsicht gibt es jedoch weitere Ruckschlage zu verzeichnen Im Dorf gibt es nur mehr einen Gewerbebetrieb ein Gasthaus Viele Arbeitnehmer sind nach wie vor gezwungen als Wochenpendler in Niederosterreich oder Wien oder als Tagespendler in der angrenzenden Steiermark und Graz einer Arbeit nachzugehen Grund genug dass viele Junge wegziehen und sich in den Ballungsraumen ansiedeln Leichte Entspannung im Hinblick auf qualitative Arbeitsplatze bieten die in unmittelbarer Vergangenheit angesiedelten Betriebe im grenzuberschreitenden Wirtschaftspark Heiligenkreuz im Lafnitztal St Gotthard Auswanderung BearbeitenNicht unbedeutend in der historischen Entwicklung des Dorfes ist die Auswanderung Neben Nord und Sudamerika als Hauptzielen wanderten auch einige nach Brasilien Australien Schweiz und Deutschland aus Amerikawanderung Bearbeiten Die Auswanderung aus Poppendorf im Burgenland nach Amerika steht in einem sehr engen Zusammenhang mit der Auswanderung aus den sudlichen Teilen der historischen und gegenwartigen Regionen des Burgenlandes Regionalspezifische und lokale Besonderheiten stehen im ursachlichen Zusammenhang mit der geographischen Lage der historischen und wirtschaftlichen Entwicklung dieser Gemeinde Poppendorf im Burgenland liegt mit seiner Auswanderungsquote an der Spitze aller burgenlandischen Gemeinden Die Zahl von erwiesenen 372 Amerikawanderern ist schon betrachtlich In der grossen Auswanderungsperiode der Zwischenkriegszeit sind 71 Personen ausgewandert nach 1945 sogar 83 Das Ziel der Amerikawanderer aus dem Lafnitztal war Pennsylvania anfanglich vor allem die Region um Allentown Zeitlicher Ablauf der Auswanderung Bearbeiten Die Poppendorfer Auswanderung durfte durch ein junges Dienstmadchen im November 1890 eingeleitet worden sein Ihr Name ist nicht bekannt da es nicht schriftlich dokumentiert sondern ausschliesslich mundlich durch Josef Reichl Auswanderer aus Zahling uberliefert wurde Zusammen mit zwei Madchen aus Eltendorf hat sie ihre Heimat verlassen und sich in Allentown niedergelassen Die langst zuruckreichend dokumentierten Auswanderer aus Poppendorf im Burgenland konnten bei den Recherchen in den Registern und Passagierlisten des Jahres 1893 gefunden werden Zwolf Auswandererpioniere verliessen uber den Hafen Antwerpen Europa und kamen am 31 Mai 1893 bei der Einwandererkontrollstation Ellis Island an Von diesen 12 Personen haben sich 11 in Bethlehem Amerika und 1 in New York niedergelassen Durch die Trennung von Ungarn und durch den Krieg entstanden neue Gegebenheiten die die Auswanderung forderten Zusatzlich zu der bereits geschilderten schlechten wirtschaftlichen Situation gab es einige Menschen die weder in Ungarn bleiben wollten noch in Osterreich eine entsprechende Existenzgrundlage gefunden hatten Die sehr unsicheren schlechten Zeiten zwischen 1918 und 1921 trugen nicht gerade dazu bei die jungen Menschen an dieses Land zu binden Es gab auch viele die bereits Verwandte oder Freunde in Amerika hatten Sie wollten vielleicht schon fruher nachkommen wurden aber durch den Krieg aufgehalten Phanomenal einzigartig und im Widerspruch mit dem burgenlandischen Auswanderungstrend war die Auswanderungsentwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg Mit 83 Auswanderern nach Amerika insgesamt 99 Auswanderern nach 1945 liegt Poppendorf im Burgenland an der Spitze aller burgenlandischen Gemeinden Die grosse Zahl von erforschten 372 Amerikawanderern ist an sich schon beachtlich so ist das Verhaltnis der drei Auswanderungsperioden zueinander mit 218 Emigranten in der Vorkriegswanderung 71 Emigranten in der Zwischenkriegswanderung und 83 Emigranten in der Nachkriegswanderung ungewohnlich Die Gesamtzahl der Amerikawanderer ist bestimmt noch hoher kann aber aufgrund mangelnder Dokumentation weder erforscht noch geschatzt werden In den beiden Jahren 1953 und 1954 zogen 48 junge Leute aus Poppendorf im Burgenland nach Amerika davon der grosste Teil nach Kanada Das sind bei der damaligen Einwohnerzahl von 571 Personen rund 10 Prozent der Gesamtbevolkerung Rechnet man zu den 99 Auswanderern der Nachkriegszeit noch die 42 jungen Manner dazu die aus dem Krieg nicht mehr heimgekehrt sind wird man erst den grossen Verlust erkennen den dieses Dorf erlitten hat Ebenso erwahnenswert ist dass die Auswanderungsphase der Zwischenkriegszeit im Lafnitztal darunter auch jene von Poppendorf im Burgenland von einer grossen Ruckwanderungswelle gekennzeichnet war Zu diesen Ruckwanderern zahlten vor allem jene die nur fur einige Jahre nach Amerika gehen wollten aber aufgrund der Kriegsereignisse an der Ruckkehr gehindert wurden Viele dieser Ruckwanderer verliessen jedoch nach einiger Zeit wieder ihre alte Heimat und gingen fur immer nach Amerika Im Bezirk Jennersdorf war Poppendorf im Burgenland gemass seiner Bevolkerungszahl bei der Auswanderung uberreprasentativ vertreten Die Schwerpunkte der Auswanderungsjahre liegen in den Jahren 1899 bis 1913 1922 und 1923 und 1953 bis 1955 wobei die Jahre 1901 mit 33 und 1954 mit 28 Emigranten nach Amerika den Hohepunkt bildeten Die Auswanderung nach Amerika verlief keineswegs kontinuierlich sondern zeigt sehr grosse Schwankungen auf In der Orts und Schulchronik der Volksschule Poppendorf ist im Zusammenhang mit der Auswanderung vermerkt Wie schon erwahnt waren viele Leute durch die Kriegsereignisse und durch die Not der Nachkriegsjahre gezwungen die Heimat zu verlassen und sich anderswo Arbeit zu suchen Viele von diesen Arbeitssuchenden fuhren in den Jahren vor und nach dem ersten Weltkrieg nach Nordamerika Sie haben sich dort eine Existenz geschaffen und leben in guten Verhaltnissen Nach dem zweiten Weltkrieg setzte wieder eine Wanderbewegung ein Diesmal ist das Ziel der Wanderung Kanada Gedenkfeiern Bearbeiten Aus Anlass 100 Jahre Auswanderung fand am 28 Juli 1990 erstmals ein offizielles Heimattreffen vieler ausgewanderter Poppendorfer in Poppendorf statt welches von der Burgenlandischen Gemeinschaft initiiert wurde Bei dieser Feier wurde ein Stein mit Gedenktafel enthullt Im Rahmen eines kleinen Festaktes wurde am 23 Juni 2008 wiederum an die unzahligen Auswanderer dieses Dorfes gedacht Der Prasident der Burgenlandischen Gemeinschaft HR Dr Walter Dujmovits proklamierte an diesem Tag Poppendorf im Burgenland wegen der aussergewohnlich hohen Anzahl von Auswanderern zum Heimatdorf der Auslandsburgenlander Vereinsleben BearbeitenIm Laufe der Jahre wurden einige Vereine und Einrichtungen geschaffen die das gesellschaftliche und kulturelle Leben im Dorf fordern sollten So entstand z B im Jahre 1980 ein Fremdenverkehrs und Verschonerungsverein Grundungsobmann war Ing Josef Gilly Bereits 1888 wurde die Freiwillige Feuerwehr Poppendorf Dorf gegrundet 1952 eine zweite in Poppendorf Berg Die Landjugend besteht ebenfalls seit 1952 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Poppendorf im Burgenland Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenOrts und Schulchronik der Volksschule Poppendorf Walter Dujmovits Die Amerikawanderung der Burgenlander Stegersbach 1975 Martina Planer Heiligenkreuz im Lafnitztal im Wandel der Zeit Diplomarbeit Universitat Wien 2000 Franz Michael Koller Destination Amerika Transatlantische Arbeitsmigration im 19 und 20 Jahrhundert am Beispiel der Gemeinde Patafalva Poppendorf vormals Ungarn heute Burgenland Master Thesis Universitat Salzburg 2009 Gemeindegliederung von Heiligenkreuz im Lafnitztal Katastralgemeinden Heiligenkreuz im Lafnitztal Poppendorf im BurgenlandOrtschaften Heiligenkreuz im Lafnitztal Poppendorf im BurgenlandMarktort Heiligenkreuz im Lafnitztal Dorfer Poppendorf im Burgenland Siedlung Waldsiedlung Weiler Neuheiligenkreuz Rotte Heiligenkreuzer Bergen Zerstreute Hauser Poppendorfer Bergen SchmalzgrabenZahlsprengel Heiligenkreuz i Lafnitzt Poppendorf im Burgenland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Poppendorf im Burgenland amp oldid 235973697