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Das Pirate game ist ein einfaches mathematisches Spiel Es illustriert wie uberraschend Ergebnisse sein konnen wenn die Annahmen des Homo oeconomicus Modells zum menschlichen Verhalten standhalten Es ist eine Mehrspielerversion des Ultimatumspiels Aus Howard Pyle s Book of Pirates Inhaltsverzeichnis 1 Spiel 2 Ergebnis 3 Erweiterung 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseSpiel BearbeitenGegeben sind funf rational handelnde Piraten A B C D und E die 100 Goldmunzen finden Sie mussen nun entscheiden wie sie diese untereinander aufteilen Unter den Piraten herrscht eine strikte Rangordnung nach Lebensalter A ist ranghoher als B der ranghoher als C ist der ranghoher als D ist der wiederum ranghoher als E ist Die Verteilungsregeln in der Piratenwelt sehen wie folgt aus Der ranghochste Pirat macht einen Vorschlag zur Aufteilung der Munzen dann stimmen die Piraten ab ob sie diesen Verteilungsvorschlag akzeptieren Der Vorschlagende kann mitstimmen und hat die ausschlaggebende Stimme im Falle eines Unentschiedens Wird der Vorschlag angenommen erfolgt die Aufteilung wie vorgeschlagen andernfalls wird der Vorschlagende uber Bord geworfen und der ranghochste verbleibende Pirat erhalt die Gelegenheit eine Aufteilung vorzuschlagen das Spiel beginnt mit reduzierter Spielerzahl von vorne Die Piraten entscheiden auf der Grundlage dreier Kriterien Zuallererst will jeder Pirat uberleben Zweitens mochte jeder Pirat die Anzahl der Goldmunzen die er erhalt maximieren Und drittens wurde jeder Pirat gerne die anderen uber Bord werfen wenn die ubrigen Kriterien ansonsten gleich bleiben 1 Ergebnis BearbeitenEs konnte intuitiv angenommen werden dass Pirat A gezwungen ist sich selbst wenig bis gar nichts zuzuteilen da er furchten konnte mit seinem Vorschlag uberstimmt zu werden damit die Beute unter einer dann kleineren Gruppe von Piraten aufgeteilt werden kann Dennoch sieht das theoretische Ergebnis weit anders aus Dies wird offensichtlich wenn wir umgekehrt an die Losung herangehen Wenn alle ausser D und E bereits uber Bord sind kann D fur sich 100 und 0 fur E vorschlagen Er hat die ausschlaggebende Stimme und so wird die Verteilung angenommen Wenn drei Piraten ubrig sind C D und E sieht C voraus dass D in der nachsten Runde E 0 anbieten wird daher muss C in dieser Runde E mindestens 1 anbieten um die Stimme von E zu erhalten und seinen Verteilungsvorschlag durchzusetzen Demnach lautet die Verteilung mit drei verbleibenden Piraten C 99 D 0 und E 1 Wenn B C D und E ubrig sind sieht B dies alles bei seiner Entscheidung voraus Um nicht uber Bord geworfen zu werden kann er D einfach 1 anbieten Da er die ausschlaggebende Stimme hat ist die Unterstutzung von D ausreichend Folglich schlagt er B 99 C 0 D 1 und E 0 vor Man konnte auch uberlegen B 99 C 0 D 0 und E 1 vorzuschlagen da E sicher ist nicht mehr zu erhalten wenn er B uber Bord wirft Allerdings da jeder der Piraten gerne einen der anderen ins Meer wirft wurde E es vorziehen B uber Bord zu werfen und die gleiche Menge Goldes von C zu erhalten Angenommen A weiss von all dem so kann er fur die folgende Aufteilung die auch die endgultige Losung darstellt mit der Unterstutzung von C und E rechnen A 98 Munzen B 0 Munzen C 1 Munze D 0 Munzen E 1 Munze 1 Dagegen ist die Aufteilung A 98 B 0 C 0 D 1 E 1 genauso wenig moglich wie andere Variationen da D lieber A uber Bord wirft und die gleiche Menge Goldes von B erhalt Erweiterung BearbeitenDas Spiel kann leicht auf bis zu 200 Piraten ausgeweitet werden ohne das Ergebnis zu verandern Weitet man die Anzahl der Piraten auf uber 200 Piraten aus und lasst die Geldmenge unverandert so verandert sich jedoch das Muster Ian Stewart erweiterte das Spiel im Scientific American Ausgabe vom Mai 1999 auf eine beliebige Anzahl von Piraten und kam zu weiteren interessanten Ergebnissen 1 ab 201 Piraten erhalten nur noch die Piraten 1 bis 200 jeweils eine Goldmunze das Anliegen der Piraten ab dem 201 ist dann nur noch das Uberleben Die Analyse zeigt jedoch dass nur noch die Piraten uberleben deren Ordnungszahl von der Form 200 plus eine Zweierpotenz ist Siehe auch BearbeitenLaterales DenkenEinzelnachweise Bearbeiten a b c Ian Stewart A Puzzle for Pirates In Scientific American Mai 1999 S 98 99 englisch wordpress com PDF abgerufen am 2 Dezember 2012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pirate game amp oldid 238179913